Botschafter Peter Friederich beteuert seine Unschuld

Er sei «zutiefst überzeugt», nie irgendeine gesetzeswidrige Handlung begangen zu haben, sagte Friederich gegenüber der Tagesschau von Télé Suisse Romande. Seine finanziellen Transaktionen stünden einem Botschafter allerdings schlecht an.

Friederich kritisierte die Umstände seiner Verhaftung am 8. Juli. Er sei von seinem Vorgesetzten Joseph Deiss nach Bern gerufen worden. Nach einer mehrminütigen Unterredung mit dem Aussenminister hätten ihn drei Polizisten festgenommen, als er Deiss' Büro verlassen habe. «Ein solches Vorgehen ist schwierig nachzuvollziehen», sagte Friederich.

Seine finanziellen Transaktionen hätten in keinem Zusammenhang mit seinem Amt als Botschafter gestanden, sagte Friederich weiter. «Vielleicht hätte ich aber gewisse Gelder nicht transferieren sollen», räumte er ein.

Steuerflucht sei jedoch weder in der Schweiz noch in Liechtenstein ein Delikt. «Mit meinen Investitionen an der Börse waren meine Kunden immer zufrieden», fügte er hinzu.

Seine Zeit im Gefängnis bezeichnete Friederich als «sehr gute Erfahrung, auch wenn ich das niemandem wünsche». Die Leute, denen man im Gefängnis begegne, seien manchmal interessantere Charaktere als jene des täglichen Lebens.

Friederich wird der Drogengeldwäscherei und der Urkundenfälschung beschuldigt. Vorgeworfen werden ihm vier Finanztransaktionen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres. Damals soll Friederich in vier Raten rund 1,1 Millionen Franken auf ein Privatkonto einer Luxemburger Bank gezahlt haben.

Der suspendierte Botschafter soll dabei im Auftrag eines spanischen Financiers gehandelt haben, der den Fiskus seiner Heimat umgehen wollte.

(ba/sda)