Hertha schlägt Wolfsburg - Setzt sich Bayern heute ab?

Mit einem Sieg im Spitzenspiel in der Hansestadt würden die Bayern bereits zu diesem frühen Zeitpunkt einen beträchtlichen Abstand von fünf Punkten zur Konkurrenz legen.

Die ersten Verfolger (und Überraschungsteams der ersten drei Spieltage) verloren in der 4. Runde nämlich durchwegs. Der VfL Bochum unterlag Hannover 2:3, Frankfurt verlor bei Werder Bremen 1:2 und Bielefeld wurde in Duisburg 0:3 geschlagen. Der Aufsteiger schoss dabei alle drei Tore zwischen der 64. und 69. Minute.

Durch den Zusammenschluss hinter den Bayern ist der Elfte (Hannover) nur durch einen Punkt vom Zweiten (Bochum) getrennt. Zu diesem breiten Mittelfeld gehört auch Lucien Favres Hertha Berlin.

Hoeness: «Fast perfekter Fussball»

Beim 2:1 gegen Wolfsburg zeigte die Hertha in der ersten Halbzeit die beste Leistung dieser Saison. Angeführt von den starken Mittelfeldspielern Gilberto und Patrick Ebert dominierten die Hauptstädter das Team von Felix Magath klar und zeigten phasenweise den direkten Offensiv-Fussball, den Favre zu sehen wünscht.

Oben auf der Tribüne erkannte Manager Dieter Hoeness zufrieden: «Das war fast perfekter Fussball.» Ungenügend war einzig die Effizienz, denn trotz 7:1 Torschüsse ging die Hertha nur mit minimalstem Ertrag in die Pause. Dem Serben Marko Pantelic gelang mit sehenswertem Kopfball das 1:0 (38.).

Eine kurze Schwächephase von Favres Team nach der Pause genügte den Wolfsburgern, um auszugleichen. Ausgerechnet Ashkan Dejagah schoss nach 61 Minuten das 1:1. Der 20-jährige Mittelfeldspieler mit iranisch-deutscher Doppelbürgerschaft ist im Berliner Arbeiterviertel Wedding aufgewachsen und durchlief bei Hertha die Nachwuchsabteilungen. Schon als Teenager hat er für den Hauptstadtklub in der Bundesliga debütiert. Ablösefrei wechselte Dejagah im Sommer zum Ligakonkurrenten aus der VW-Stadt.

Dortmund siegt

Die Schmerzen über das Tor des verlorenen Sohnes heilte Solomon Okoronkwo mit dem wunderbaren 2:1 kurz vor dem Ende (88.). Der Stürmer aus Nigeria war erst im Verlaufe der Partie für Debütant Lima (Br) eingetreten und schoss seinen zweiten Saisontreffer aus rund 20 Metern. «Ich habe ihm gesagt: geh raus und mach´ das Tor», sagte Lucien Favre.

Vom schlechten Saisonstart mit zwei Niederlagen scheint sich Borussia Dortmund erholt zu haben. Die Borussia kam beim 1:0 in Rostock zum zweiten Erfolg in Serie. Allerdings musste sich das Team mit dem starken Philipp Degen vom Aufsteiger fast 70 Minuten lang dominieren lassen.

Besser wurde der Auftritt des BVB nach dem Eintritt der beiden Ex-Basler Mladen Petric und Delron Buckley (ab 63.). Das entscheidende Tor schoss allerdings der Italo-Deutsche Giovanni Federico (74.). Es war der erste Bundesliga-Treffer für den früheren Karlsruher.

(tri/sda)