French Open Schlechte Bedingungen Mit Agnieszka Radwanska und Simona Halep scheitern zwei Top-10-Spielerinnen beim French Open im Achtelfinal. Beide beklagten sich danach über die Bedingungen. mehr lesen
Erfolgreicher Start der Tennis-Damen in Miami
publiziert: Donnerstag, 21. Mrz 2002 / 21:24 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 21. Mrz 2002 / 22:08 Uhr
Key Biscayne - Die Frauen retteten bei den Players Championships auf Key Biscayne aus Schweizer Sicht die Bilanz der Auftaktrunde. Emmanuelle Gagliardi setzte sich mit 6:0, 6:3 gegen Jana Kandarr durch, Marie-Gaïané Mikaelian schaltete Janette Husarova 6:4, 7:5 aus.
Emmanuelle Gagliardi besiegte in der ersten Runde Jana Kandarr.
Drei von vier beteiligten Schweizer Männern sind hingegen am
Starttag nach Dreisatz-Niederlagen ausgeschieden. Nach Marc Rosset,
der dem Italiener Andrea Gaudenzi unterlag, scheiterte auch Michel
Kratochvil mit 6:3, 5:7, 1:6 am Amerikaner Mardy Fish. Ivo
Heuberger schliesslich verlor gegen den Argentinier Gaston Gaudio
(ATP 56) 6:3, 4:6, 2:6. Martina Hingis, Patty Schnyder und Roger
Federer stehen nach einem Freilos allesamt in der zweiten Runde und
greifen erst ab Freitag ein.
Mikaelian zeigte bei ihrem Debüt vor den Toren Miamis insgesamt eine gute Leistung, wenn man vom sehr unkonstanten Aufschlag absieht. Sie machte in beiden Sätzen die wichtigen Punkte und verwertete den ersten Matchball. Nun trifft sie wieder auf Panowa, die sie im Oktober in Kloten bei ihrem Sturm in die Viertelfinals deklassiert hatte. Mikaelian hat keinen Grund, die kleingewachsene Russin zu unterschätzen: "Sie kennt mich, es ist langsamer hier und heiss. Ich muss geduldig spielen."
Für Mikaelian war der Donnerstag speziell, er markierte den Beginn in die eigentliche Karriere. Am 3. März ist sie 18-Jährig geworden und darf damit endlich gleich viele Turniere spielen wie die Arrivierten. Ein grosser Vorteil: "Ich erhalte mehr Matchpraxis und der Druck ist etwas weniger gross. Vorher musste ich bei jedem Turnier gut spielen."
Jetzt, wo sie nicht länger "gezwungene Gelegenheitsspielerin" ist, hat sie öfter Gelegenheit zum Punktesammeln und will diese auch ausnützen: Zuerst spielt sie in Porto, dann kehrt sie in die USA zurück (Charleston), ehe vor Paris noch die Qualifikationen in Hamburg, Berlin und Rom anstehen. Dort will Mikaelian nach dem Motto 'weniger ist mehr' glänzen. Seit Australien hat sie neun Kilo verloren und bewegt sich wesentlich besser. "Ich fühle mich mental und physisch besser und es sieht auch für die anderen besser aus", so Mikaelian, die sich bis Ende Jahr das ambitiöse Ziel Top 30 gesetzt hat.
Nicht gut sieht es weiter bezüglich einer Fedcup-Teilnahme aus. Die verfeindeten Parteien -- die Familie Mikaelian versus Swiss Tennis -- verkehren nur via Anwalt miteinander. Teamchef Zoltan Kuharszky beobachtete 'MGM' am Donnerstag zwar, macht sich aber kaum Hoffnung, dass sie Ende April in Bratislava gegen die Slowakei mit von der Partie sein wird: "Ich hätte sie natürlich gerne dabei, aber die Chancen sind sehr gering." Die sympathische Mikaelian selber wollte sich zu diesem leidigen Punkt nicht äussern: "Das Thema hängt mir zum Hals heraus. Wir haben unsere Bedingungen gestellt, jetzt liegt der Ball bei Swiss Tennis. Ich will mich nun auf meine Karriere konzentrieren."
Emmanuelle Gagliardi, als Weltnummer 46 so gut klassiert wie noch nie, nahm den Schwung aus dem Indian-Wells-Halbfinal mit und machte mit dem Deutschen Tennis-Model Jana Kandarr (WTA 77) beim 6:0, 6:3 kurzen Prozess. In dieser Form ist die Genferin auch gegen Jelena Dementjewa (Russ/12) nicht chancenlos. Die Russin spielt in diesem Jahr nicht überragend, hat nur einen Matchrekord von 8:6 und ist damit auch hinter Gagliardi (11:8).
Kratochvils verpasste Chancen
Besonders ärgerlich war die Niederlage für Kratochvil, dem damit die Bestätigung seines Coups gegen Andre Agassi vor Wochenfrist in Indian Wells völlig missriet. Trotz mässiger Leistung führte der Ostermundiger gegen die Weltnummer 150 mit Satz und Break, verlor dann aber den Rhythmus völlig und war im dritten Satz gegen den entfesselt aufspielenden Fish ohne Siegmöglichkeit. "Ich habe ihm so viele Chancen gelassen, ins Spiel zurückzukommen. Irgendwann musste er einmal eine packen", so der sehr enttäuschte Kratochvil, der anerkannte, dass "ich einfach konstanter werden muss."
Heuberger war gegen den um 61 Plätze besser platzierten Gaudio, der in Indian Wells den Viertelfinal erreicht hatte, nahe an einer Überraschung. Bis im letzten Game des zweiten Satzes gab der St. Galler Rheintaler nie seinen Aufschlag ab und zeigte starkes Angriffstennis. Im Schlussdurchgang profitierte dann der Argentinier davon, dass der Platz langsamer wurde, weil die Sonne keinen Einfluss mehr hatte. "Es ist schade, besonders da ich den ersten Satz so dominiert hatte", erklärte das Mitglied des Daviscup-Kaders.
Mikaelian zeigte bei ihrem Debüt vor den Toren Miamis insgesamt eine gute Leistung, wenn man vom sehr unkonstanten Aufschlag absieht. Sie machte in beiden Sätzen die wichtigen Punkte und verwertete den ersten Matchball. Nun trifft sie wieder auf Panowa, die sie im Oktober in Kloten bei ihrem Sturm in die Viertelfinals deklassiert hatte. Mikaelian hat keinen Grund, die kleingewachsene Russin zu unterschätzen: "Sie kennt mich, es ist langsamer hier und heiss. Ich muss geduldig spielen."
Für Mikaelian war der Donnerstag speziell, er markierte den Beginn in die eigentliche Karriere. Am 3. März ist sie 18-Jährig geworden und darf damit endlich gleich viele Turniere spielen wie die Arrivierten. Ein grosser Vorteil: "Ich erhalte mehr Matchpraxis und der Druck ist etwas weniger gross. Vorher musste ich bei jedem Turnier gut spielen."
Jetzt, wo sie nicht länger "gezwungene Gelegenheitsspielerin" ist, hat sie öfter Gelegenheit zum Punktesammeln und will diese auch ausnützen: Zuerst spielt sie in Porto, dann kehrt sie in die USA zurück (Charleston), ehe vor Paris noch die Qualifikationen in Hamburg, Berlin und Rom anstehen. Dort will Mikaelian nach dem Motto 'weniger ist mehr' glänzen. Seit Australien hat sie neun Kilo verloren und bewegt sich wesentlich besser. "Ich fühle mich mental und physisch besser und es sieht auch für die anderen besser aus", so Mikaelian, die sich bis Ende Jahr das ambitiöse Ziel Top 30 gesetzt hat.
Nicht gut sieht es weiter bezüglich einer Fedcup-Teilnahme aus. Die verfeindeten Parteien -- die Familie Mikaelian versus Swiss Tennis -- verkehren nur via Anwalt miteinander. Teamchef Zoltan Kuharszky beobachtete 'MGM' am Donnerstag zwar, macht sich aber kaum Hoffnung, dass sie Ende April in Bratislava gegen die Slowakei mit von der Partie sein wird: "Ich hätte sie natürlich gerne dabei, aber die Chancen sind sehr gering." Die sympathische Mikaelian selber wollte sich zu diesem leidigen Punkt nicht äussern: "Das Thema hängt mir zum Hals heraus. Wir haben unsere Bedingungen gestellt, jetzt liegt der Ball bei Swiss Tennis. Ich will mich nun auf meine Karriere konzentrieren."
Emmanuelle Gagliardi, als Weltnummer 46 so gut klassiert wie noch nie, nahm den Schwung aus dem Indian-Wells-Halbfinal mit und machte mit dem Deutschen Tennis-Model Jana Kandarr (WTA 77) beim 6:0, 6:3 kurzen Prozess. In dieser Form ist die Genferin auch gegen Jelena Dementjewa (Russ/12) nicht chancenlos. Die Russin spielt in diesem Jahr nicht überragend, hat nur einen Matchrekord von 8:6 und ist damit auch hinter Gagliardi (11:8).
Kratochvils verpasste Chancen
Besonders ärgerlich war die Niederlage für Kratochvil, dem damit die Bestätigung seines Coups gegen Andre Agassi vor Wochenfrist in Indian Wells völlig missriet. Trotz mässiger Leistung führte der Ostermundiger gegen die Weltnummer 150 mit Satz und Break, verlor dann aber den Rhythmus völlig und war im dritten Satz gegen den entfesselt aufspielenden Fish ohne Siegmöglichkeit. "Ich habe ihm so viele Chancen gelassen, ins Spiel zurückzukommen. Irgendwann musste er einmal eine packen", so der sehr enttäuschte Kratochvil, der anerkannte, dass "ich einfach konstanter werden muss."
Heuberger war gegen den um 61 Plätze besser platzierten Gaudio, der in Indian Wells den Viertelfinal erreicht hatte, nahe an einer Überraschung. Bis im letzten Game des zweiten Satzes gab der St. Galler Rheintaler nie seinen Aufschlag ab und zeigte starkes Angriffstennis. Im Schlussdurchgang profitierte dann der Argentinier davon, dass der Platz langsamer wurde, weil die Sonne keinen Einfluss mehr hatte. "Es ist schade, besonders da ich den ersten Satz so dominiert hatte", erklärte das Mitglied des Daviscup-Kaders.
(Marco Keller, Key Biscayne /sda)
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