Skandal um mangelhafte BSE-Tests

Zwölf BSE-Testlabors in Deutschland geschlossen

publiziert: Montag, 18. Feb 2002 / 15:34 Uhr

Berlin - Der Skandal um mangelhafte BSE-Tests zieht in Deutschland immer weitere Kreise. Landessweit seien bereits zwölf private Labors geschlossen worden, sagte eine Sprecherin von Agrarministerin Renate Künast in Berlin.

BSE-Kuh: Skandalöse zustände in deutschen BSE-Labors führten zu deren Schliessung.
BSE-Kuh: Skandalöse zustände in deutschen BSE-Labors führten zu deren Schliessung.
Die Sprecherin der Agrar- und Konsumentenministerin sagte, bislang seien 2652 Tonnen möglicherweise fehlerhaft getestetes Rindfleisch beschlagnahmt worden. Ein Teil des in den betroffenen Labors geprüften Fleisches sei bereits verzehrt worden.

Von dem vorsorglich beschlagnahmten Fleisch werde nur ein Teil vernichtet, sagte sie weiter. Ordnungsgemäss getestete Chargen sollen später wieder freigegeben werden.

Künast reist noch heute nach Brüssel, um dort am Abend dem EU-Agrarministerrat einen Bericht über die Unregelmässigkeiten in deutschen Testlabors vorzulegen. Der deutschen Regierung drohen wegen des Skandals Rückforderungen der Europäischen Union (EU).

Die EU-Kommission schliesst Sanktionen gegen Deutschland nicht aus. Dabei stehen nach Angaben des deutschen Ministeriums die EU-Subventionen für jeden BSE-Test in Höhe von 15 Euro (rund 22 Franken) auf dem Prüfstand sowie auch die Brüsseler Exporterstattungen für Ausfuhren in Drittländer. Deutschland exportiert Rindfleisch vor allem nach Russland.

Künast kündigte weitere Konsequenzen an. Sie will unter anderem einen landesweit einheitlichen Standard auch für die Kontrolle von BSE-Tests einführen.

(kil/sda)

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