EU will Befreiungstiger als Terrorgruppe einstufen

Die LTTE warnte, der Beschluss werde zu einem «offenen Krieg» führen. Chefunterhändler Anton Balasingham sagte, der EU-Beschluss werde die «Bedingungen des Krieges verschlimmern und das Leben der tamilischen Zivilisten gefährden, die von den Besatzungskräften gefangen gehalten werden».

Sri Lankas Aussenminister Mangala Samaraweera hatte dazu aufgerufen, international Druck auf die LTTE auszuüben und ihre Finanzierung aus dem Ausland zu beeinträchtigen. Er forderte vor allem die USA und die EU auf, im Ausland lebende Tamilen daran zu hindern, Geld an die LTTE zu überweisen.

Bereits 60 000 Menschen im Konflikt getötet

«Auch wenn nicht alle Tamilen die LTTE unterstützen, sind doch viele eingeschüchtert und zahlen jeden Monat einen Teil ihres Gehalts für die Sache des Terrorismus», sagte Samaraweera am Donnerstag in Tokio. Die LTTE kämpft für mehr Autonomie im Norden und Osten Sri Lankas.

In den Auseinandersetzungen wurden 60 000 Menschen getötet. Zwischen der Regierung und der LTTE gilt seit Anfang 2002 ein brüchiger Waffenstillstand. Seit Jahresbeginn kamen mehr als 300 Menschen bei Anschlägen und Kämpfen ums Leben. Friedensgespräche in Genf sind aber auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

(smw/sda)