Andy Roddick jagt den Jugendtraum

publiziert: Freitag, 30. Nov 2007 / 00:02 Uhr

Zum Ende des Tennis-Jahres wollen die USA am Wochenende eine monumentale Durststrecke mit dem Gewinn des 32. Davis Cup beenden. In Portland streben Andy Roddick, James Blake und die Bryan-Zweillinge gegen Titelverteidiger Russland den ersten Sieg seit 1995 an.

Die USA zählen nicht nur auf Roddick.
Die USA zählen nicht nur auf Roddick.
Eine der ersten Jugend-Erinnerungen von Andy Roddick geht auf das Jahr 1992 zurück. Damals reiste der Junge aus Nebraska als zehnjähriger Dreikäsehoch zusammen mit anderen Mitgliedern seines Tennis-Clubs nach Dallas/Fort Worth, um seine Idole im Endspiel zu bestaunen.

Das «Dream Team» aller Zeiten -- Andre Agassi, Jim Courier, Pete Sampras, John McEnroe -- hatte damals alle Rackets voll zu tun, ein aufmüpfiges kleines Land, angeführt von einem damals wahrlich grossen Marc Rosset, in Schach zu halten.

Roddick erinnert sich aber nicht nur an den äusserst knappen Sieg der Amerikaner, sondern auch an die unvergleichliche Stimmung: «Vom ersten Tag sind mir praktisch nur noch die unglaublich lauten Kuhglocken in Erinnerung. Ich habe dann mit meinem Bruder Lawrence die Stadt auf der Suche nach Alphörnern durchstreift, die wir in den beiden nächsten Tagen rege benutzt haben. Es war genial, dieses Weekend hat mein Leben verändert», so «A-Rod».

Ausgeglichenes Team

Aus dem zehnjährigen Nachwuchsfan ist mittlerweile ein Haupt-Hoffnungsträger einer zuletzt kriselnden Tennis-Nation geworden. Gerade auf dem sehr schnellen Hartbelag des Memorial Coliseums von Portland, dessen 12'000 Plätze innert weniger als einer halben Stunde ausverkauft waren, ist mit dem Aufschlag-Giganten zu rechnen.

Seit er 2001 in Basel in einem (bedeutungslosen) Einzel gegen George Bastl debütierte und siegte, hat der eingefleischte Davis-Cup-Fan Roddick keine Partie mehr verpasst. Seine Bilanz steht bei 25:9 -- mit neun Siegen in den letzten neun Partien.

Allerdings zählen die USA nicht nur auf Roddick. Captain Patrick McEnroe verfügt über ein Team. Der zweite Einzelspieler James Blake und die Doppel-Könige Mike und Bob Bryan (Bilanz 12:1) wollen auch ihr Scherflein zum Erfolg beitragen. Und damit auch grossen Ballast abwerfen, wie Blake, der Intellektuelle unter den Tennis-Cracks, sagt: «Es ist eine grosse Chance, aber auch schwierig in die Fussstapfen der grössten US-Tennisgeneration aller Zeiten zu treten.»

Russische Aussenseiter

Wie so oft im Davis Cup könnte der Heimvorteil die entscheidende Rolle spielen. Die Russen, die im Vorjahr die USA auf Sand im Halbfinal eliminierten, stellen trotz der Absenz des zuletzt formschwachen Marat Safin mit Nikolai Dawydenko, Michail Juschni, Dimitri Tursunow und Igor Andrejew eine sehr ausgeglichene Truppe.

Während Dawydenko in den letzten Monaten eine «Wundertüte» war und Andrejew wegen seiner extremer Grifhaltungen eher prädestiniert für Sandtennis ist, ist auf schneller Unterlage speziell mit den beiden anderen zu rechnen. Aus diesem Grund stellte Captain Schamil Tarpischew fürs Einzel auch Tursunow und Juschni auf.

Tursunows Einzelbilanz ist mit 5:0 makellos, zudem hat er 2006 Roddick mit 17:15 im Entscheidungssatz besiegt. Und Filigrantechniker Juschni kann an einem guten Tag ohnehin jeden bezwingen und möchte sich nur zu gerne für eine Jugenderinnerung revanchieren. Er war Balljunge im Moskauer Olympiastadion, als die USA 1995 ihren bislang letzten Titel gewannen.

Captain Schamil Tarpischew weiss um die Aussenseiter-Rolle seiner «Sbornaja», mag diese aber nicht überbewerten: «Unsere Chancen liegen bei 30 bis 35 Prozent, aber diese wollen wir nutzen.» Zusätzliches Selbstvertrauen gibt den Russen die Tatsache, dass sie im Februar als krasse Aussenseiter auswärts auf Sand gegen Chile siegten. Und da waren die Musik-Instrumente wesentlich lauter als es Alphörner und Kuhglocken sind...

Portland, Orgeon. Davis-Cup-Final. USA - Russland. Die Teams:
USA: Andy Roddick, James Blake, Bob Bryan, Mike Bryan. Captain: Patrick McEnroe. -- Russland: Nikolai Dawydenko, Michail Juschni, Igor Andrejew, Dimitri Tursunow. Captain: Schamil Tarpischew.

Auslosung:
Freitag: Roddick - Tursunow, Blake - Juschni. -- Samstag: Bryan/Bryan - Andrejew/Dawidenko. -- Sonntag: Roddick - Juschni, Blake - Tursunow.

(von Marco Keller/Si)

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