Im Wallis, im Seeland und am Jura-Südfuss höchste Warnstufe
Zweite Hitzewelle im Juli lässt Waldbrandgefahr steigen
publiziert: Dienstag, 14. Jul 2015 / 20:17 Uhr

Bern - Die zweite Hitzewelle im Monat Juli kommt auf die Schweiz zu - und mit ihr die damit verbundenen Gefahren. Bereits sieben Kantone haben ein absolutes Feuerverbot in Waldesnähe erlassen. Weitere dürften folgen, denn flächendeckende Niederschläge sind nicht in Sicht.

6 Meldungen im Zusammenhang
Weite Teile der Waldbrandgefahrenkarte des Bundesamts für Umwelt (BAFU) waren am Dienstag gelb, orange oder rot eingefärbt. Prekär ist die Lage im Wallis, im Seeland sowie am Jura-Südfuss. Dort herrscht sehr grosse Waldbrandgefahr - Stufe 5 von 5.

In Graubünden, Teilen des Tessins sowie fast in der gesamten Westschweiz, Nordwestschweiz und Nordschweiz herrscht grosse Gefahr. Im Mittelwallis sowie im Südtessin warnt das Naturgefahrenbulletin des Bundes zudem vor einer «erheblichen» Hitzewelle in den kommenden Tagen.

Auch die Informationsplattform zur Früherkennung von Trockenheit in der Schweiz (Drought-CH) schreibt: «Bezüglich Trockenheit ist in der ganzen Schweiz keine grundsätzliche Entspannung in Sicht.» Der Oberboden sei in der ganzen Schweiz relativ stark ausgetrocknet.

Zahlreiche kleine und mittelgrosse Fliessgewässer in der ganzen Schweiz wiesen einen niedrigen Abfluss auf. «Im Untergrund ist die Wasserverfügbarkeit aber noch relativ gut.»

Striktes Feuerverbot

Mehrere Kantone haben bereits Massnahmen ergriffen. In Baselland, Basel-Stadt, Graubünden, Neuenburg, Solothurn, in der Waadt, im Tessin und im Wallis gilt ein absolutes Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe. Im Aargau, im Jura sowie in Bern, Freiburg, Glarus, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Thurgau, Uri, Zug und Zürich mahnen die Behörden zu sorgfältigem Umgang mit Feuer im Wald und im Freien.

Grillfeuer sollten nur in fest eingerichteten Feuerstellen und mit grösster Vorsicht entfacht werden. Bei starkem Wind sollte ganz darauf verzichtet werden. Auch andere Feuer im Freien seien zu unterlassen. Verboten ist auch, brennende Zigaretten und Zündhölzer wegzuwerfen.

Dies mit gutem Grund: Die anhaltende Trockenheit, die hohen Temperaturen und der Wind begünstigten in den vergangenen Tagen mehrere Brände. Die Stadtberner Feuerwehr hatte gegen einen Waldbrand im Riederenwald zu kämpfen.

Anfang Woche geriet ausserdem eine Hektare Wald am Tüscherzberg oberhalb des Bielersees in Brand. Fast gleichzeitig fing nordöstlich in Lengnau BE ein Weizenfeld Feuer. Auf rund zwei Hektaren verbrannte der Weizen vollständig.

Kein Regenwetter in Sicht

Mit einer baldigen Entspannung ist nicht zu rechnen. Am Donnerstag soll die zweite Hitzewelle im Juli die Alpennordseite erreichen und bis Samstag dauern. Im Mittel- und Südtessin begann die Hitzewelle bereits am Dienstag, im Zentralwallis kommt sie am Mittwoch.

Im Norden und im Wallis dauert die Hitzewelle voraussichtlich bis Samstag, im Tessin dürfte sie noch länger anhalten. «Bis Mitte nächster Woche zeichnen sich keine flächendeckenden Niederschläge ab», sagte Marco Stoll von MeteoSchweiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

1.-August-Feuerwerke gefährdet?

Die anhaltende Trockenheit könnte auch den Herstellern von Feuerwerken einen Strich durch die 1.-August-Rechnung machen. Die Migros Aare beispielsweise würde bei einem Abbrennverbot in einem einzelnen oder in allen Kantonen per sofort einen Verkaufsstopp erlassen, wie sie auf Anfrage mitteilte. Allerdings starteten die meisten Filialen erst in rund zehn Tagen mit dem Verkauf von Feuerwerk.

Stefan Sommer, Chef der Hamberger Swiss Pyrotechnics AG in Spiez BE, hat bis dato keine Einschränkung der Nachfrage zu beklagen. Mit Ausnahme von zwei abgesagten Feuerwerken im Wallis verlaufe die Produktion von Raketen, Feuervögeln und Böller wie geplant, sagte er der sda.

Dies ändere sich nur dann, wenn das BAFU flächendeckend die höchste Gefahrenstufe ausrufe, sagte Sommer. Bis zur Stufe vier - also grosser Trockenheit - könnten Feuerwerke nämlich trotzdem in die Luft gejagt werden. Voraussetzung sei, dass die Sicherheitsabstände zu Wäldern und trockenen Feldern eingehalten und gegebenenfalls vergrössert würden.

Sommer fordert dennoch alle Leute auf, einen Regentanz zu machen. Dann würde den traditionellen 1.-August-Feuerwerken definitiv nichts mehr im Wege stehen.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Im Mittel- und Südtessin soll bereits heute das Thermometer auf 33 bis 34 Grad klettern.
Bern - Die nächste Hitzewelle lässt ... mehr lesen
Bern - 1947, 2003, 2015: Die letzte ... mehr lesen
Die extreme Hitzewelle ist nun zu Ende.
Heute über 38 Grad in der Romandie.
Zürich - Auf der Alpennordseite sind ... mehr lesen
Zürich - Heftige Gewitter werden morgen Dienstag nach Angaben ... mehr lesen
Ein Jugendsommerlager wurde vom Gewitter getroffen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
So war die Hitze gut zu ertragen: Abkühlung in einem Brunnen.
Bern - Die bislang höchsten Temperaturen dieses Jahres haben die Schweizer Bevölkerung am Wochenende schwitzen lassen. Der Höhepunkt der Hitzewelle wurde am Sonntag erreicht: Mancherorts ... mehr lesen
Die Frühlingsmüdigkeit erscheint vielen Menschen als etwas Rätselhaftes.
Die Frühlingsmüdigkeit erscheint vielen ...
Wellness Jedes Jahr erleben viele von uns die Frühlingsmüdigkeit, die uns erschöpft. Doch es gibt Möglichkeiten, Energiemangel und Antriebslosigkeit zu überwinden. mehr lesen  
Beauty Der Frühling ist die Zeit des Erwachens und des Neubeginns. Die warmen Sonnenstrahlen kitzeln unsere Sinne, während uns der Duft von Blumen und frischem ... mehr lesen  
Wenn alles frühlingshaft duftet, sollte man selbst auf einen angenehmen Körpergeruch nicht verzichten.
Mit kubischer Optik stehen im Augenblick besonders Lamellendächer hoch im Trend.
Publinews Vom einfachen Stand-Sonnenschirm zum Zusammenklappen bis zu hochwertigen Markisen, es gibt eine gehobene Auswahl an ... mehr lesen  
Publinews Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm auch die Bademodensaison. Für viele Frauen ist gerade dies eine Zeit der ... mehr lesen  
Es ist an der Zeit, sich vom Gewichtsdruck zu befreien.
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
Die Nordlichter, oder Aurora Borealis, sind vielleicht das bekannteste meteorologische Phänomen Islands.
Publinews Island, ein Land der krassen Gegensätze und Naturwunder, bietet mehr als nur atemberaubende Landschaften. Es ist auch ein ... mehr lesen
Philippe Parreno, Membrane, 2024. (Beton, Metall, Plexiglas, LED, Sensoren, Motoren, Mikrophone, Lautsprecher)
Publinews Vom 19.05.2024 - 11.08.2024  Zum ersten Mal in der mehr als 25-jährigen Geschichte der Fondation Beyeler werden das gesamte Museum und der umliegende Park zum Schauplatz einer ... mehr lesen
Übernachtung im Iglu-Dorf Zermatt: Schlafen wie die Eiskönigin und der Eiskönig.
Publinews Einzigartige Übernachtungserlebnisse  Themenhotels bieten eine einzigartige Möglichkeit für Reisende, eine unvergessliche Erfahrung zu machen, die über die ... mehr lesen
Für einen europäischen Roadtrip gibt es einen Reiseplan, der perfekt zu den Wettervorlieben passt.
Publinews Sich auf einen europäischen Roadtrip zu begeben, bietet ein Kaleidoskop an Erfahrungen, Landschaften und ... mehr lesen
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF