Motorrad: GP Valencia, Saisonabschluss in Valencia ohne Lüthi

Den Fehler fand Lüthis Techniker-Team ziemlich schnell: Der Generator des Motorrades hatte nicht genügend Spannung erzeugen können, weil ein Teil einer Generatorspule nicht funktionierte. "Das passiert uns zum ersten Mal in diesem Jahr", sagte Teamchef Daniel Epp, "aber so etwas kann eben nicht vermieden werden."

Lüthi war nach seinem kurzen Auftritt ziemlich verärgert: "Jetzt, wo ich die Strecke im Griff gehabt hätte und gut drauf war, geschieht so was."

Nach dem enttäuschenden 20. Platz im Abschlusstraining war Lüthi im Warm-Up zwei Stunden vor dem Rennen viel besser gefahren und hatte seine beste Trainingszeit vom Vortag um über eine Sekunde unterboten. "Bereits in der ersten Kurve der Aufwärm-Runde hatte der Motor die ersten Aussetzer und dann starb er ganz ab", erzählte Lüthi, "ich konnte nichts mehr tun."

Trotzdem kann Lüthi mit seiner ersten ganzen GP-Saison zufrieden sein. In der WM-Wertung erreichte der Berner mit 68 Punkten den 15. Platz und erfüllte damit die Saisonvorgabe seines Teamchefs Daniel Epp (15. bis 20. Platz) voll und ganz.

Ausserdem wurde Lüthi zweitbester "Rookie des Jahres" hinter dem Australier Casey Stoner, der in Valencia knapp vor Steve Jenkner (De) und Hector Barbera (Sp) gewann.

Unspektakuläres Titel-Rennen in der 250-ccm-Klasse

In der Viertelliter-Klasse war schnell klar, dass der erst 20-jährige Manuel Poggiali (San Marino/Aprilia) das Rennen um den WM-Titel gewinnen würde. Sein Mitkonkurrent Roberto Rolfo (It) konnte auf Honda von Beginn weg nicht mithalten und wurde nur Siebter.

Poggiali, der 2001 Weltmeister in der 125-ccm-Klasse geworden war, reichte ein 3. Platz, um sich in seiner ersten 250-ccm-Saison gleich den Titel mit 249 Punkten vor Rolfo (235) zu sichern. Sieger in Valencia wurde der Franzose Randy de Puniet mit 72 Tausendsteln Vorsprung auf Lokalmatador Toni Elias.

Nach Lüthis Ausfall blieb das Elit-Team des Baslers Daniel Epp auch in der Viertelliter-Klasse nicht vom Pech verschont. Der Tscheche Jaroslav Hules stürzte in seinem letzten 250-ccm-Rennen (nächstes Jahr startet er zusammen mit Lüthi bei den 125ern) und musste aufgeben.

Doktor Rossis erster Sieg in Valencia

MotoGP-Weltmeister Valentino Rossi zeigte auch beim letzten Saisonrennen seinen Konkurrenten den Meister. Der Italiener siegte erstmals in seiner Karriere auf dem von ihm ungeliebten Circuit in Valencia vor Sete Gibernau (Sp) und verdarb mit seinem 9. Saisonsieg den über 120 000 spanischen Fans, die in allen drei Klassen keinen heimischen Sieger bejubeln durften, die Party.

Rossi stand mit diesem Sieg in den letzten 22 MotoGP-Rennen (seit 8. September 2002 in Estoril) auf dem Podest und glich damit den Rekord seines Landsmannes Giacomo Agostini aus, der Ende der Sechzigerjahre ebenfalls 22-mal in Folge auf dem Treppchen gestanden hatte.

Motorrad: Grand Prix von Valencia. 125ccm (24 Runden à 4,005 km = 96,120 km)
1. Casey Stoner (Au), Aprilia, 40:27,662 (142,537 km/h). 2. Steve Jenkner (D), Aprilia, 0,268 Sekunden zurück. 3. Hector Barbera (Sp), Aprilia, 1,101. 4. Marco Simoncelli (It), Aprilia, 3,205. 5. Mirko Giansanti (It), Aprilia, 8,760. 6. Alvaro Bautista (Sp), Aprilia, 8,888. Ferner: 8. Andrea Dovizioso (It), Honda, 16,738. 13. Stefano Perugini (It), Aprilia, 33,349. -- Schnellste Runde: Jenkner (17.) in 1:40,440 (143,548 km/h). -- 35 Fahrer gestartet, 24 klassiert. -- Ausgeschieden u.a. Alex de Angelis (San Marino), Aprilia (Sturz). -- Nicht am Start: Thomas Lüthi (Sz), Honda (Elektronik-Problem in der Warm-Up-Runde).