Fussball: An die Bayern kommt derzeit niemand ran

Otmar Hitzfeld, Trainer des Renommiervereins Bayern München, sitzt mittlerweile wieder fest im Sattel. Noch vor drei Monaten hatte alles etwas anders ausgesehen. Nach dem blamablen vierten Platz in der Champions League Vorrunde gegen La Coruna, Milan und Lens wackelte der Stuhl des erfolgreichsten deutschen Trainers der vergangenen Jahre. Der Champions League Sieger des Jahres 2001 qualifizierte sich als Gruppenletzter nicht einmal für den UEFA-Cup.

Integrationsprobleme

Nach den Zugängen von Sebastian Deisler, Michael Ballack und Zé Roberto hatte man von den Bayern zumindest den Einzug in die Viertelfinals der Champions League erwartet. Doch während die (zumindest auf dem Papier) seit Jahren stärkste Bayern-Mannschaft in der Bundesliga von Anfang an souverän durchmarschierte, wurden in der Champions League Abstimmungsprobleme deutlich. Insbesondere der als Spielmacher vorgesehene Michael Ballack hatte Integrationsprobleme, die sich in Europa verheerender auswirkten als in Deutschland.

Mittlerweile haben sich die „weissen Ballett-Tänzer“ wieder gefunden. Während sich der Erzrivale Borussia Dortmund im Dreitage-Rhythmus von Champions League und Bundesliga abmüht, eilen die Bayern in der heimischen Liga leichtfüssig von Sieg zu Sieg.

Ausgeruhte Beine, spielerische Qualität

Aus den ausgeruhten Beinen der Stars und dem hochkarätigen Kader ergibt sich eine Kombination, der die Konkurrenz bisher nicht beikommen konnte. Mit spielerischer Leichtigkeit überspringen die Bayern in Deutschland jede Hürde. Acht Punkte Vorsprung in der Bundesliga und das Erreichen des Cup-Halbfinals drücken die Überlegenheit der Bayern deutlich aus. Auch der nächste Gegner aus Nürnberg dürfte sich in Anbetracht der bestechenden Form der Münchner (zuletzt ein 5:0-Kantersieg beim Lokalrivalen 1860) als überwindbares Hindernis auf dem Weg zum Meistertitel erweisen.

(Dominic Wirth/fussball.ch)