iPod: Todesfalle im Strassenverkehr

publiziert: Dienstag, 7. Sep 2010 / 22:58 Uhr
Ein ausgesprochenes Kopfhörer- bzw. MP3-Player-Verbot findet sich in den Gesetzestexten bisher nicht.
Ein ausgesprochenes Kopfhörer- bzw. MP3-Player-Verbot findet sich in den Gesetzestexten bisher nicht.

Sydney/Berlin/Wien - iPod- und MP3-Player-Hören im Strassenverkehr bedeutet eine tödliche Gefahr für Fussgänger. Wovor Verkehrssicherheitsexperten seit Jahren warnen, will eine australische Statistik nun mit aktuellen Zahlen untermauern.

Während die Verkehrstoten auf der Strasse im Sinken begriffen sind, ist die Anzahl der bei Unfällen getöteten Fussgänger mit bis zu 25 Prozent mehr Opfern stark angestiegen, berichtet der Sydney Morning Herald. Einmal mehr wird die Forderung nach Kopfhörerverboten und Strafen laut.

Kopfhörer nicht explizit verboten

«Die Strassenverkehrsordnung sieht vor, dass man als Verkehrsteilnehmer dem Strassenverkehr seine volle Aufmerksamkeit widmen muss. Bei Radfahrern, die mit voll aufgedrehten Kopfhörern in einen Unfall verwickelt waren, kann dieser Umstand folglich zu einer Mitschuld führen», erklärt Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Während es daher für Radfahrer mittlerweile verboten ist, während der Fahrt zu telefonieren, sind Fussgänger aber sowohl in Deutschland als auch in Österreich von den Vorschriften im Fahrzeugverkehr ausgenommen. Ein ausgesprochenes Kopfhörer- bzw. MP3-Player-Verbot findet sich in den Gesetzestexten bisher nicht. Auch existieren bisher keine Unfallstatistiken, die lautes Musikhören als hauptverantwortliche Unfallsursache erfassen.

MP3-Player so laut wie Flugzeug

Ungeachtet der rechtlichen Grauzone empfehlen Verkehrssicherheitsexperten auf Kopfhörer im Strassenverkehr zu verzichten bzw. die Lautstärke so zu drosseln, dass noch Umgebungsgeräusche wahrnehmbar sind. «Die meisten mobilen Player erreichen eine Lautstärke von bis zu 115 Dezibel, was einem Flugzeugstart gleichkommt. Bei dieser Lautstärke ein herannahendes Fahrzeug zu hören, ist praktisch unmöglich», meint auch Othmar Thann, Direktor des österreichischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV).

Statistisch zeigt der deutsche wie auch österreichische Bundestrend allerdings keinen Anstieg von Fussgänger-Unfällen oder -Verunglückten. Die steigende Beliebtheit der Fahrradnutzung stelle vor allem Städte vor neue Herausforderungen. «Wenn die Zahl der Radfahrer wie derzeit in manchen Städten stark ansteigt, muss die Infrastruktur natürlich daran angepasst werden. Nicht zu unterschätzen sind neben klassischen Verkehrssituationen mit Autos aber auch das Zusammentreffen von Radfahrern und Fussgängern», gibt VCD-Referentin Hänel zu bedenken.

Parks als Falle

Gerade Parks würden als Gefahrenzone oftmals unterschätzt, da sich sowohl Fussgänger als auch Radfahrer dort sicher fühlen. «Wenn die Leute durch Telefonieren, E-Mail-Checken am Handy und Musikhören zusätzlich abgelenkt sind, trägt das natürlich wenig zur allgemeinen Verkehrssicherheit bei», sagt Hänel. Anstelle von Verordnungen und gesetzlichen Vorschriften, die ohnehin schwer exekutierbar sind, pocht Hänel auf Selbstverantwortung. «Schliesslich geht es um den Schutz der eigenen Person», so die Sicherheitsexpertin.

(fest/pte)

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