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Giftmüll für Todesfälle und Gesundheitsschäden verantwortlich?
100'000 Opfer gegen Öl-Multi Trafigura
publiziert: Freitag, 20. Feb 2015 / 23:46 Uhr
Trafigura hat heute keine Stellung zu der Klage betogen. (Archivbild)
Den Haag - Neun Jahre nach einem verheerenden Giftmüll-Transport in die Elfenbeinküste ziehen mehr als 100'000 Betroffene in den Niederlanden gegen den Erdölkonzern Trafigura vor Gericht. Neben einer Erstattung der Entsorgungskosten verlangen sie eine Entschädigung von je 2500 Euro und damit insgesamt fast 280 Millionen Euro.
Das verlautete am Freitag von Anwälten. Trafigura sei für die körperlichen, moralischen und wirtschaftlichen Schäden der Betroffenen regresspflichtig, heisst es in der Klageschrift, die dem Konzern schon zugestellt wurde. Beim Gericht in Amsterdam soll sie am 2. März eingereicht werden, sagte der Anwalt Mathieu Cencig.
Trafigura hatte 2006 das Frachtschiff «Probo Koala» für den Transport von 500 Tonnen Giftmüll gechartert. Das Schiff machte vor seiner Fahrt in die Elfenbeinküste in Amsterdam Halt, dort hätte der Giftmüll ursprünglich aufbereitet werden sollen.
Giftmüll auf offenen Halden entsorgt
Stattdessen wurde der Müll aber im August 2006 auf offenen Halden der Stadt Abidjan entsorgt. Nach Angaben der ivorischen Justiz starben 17 Menschen, knapp 100'000 weitere Personen erlitten Vergiftungen.
Der multinationale Trafigura-Konzern hat stets bestritten, dass die Todesfälle und schwere Gesundheitsschäden auf die Giftmüllverklappung zurückzuführen seien. Er wollte am Freitag keine Stellung zu der Klage beziehen. Die Zentrale von Trafigura sitzt zwar in der Schweiz, dennoch ist der Konzern in den Niederlanden eingetragen.
2011 hatte die niederländische Justiz eine Forderung von Greenpeace ausgeschlagen, Trafigura wegen des Skandals in der Elfenbeinküste vor Gericht zu stellen. Zur Begründung hiess es, keines der Opfer lebe in den Niederlanden, und die Vorwürfe bezögen sich auf Vorkommnisse ausserhalb des Landes. Die Kläger wollen die Argumentation nun umschiffen und haben deshalb eine niederländische Stiftung für die Opfer gegründet.
Die Regierung der Elfenbeinküste hatte sich schon 2007 mit Trafigura gegen Zahlung von umgerechnet 152 Millionen Euro darauf geeinigt, nicht gerichtlich gegen den Konzern vorzugehen. 2009 hatte die Firma dann doch umgerechnet 33 Millionen Euro an etwa 30'000 Betroffene gezahlt. Nun werde für Entschädigung für all jene gestritten, die bislang leer ausgegangen seien, sagte Anwalt Cencig.
Trafigura hatte 2006 das Frachtschiff «Probo Koala» für den Transport von 500 Tonnen Giftmüll gechartert. Das Schiff machte vor seiner Fahrt in die Elfenbeinküste in Amsterdam Halt, dort hätte der Giftmüll ursprünglich aufbereitet werden sollen.
Giftmüll auf offenen Halden entsorgt
Stattdessen wurde der Müll aber im August 2006 auf offenen Halden der Stadt Abidjan entsorgt. Nach Angaben der ivorischen Justiz starben 17 Menschen, knapp 100'000 weitere Personen erlitten Vergiftungen.
Der multinationale Trafigura-Konzern hat stets bestritten, dass die Todesfälle und schwere Gesundheitsschäden auf die Giftmüllverklappung zurückzuführen seien. Er wollte am Freitag keine Stellung zu der Klage beziehen. Die Zentrale von Trafigura sitzt zwar in der Schweiz, dennoch ist der Konzern in den Niederlanden eingetragen.
2011 hatte die niederländische Justiz eine Forderung von Greenpeace ausgeschlagen, Trafigura wegen des Skandals in der Elfenbeinküste vor Gericht zu stellen. Zur Begründung hiess es, keines der Opfer lebe in den Niederlanden, und die Vorwürfe bezögen sich auf Vorkommnisse ausserhalb des Landes. Die Kläger wollen die Argumentation nun umschiffen und haben deshalb eine niederländische Stiftung für die Opfer gegründet.
Die Regierung der Elfenbeinküste hatte sich schon 2007 mit Trafigura gegen Zahlung von umgerechnet 152 Millionen Euro darauf geeinigt, nicht gerichtlich gegen den Konzern vorzugehen. 2009 hatte die Firma dann doch umgerechnet 33 Millionen Euro an etwa 30'000 Betroffene gezahlt. Nun werde für Entschädigung für all jene gestritten, die bislang leer ausgegangen seien, sagte Anwalt Cencig.
(bert/sda)
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