Hallo Gast | Anmelden
Thema: Polizeidirektoren einigen sich auf 6 Asyl-Bundeszentren

Die Pervertierung der Volksdemokratie
Seit ich online-Zeitungen lese, fällt mir täglich auf, dass die darin abgebildete Realität so überhaupt nicht kongruent mit der Theorie ist, die ich über unser Staatswesen zu kennen glaube.
In der Schweiz ist das Volk der Souverän, der die Verfassung bestimmt. Jeder Schweizer Bürger verfügt über politische Rechte, namentlich das Stimmrecht und das aktive, wie auch passive Wahlrecht; also das Recht, zu wählen und gewählt zu werden.
Dazu kommen die vom Volk als seine eigenen Vertreter gewählten Nationalräte, sowie die ebenfalls vom Volk gewählten Ständeräte als Vertreter der Kantone. Weiter sind da die politischen Parteien.

Und damit hat oder hätte es sich. Keine andere natürliche Person in diesem Land und keine anderen Funktionäre als die oben genannten haben oder hätten ein Mitspracherecht in der Politik und das aus gutem Grund. Dem Bundesrat ist es erlaubt, eine Empfehlung zu jeder Abstimmung abzugeben.
Alle anderen Beamten, Regierungsräte, Wirtschaftsverbände, Ärztekammern, Frauenvereine, Kegelclubs, Polizeidirektorenkonferenzvorsitzenden und dergleichen mehr, haben oder hätten den Mund zu halten, denn sie sind nicht dazu gewählt, das Volk zu vertreten.
Sie vertreten versteckte Interessen und dienen jenen als Hebel. Nicht umsonst werden diese Verbände gegründet, denn ausdrücklich zum Ziel, bei öffentlichen Auftritten die Macht der Vertretung eines möglichst grossen Bevölkerungskreises vorzugaukeln.

Damit wird aber in der Tat nichts anderes, als die Demokratie ausgehebelt. Wirtschafts- und Bauernverbände sind ein gutes Beispiel dafür. Die Mitglieder sind genauso zahlreich, wie die Meinungen. Doch der eigentliche Sinn eines solchen Verbandes ist es, nach aussen mit einer einzigen Stimme ALLE Mitglieder zu vertreten und damit einer möglicherweise grossen Minderheit die Stimme zu entziehen.
Mehr noch; die auf diese Weise geprellten dienen gar noch als zahlenmässiger Verstärker der Mehrheitsmeinung im Verband - so knapp diese auch ausfallen möge.

Denkt man sich dieses Spiel einmal zu Ende, könnten wir eigentlich auch auf Volksabstimmungen verzichten. Wir könnten "Bürgerkonferenzen" bilden, innerhalb derer eine möglichst grosse Menge natürlicher Personen mit politischen Rechten zusammengefasst sind und dann nach aussen eine Mehrheitsmeinung abgeben.
Platziert man dann in diese Vereine gezielte Mehrheiten, bleiben die Minderheiten von Beginn an aussen vor. Sie werden bestenfalls in einer Frühphase der Meinungsbildung angehört und anschliessend kalt gestellt. Oder haben Sie jemals aus irgendeinem dieser Vereine gehört, es wären auch zahlreiche anderslautende Meinungen vorhanden gewesen?
Haben Sie jemals aus Wirtschaftsverbänden solches gehört? Im Gegenteil. Man zieht sogar noch möglichst alle diese Vereine zusammen; wie im aktuellen Abstimmungskampf und lässt die einzelnen Verbandsvertreter wie Schiessbudenfiguren vor die Kamera stehen, um eine künstliche Konkordia zu zelebrieren.

Ist dieses leicht durchschaubare Spiel eigentlich nicht einer Demokratie unwürdig? Und sind es nicht gerade immer die Vertreter solcher Verbände, die unsere Demokratie in den Himmel loben, während sie versuchen, ebendiese mit allerlei faulem Zauber auszuhebeln?

Ein weiteres Beispiel ist die "Polizeidirektorenkonferenz". Seit der Ära Keller-Sutter ein Verein, der häufig unter diesem Titel an die Öffentlichkeit tritt, um politische Parolen ins Land zu posaunen.
Wer aber steckt in diesem Verein? Polizeidirektoren? Regierungsräte, die vom Volk in Kantonsregierungen gewählt wurden. Das sind KEINE Volksvertreter und es gibt auch überhaupt keine Legitimation, Politik nach persönlichem Gusto zu treiben, meine Damen und Herren Regierungsräte. Denn dafür seid Ihr ganz einfach nicht gewählt.
Aber offenbar ist Demokratie etwas schwierig für Leute, die über Jahre von Parteien und Interessenverbänden isoliert aufgezüchtet wurden. Ein Bundesrat oder ein Regierungsrat IST KEIN Volksvertreter, noch weniger ein Bundesbeamter und schon gar nicht sind es politische Gruppierungen, wie diese Wirtschaftsverbände, die nicht als solche deklariert sind.

Meinetwegen dürfen Regierungsräte gerne am demokratischen Meinungsbildungsprozess teilnehmen, schliesslich besitzen sie als Bürger dieses Staats dieselben politischen Rechte, wie wir anderen alle auch. Aber dann bitte ausdrücklich als Privatperson und nicht als Funktionär und noch weniger als anonyme Person hinter einem Vereinsnamen.

Es ist ein Unterschied, ob Parteien Politik machen, oder irgendwelche Funktionäre. Überhaupt hat man gerade im Hinblick auf die Abstimmungen vom 9.Februar erstaunlich wenig bis gar nichts von den vielen Parteien in unserem Land gehört. Es wurden rasch die Parolen veröffentlicht, aber an der Meinungsbildung nimmt keine dieser Parteien teil.
Die überlassen das Vereinen, über deren Absichten sich das Volk nicht im Klaren ist. Daran sollte man sich erinnern, wenn die Linken wieder einmal auf Transparenz bei Parteienfinanzierung pocht, denn dann hätte ich noch vorher ein Interesse daran, wer die Gewerkschaften und die Wirtschaftsvertreter finanziert und wie hoch deren Budgets sind.

Darüber sollten wir in diesem Land einmal diskutieren, wenn wir unsere Demokratie tatsächlich in die Zukunft mitschleppen wollen. Aber ganz sicher nicht mit solchen verlogenenen Falschspielern!!!
Anstössiges melden?

Grund:
Code   security 
 

Die Redaktion wird sich den Kommentar ansehen und entscheiden, wie damit zu verfahren ist.


4 Kommentare
· Die Pervertierung der Volksdemokratie
· Polizidirektoren
· Was heisst das?
· Da...
Mitreden
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Ausland Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» ... mehr lesen  
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Esprit strebt danach, wieder zu einer globalen Marke zu werden und plant Flagship-Stores an den teuersten Einkaufsstrassen der Welt zu eröffnen.
Wirtschaft Die Esprit Switzerland Retail AG hat Insolvenz angemeldet. Der Mutterkonzern Esprit in Hongkong gab bekannt, dass die Tochtergesellschaft in der Schweiz ... mehr lesen  
Fitness Sport und Bewegung sind wichtig für unsere Gesundheit, sowohl körperlich als auch geistig. Doch wussten Sie, dass Bewegung in der Gruppe ... mehr lesen  
Egal ob jung oder alt, Anfänger oder Profi - Sport in der Gruppe ist für jeden geeignet.
Julien Day Lederstiefel, 2018. Im Stil von Mr. Freedom, mit goldenen Lederflügeln an beiden Seiten, hergestellt für den Film Rocketman 2019.
People Der 76-jährige britische Popstar Elton John versteigert einen Teil seiner aussergewöhnlichen und beeindruckenden privaten Kunstsammlung. ... mehr lesen  
Publinews BMW plant die Einführung einer neuen Familie von Elektroautos. Ein zweites Modell, ein SUV, wird voraussichtlich Ende 2025 den BMW iX3 ablösen. mehr lesen  
BMW Vision Neue Klasse X: «Kraftvolle und athletische Erscheinung»
Die künstliche Intelligenz kann das traditionelle Brauerbe unterstützen.
Digital Lifestyle Belgische Forscher setzen künstliche Intelligenz ein, um den Geschmack von belgischem Bier zu verbessern, das Können des Braumeisters ... mehr lesen  
Boutiquen Über lange Zeit war das Sammeln von Briefmarken als lukratives Hobby bekannt. Seltene Marken konnten immense Wertsteigerungen ... mehr lesen  
Junge Menschen finden inzwischen andere Freizeitaktivitäten attraktiver als das Briefmarkensammeln.
Typisch Schweiz Der Bernina Express Natürlich gibt es schnellere Bahnverbindungen in den Süden, aber wohl ...
Highlight der Kollektion: Eine Gibson Les Paul von 1959, die 300.000 bis 500.000 Pfund einbringen soll.
Shopping Mark Knopfler verkauft seine Gitarrensammlung Die Gitarrensammlung vom Dire Straits-Gitarristen Mark Knopfler wird am 31.01.2024 bei Christie's versteigert.
Erstaunliche Pfingstrose.
Jürg Zentner gegen den Rest der Welt.
Jürg Zentner
Frauenrechtlerin Ada Wright in London, 1910: Alles könnte anders sein, aber nichts ändert sich.
Regula Stämpfli seziert jeden Mittwoch das politische und gesell- schaftliche Geschehen.
Regula Stämpfli
«Hier hätte ich noch eine Resistenz - gern geschehen!» Schematische Darstellung, wie ein Bakerium einen Plasmidring weiter gibt.
Patrik Etschmayers exklusive Kolumne mit bissiger Note.
Patrik Etschmayers
Obama in Hanoi mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Nguyen Thi Kim Ngan auf einer Besichtigungstour: Willkommenes Gegengewicht zu China.
Peter Achten zu aktuellen Geschehnissen in China und Ostasien.
Peter Achten
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Skeptischer Blick auf organisierte und nicht organisierte Mythen.
Freidenker
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 9°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 7°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 3°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 15°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten