Länger als 24 Stunden wird Cancellara das Leadertrikot nicht tragen

Die 75. Tour de Suisse im Zeichen der Ausländer

publiziert: Mittwoch, 8. Jun 2011 / 15:40 Uhr
Am Samstag startet in Lugano die 75. Tour de Suisse, Fabian Cancellara dürfte der erste Leader sein.
Am Samstag startet in Lugano die 75. Tour de Suisse, Fabian Cancellara dürfte der erste Leader sein.

In der am Samstag in Lugano beginnenden 75. Tour de Suisse dürfte Fabian Cancellara der erste Leader sein. Danach steht die über neun Etappen und 1248 km führende Landesrundfahrt aller Voraussicht nach im Zeichen der ausländischen Teilnehmer.

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Alles andere als ein Sieg von Fabian Cancellara am Samstagabend im Prolog in Lugano wäre eine Überraschung. Doch länger als 24 Stunden würde der Berner das Leadertrikot kaum tragen. Nach der «Aufwärmphase» über den Nufenen-Pass steht am Pfingstsonntag in Vermala oberhalb von Crans-Montana schon die erste Bergankunft im Programm. Da ist kaum damit zu rechnen, dass der Zeitfahren-Champion mit den stärksten Gegner mithalten kann.

Albasinis Ambitionen

Doch welcher andere Schweizer kann in der nationalen Landesrundfahrt bestehen? Lediglich elf helvetische Radprofis sind gemeldet. Seine Ambitionen auf das Gesamtklassement hat Michael Albasini am letzten Sonntag nach dem Triumph im GP Kanton Aargau in Gippingen angemeldet. Der Ostschweizer erfreut sich zwar einer beneidenswerten Verfassung. Doch ob dies reicht, um seine besten Klassierungen (12./2008, 11./2009) zu verbessern? Im Team HTC-High Road mag man zwar Albasinis Absichten in Bezug auf die Gesamtwertung anerkennen. Mit zwei Sprintern im Team - dem Star Mark Cavendish und Matthew Goss, Sieger von Mailand - San Remo) bleiben anderweitig noch genug Helferdienste zu leisten.

Von den restlichen Schweizer kommen am ehesten Mathias Frank und Johann Tschopp für eine gute Schlussklassierung in Frage. Beide traten im Giro d'Italia in Erscheinung, ohne dass sich ihre offensive Fahrweise ausbezahlt hätte. Im BMC Racing Team haben sie mit George Hincapie (USA) und Marcus Burghardt (De) zwei Routniers zur Seite.

Team Leopard-Trek mit starkem Aufgebot

Die Jubiläumsausgabe der Tour de Suisse wird aller Voraussicht nach eine Angelegenheit der Ausländer werden. Das Team Leopard-Trek stellt mit Fränk Schleck (Lux) nicht nur den letztjährigen Gesamtsieger. Mit Jacob Fuglsang (Dä) ist auch der Dritte der letzten Tour de Suisse mit dabei. Linus Gerdemann (De) kommt mit der Referenz seines Erfolges in der Luxemburg-Rundfahrt in die Schweiz. Maxime Monfort (Be), Jens Voigt (De) und Stuart O'Grady (Au) geben den nötigen Rückhalt - und Andy Schleck (Lux) kann in aller Ruhe an seiner Form feilen, um im Juli Alberto Contador (Sp) in der Tour de France Paroli zu bieten.

Zumindest auf dem Papier scheint das Team RadioShack der grosse Herausforderer von Cancellara und Co. zu sein. Andreas Klöden (De), der TdS-Gesamtzweite von 2008, ist nach sechs Wochen Pause in der Luxemburg-Rundfahrt wieder in den Rennbetrieb zurückgekehrt. Die besseren Aussichten werden Chris Horner zugebilligt. Der Amerikaner gewann im Alter von bald 40 Jahren die Kalifornien-Rundfahrt. Vor sechs Jahren, als er noch nicht dermassen im Mittelpunkt stand, entschied der Radprofi aus Bend im US-Bundesstaat Oregon die 6. Etappe (Bürglen - Arosa) der Tour de Suisse für sich. Letztes Jahr gelang Horner mit dem 10. Schlussrang in der Tour de France ein Achtungserfolg.

Was, wenn der Dritte - in diesem Fall das Team Rabobank - sich freut, wenn sich zwei streiten? Mit Matti Breschel (Dä), Bauke Mollema und Pieter Weening (beide Ho) sind die Holländer nicht zu unterschätzen. Und dabei war noch nicht von Steven Kruijswijk die Rede, der aus ausländischer Sicht die grosse Überraschung des Giro d'Italia war. Er gehörte zu den stärksten sechs Kletterern und beendete die Rundfahrt in guter Verfassung als Neunter.

Ein happiger Auftakt und ein happiges Finale - auf dieses Fazit lässt sich der Streckenplan der diesjährigen Tour de Suisse reduzieren. Nach der Ankunft in Crans-Montana geht es am Pfingstmontag während dreieinhalb Stunden kurz, aber heftig zur Sache. Nach der Fahrt über den Grimsel-Pass und die Grosse Scheidegg wird man in Grindelwald wissen, wer diese Tour de Suisse nicht mehr gewinnen kann. In Triesenberg/Malbun und möglicherweise auch in Serfaus (Ö) kommen erneut die Kletterer zum Zug. Das Einzelzeitfahren in Schaffhausen bringt zum Abschluss der Rundfahrt die Entscheidung. Die zahlreichen Sprinter im Feld können sich bestenfalls auf drei Massenankünfte freuen.

Umbesetzungen in der Führung

Mit Rolf Huser (Wirtschaftsdirektor), Kurt Betschart (Technischer Direktor) und Beat Zberg (Sportlicher Direktor) ist seitens des Veranstalters IMG (Schweiz) AG die Führungsspitze umbesetzt worden. Erfreulicherweise ist der Blick des Trios über die Tour de Suisse hinaus gerichtet. So sollen eine nationale Rennserie für den Nachwuchs ins Leben gerufen und deren Organisatoren mit der Bereitstellung der Infrastruktur unterstützt werden. Rolf Huser zählt darauf, dass das Mutterhaus Verständnis dafür aufbringt, dass die maximale Rendite nicht das einzige Kriterium beim Objekt Tour de Suisse darstellen darf. Schliesslich müssen Investitionen auch im Hinblick darauf getätigt werden, dass der Vertrag mit Swiss Cycling per 2014 ausläuft und irgendwann die erfolgreiche Aera Cancellara zu Ende geht.

(joge/Si)

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