IS-Vormarsch

Kurden starten Offensiven gegen IS im Irak

publiziert: Sonntag, 2. Nov 2014 / 09:01 Uhr
Die heftigen Kämpfe zwischen den kurdischen Volksschutzeinheiten und den Terroristen gingen in der Nacht zum Samstag weiter.
Die heftigen Kämpfe zwischen den kurdischen Volksschutzeinheiten und den Terroristen gingen in der Nacht zum Samstag weiter.

Bagdad/Kobane - Im Nordirak haben kurdische Peschmerga eine neue Offensive begonnen, um die Stadt Sindschar von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu befreien. Die Kämpfer griffen die Extremisten von mehreren Seiten mit schweren Waffen an, wie kurdische Quellen sagten.

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Der IS habe nicht näher bezifferte Verluste erlitten, sagte ein Vertreter der kurdischen Kräfte der Nachrichtenagentur dpa am Samstag.

Im nordsyrischen Kobane bezogen die Peschmerga aus dem Nordirak kurz nach Ankunft in der Stadt ihre Stellungen. Rund 150 Kämpfer sollen den Kurden helfen, die Stadt an der Grenze zur Türkei gegen den IS zu verteidigen.

Im Schutz der Dunkelheit hatte die langersehnte Verstärkung am Freitagabend die Grenze mit schweren Waffen überquert, während die US-Luftwaffe IS-Stellungen bombardierte.

Von drei Seiten belagert

Die heftigen Kämpfe zwischen den kurdischen Volksschutzeinheiten und den Terroristen gingen in der Nacht zum Samstag weiter, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Der IS belagert die Stadt von drei Seiten.

Die Terrormiliz beherrscht das Umland und rund 60 Prozent von Kobane. Ein Sieg wäre für sie militärisch, vor allem aber auch symbolisch ein grosser Erfolg, da selbst US-Luftangriffe sie nicht hätten aufhalten können.

Berichte über getötete Extremisten

Bei den Kämpfen um Kobane kamen in drei Tagen mindestens 100 IS-Kämpfer ums Leben, wie die syrischen Aktivisten mitteilten. Seit Beginn der Schlacht um die Stadt Mitte September seien damit 576 Extremisten getötet worden.

Nach Angaben der Beobachter starben im vergangenen Monat im syrischen Bürgerkrieg fast 5800 Menschen, darunter mehr als 1000 Zivilisten. 251 der Getöteten seien Kinder gewesen.

Jesiden auf der Flucht

Die IS-Extremisten hatten die nordirakische Sindschar-Region nordwestlich der Millionenstadt Mossul im August überrannt und die kurdischen Peschmerga vertrieben. Rund 200'000 Menschen flohen damals aus Angst vor Gewaltakten des IS. Die meisten von ihnen gehörten zu der religiösen Minderheit der Jesiden.

Mit Hilfe von US-Luftangriffen gelang es den Peschmerga Mitte August, einige verlorene Gebiete zurückzuerobern, darunter den Mossul-Staudamm. Die nordirakischen Kurden kämpfen mittlerweile mit moderneren Waffen, die sie vor allem aus dem Westen erhalten haben.

Im Westen des Iraks begann die Armee ebenfalls eine Offensive gegen die Extremisten. Unterstützt von Luftschlägen der internationalen Koalition hätten die Soldaten den IS östlich der Stadt Ramadi angegriffen, meldete die Nachrichtenseite Al-Sumaria News.

Stammesmitglieder umgebracht

In der Region sollen die Extremisten in den vergangenen Tagen mehr als 200 Mitglieder eines Stammes getötet haben, der gegen den IS gekämpft hatte. Viele der Opfer wurden laut Medienberichten in einem Massengrab verscharrt.

Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte in einer Erklärung den Mord an den Stammesangehörigen. Das «Verbrechen» zeige die Brutalität des Islamischen Staates.

(asu/sda)

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