Rummel nicht erwünscht
Hildegard Knef - die letzte deutsche Diva wird 75
publiziert: Montag, 25. Dez 2000 / 09:59 Uhr / aktualisiert: Montag, 25. Dez 2000 / 11:18 Uhr
Berlin - Die letzte deutsche Filmdiva wird 75: Hildegard Knef will ihren Geburtstag am 28. Dezember zurückgezogen verbringen. Seit Monaten bevorzugt es die alte Dame mit den großen strahlenden Augen, in Berlin zurückgezogen zu leben. Die angeschlagene Gesundheit mit Atemnot seien der Grund, sagt sie. Das behindert jedoch die Zuneigung ihrer Verehrer nicht.
Der Jazzmusiker Till
Brönner widmet ihr die Komposition «Love and Admiration»
und Autor Axel Andree die neue Biografie «Die Knef».
Die Faszination der Schauspielerin, Sängerin und Autorin
ist für ihre Fans und Freunde bis ins hohe Alter geblieben.
Bereits in jungen Jahren war Hildegard Knef eine
auffallende Persönlichkeit, vergleichbar etwa mit Marlene
Dietrich.
Am 28. Dezember 1925 als Hildegard Frieda Albertine Knef in Ulm als Tochter eines Prokuristen geboren, wuchs sie in Berlin auf und begann im Kriegsjahr 1942 mit der Ausbildung bei der Ufa als Trickzeichnerin. Dann besuchte sie die Filmhochschule in Babelsberg. 1945 bekam sie ihr erstes Engagement an der «Tribüne» am Berliner Kurfürstendamm. Im ersten deutschen Nachkriegsfilm «Die Mörder sind unter uns» von Wolfgang Staudte spielte die Knef ihre erste Hauptrolle, eine ehemalige KZ-Insassin. 1951 stieg ihre Popularität dann sprunghaft durch den Film «Die Sünderin», der wegen einer kurzen Nacktszene damals einen Skandal mit Protesten der katholischen Kirche auslöste. Im gleichen Jahr drehte sie mit Gregory Peck in den USA den Film «Schnee am Kilimandscharo».
Von der «Sünderin» zum Musical-Star
Den entscheidenden internationalen Durchbruch erlangte Hildegard Knef mit den insgesamt 675 Vorstellungen als Ninotschka in dem Broadway-Musical «Seidenstrümpfe». Die schlanke blonde Deutsche mit der kühlen Erotik und dem geheimnisvollen Blick prägte sich unverwechselbar in das Gedächtnis der Film- und Theaterbesucher ein. «Was ich erreicht habe, war auch viel Disziplin und Geradlinigkeit», sagt sie zu ihren Jahrzehnte langen Erfolgen und zeitweiligen Tiefen. Dazu gehörte die Überwindung eines Krebsleidens.
Zu ihren Bühnen- und Filmpartnern, engen Freunden und guten Bekannten zählen unter anderen Hans Söhnker, Viktor de Kowa, Gustav Fröhlich, O.W.Fischer, Hans Albers, Oskar Werner, Curd Jürgens, Paul Hubschmidt, Tyron Power, Marlene Dietrich, Gregory Peck, James Mason, Erich von Stroheim und Billy Wilder.
Ruhender Pol mit 52 Jahren in dritter Ehe
Am 1. Juni 1977 hatte der deutsche Weltstar Knef den 15 Jahre jüngeren Paul von Schell geheiratet und «einen ruhenden Pol in meinem Leben» gefunden. Vorher war die Knef in zweiter Ehe von 1962 bis 1976 mit dem englischen Schauspieler und Regisseur David Cameron-Palastanga verheiratet, Vater ihrer 1968 geborenen Tochter Christina. Zeitweise lebte die Knef in den USA, wo heute noch ihre Tochter wohnt. Hildegard Knef war - bedingt durch ihre beruflichen Erfolge - Jahrzehnte lang eine Reisende mit Stationen in vielen Metropolen und Ländern. Anders als Marlene Dietrich, die nach verblassendem Ruhm in Paris völlig zurückgezogen lebte, steht Hildegard Knef bis heute immer wieder im Rampenlicht. 1995 kam unter dem Titel «Für mich soll's rote Rosen regnen» eine Hommage in die deutschen Kinos. Eine Neuinterpretation der Knef-Lieder brachte Jazz-Trompeter Till Brönner jüngst auf einer CD heraus. Vor einem tobenden Saal nahm sie im März dieses Jahres den weltweit drittgrößten Schallplattenpreis Echo für ihr Lebenswerk entgegen.
Der ehemalige TV-Talker Roger Willemsen bescheinigte der 74-Jährigen dabei eine «rattenscharfe Ausstrahlung». Trotz aller Ermutigung kann die Knef dem Alter jedoch wenig Gutes abgewinnen. Vor ihrem 75. Geburtstag bekannte sie, dass die Weisheit so wunderschön sei, «unterschreibe ich in keinem Fall». Bizarr sei, dass jeder sehr alt werden möchte, «aber mit dem Alter nicht fertig werden» könne.
Am 28. Dezember 1925 als Hildegard Frieda Albertine Knef in Ulm als Tochter eines Prokuristen geboren, wuchs sie in Berlin auf und begann im Kriegsjahr 1942 mit der Ausbildung bei der Ufa als Trickzeichnerin. Dann besuchte sie die Filmhochschule in Babelsberg. 1945 bekam sie ihr erstes Engagement an der «Tribüne» am Berliner Kurfürstendamm. Im ersten deutschen Nachkriegsfilm «Die Mörder sind unter uns» von Wolfgang Staudte spielte die Knef ihre erste Hauptrolle, eine ehemalige KZ-Insassin. 1951 stieg ihre Popularität dann sprunghaft durch den Film «Die Sünderin», der wegen einer kurzen Nacktszene damals einen Skandal mit Protesten der katholischen Kirche auslöste. Im gleichen Jahr drehte sie mit Gregory Peck in den USA den Film «Schnee am Kilimandscharo».
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Zu ihren Bühnen- und Filmpartnern, engen Freunden und guten Bekannten zählen unter anderen Hans Söhnker, Viktor de Kowa, Gustav Fröhlich, O.W.Fischer, Hans Albers, Oskar Werner, Curd Jürgens, Paul Hubschmidt, Tyron Power, Marlene Dietrich, Gregory Peck, James Mason, Erich von Stroheim und Billy Wilder.
Ruhender Pol mit 52 Jahren in dritter Ehe
Am 1. Juni 1977 hatte der deutsche Weltstar Knef den 15 Jahre jüngeren Paul von Schell geheiratet und «einen ruhenden Pol in meinem Leben» gefunden. Vorher war die Knef in zweiter Ehe von 1962 bis 1976 mit dem englischen Schauspieler und Regisseur David Cameron-Palastanga verheiratet, Vater ihrer 1968 geborenen Tochter Christina. Zeitweise lebte die Knef in den USA, wo heute noch ihre Tochter wohnt. Hildegard Knef war - bedingt durch ihre beruflichen Erfolge - Jahrzehnte lang eine Reisende mit Stationen in vielen Metropolen und Ländern. Anders als Marlene Dietrich, die nach verblassendem Ruhm in Paris völlig zurückgezogen lebte, steht Hildegard Knef bis heute immer wieder im Rampenlicht. 1995 kam unter dem Titel «Für mich soll's rote Rosen regnen» eine Hommage in die deutschen Kinos. Eine Neuinterpretation der Knef-Lieder brachte Jazz-Trompeter Till Brönner jüngst auf einer CD heraus. Vor einem tobenden Saal nahm sie im März dieses Jahres den weltweit drittgrößten Schallplattenpreis Echo für ihr Lebenswerk entgegen.
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(bb/AP)
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