Werders Poker ging auf

Der Matchwinner für die Hanseaten im Mestalla hiess Nelson Valdez. Der 21-jährige Stürmer aus Paraguay erzielte beide Tore. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung traf er zum vorentscheidenden 0:1 (83.), in der turbulenten Schlussphase, als einigen Spaniern die Nerven durchgingen und Angulo für eine brutale Attacke gegen Valdez rot sah, glückte Valdez sogar das 0:2.

Im zweiten Spiel der Gruppe G sicherte sich Inter, das einige Stars schonte, gegen Anderlecht mit dem 3:0 den Gruppensieg. Als zweifacher Torschütze zeichnete sich der Nigerianer Obafemi Martins aus.

Das Spiel in Valencia lebte von der Spannung, nicht von der Klasse. Und es wurde schliesslich von der Mannschaft gewonnen, die ihre Kräfte besser defensiv bündelte und geduldig auf ihre Chance wartete. Zwar schien die Partie in der letzten halben Stunde zu kippen, als Trainer Ranieri mit einem Schlag gleich drei Stars und Offensivkräfte einwechselte.

Erst zum Schlussspurt beim Stande von 0:0 erschienen Ranieris Landsleute, die torgefährlichen Stürmer Marco Di Vaio und Bernardo Corradi sowie der von einer Schulterverletzung genesene Vicente.

Zwar traf Di Vaio (66.) die Latte und wurde fälschlicherweise freistehend aus einer Abseitsposition zurückgepfiffen, doch Valencia tat einfach zu wenig, um das sichere Abwehrdispositiv Werders zu knacken.

Die Ausgangslage war klar: Wenn der spanische Meister 1:0 oder mit zwei oder mehr Toren Differenz gewonnen und sich für das 1:2 in Bremen revanchiert hätte, wäre der letztjährige UEFA-Cupsieger in die Achtelfinals vorgestossen. Valencia vermochte sich nicht durchzusetzen, enttäuschte und war bei Spielschluss regelrecht unflätig und komplett von der Rolle.

Dem Spiel des letztjährigen UEFA-Cup-Siegers fehlten Ideenreichtum, Zug nach vorne und Präzision. Und die Abwehr war alles andere als stilsicher. Kein Vergleich zur letzten Saison, als im UEFA-Cup unter Rafael Benitez nur 5 Gegentore in 13 Spielen eingesteckt werden mussten.

Solche Schwächen machte sich das clevere Bremen, bei dem Ludovic Magnin ab der 44. Minute für den verletzten Dänen Jensen ran durfte, zu Nutzen. Geduld, Cleverness und Nervenstärke zahlten sich aus.

Gruppe G

Valencia - Werder Bremen 0:2 (0:0)

Mestalla. -- 49 000 Zuschauer. -- SR Frisk (Sd). -- Tor: 83. Valdez 0:1. 92. Valdez 0:2.

Valencia: Canizares; Curro Torres, Caneira, Navarro, Moretti; Marchena; Angulo, Baraja, Xisco (61. Vicente); Aimar (61. Di Vaio); Mista (61. Corradi).

Werder Bremen: Reinke; Pasanen, Ismaël, Baumann, Stalteri; Jensen (44. Magnin), Ernst, Borowski; Micoud; Charisteas (81. Valdez), Klose (90. Klasnic).

Bemerkungen: Valencia ohne Ayala, Pellegrino und Albelda (alle verletzt) und Rufete (krank). Werder ohne Nery und Lisztes (beide verletzt). 90. Rote Karte für Angulo (brutales Foul an Valdez). 66. Lattenschuss von Di Vaio. Verwarnungen: 11. Baumann (Foul, im nächsten Spiel gesperrt), 17. Marchena, 48. Ernst (beide Foul). 83. Canizares (Reklamieren), 85. Corradi, 89. Navarro, 91. Vicente und Ismaël, 93 Borowski (alle Foul).

Inter Mailand - Anderlecht 3:0 (1:0)

Giuseppe Meazza. -- 30 000 Zuschauer. -- SR Riley (Eng). -- Tore: 33. Cruz 1:0. 60. Martins 2:0. 63. Martins 3:0.

Inter Mailand: Carini; Zé Maria, Burdisso, Materazzi, Pasquale; Cristiano Zanetti (59. Emre), Karagounis, Davids; Recoba, Martins (70. Dellafiore), Cruz.

Bemerkungen: Inter ohne Adriano (gesperrt), Kily Gonzalez (verletzt), Toldo, Veron, Stankovic, Vieri und Javier Zanetti (alle geschont).

Rangliste (je 6 Spiele): 1. Inter Mailand 14. 2. Werder Bremen 13. 3. Valencia 7. 4. Anderlecht 0 (4:17).

(rr/Si)