Doppeltes Glück für Stefano Garzelli am Giro
publiziert: Montag, 13. Mai 2002 / 19:32 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 14. Mai 2002 / 07:22 Uhr
Lüttich - Stefano Garzelli ist im Giro d'Italia eine doppelte Revanche geglückt. Der Italiener gewann in Ans bei Lüttich die 2. Etappe. Weil Mario Cipollini 1:18 Minuten einbüsste, liess sich der Gewinner der Italien-Rundfahrt 2000 in die Maglia rosa einkleiden.
Stephano Garzelli.
Vor drei Wochen wurde der Ardennen-Klassiker Lüttich - Bastogne-
Lüttich ausgetragen. Er endete mit einem Doppelerfolg von Mapei. In
der Steigung von Saint-Nicolas hatte Garzelli das Tempo erhöht. Nur
Paolo Bettini vermochte ihm zu folgen und schlug ihn im Spurt.
Bei diesem Euro-Giro befand sich das Ziel an der genau gleichen Stelle, und auf den letzten 8 km wurden die identischen Rampen befahren. Diesmal hatte sich Garzelli mit anderen Gegnern auseinanderzusetzen, denn Bettini beklagte ausgerechnet dann einen Reifendefekt, als das Rennen nach einer Aufwärmphase von annähernd 200 km endlich etwas Farbe bekam.
Francesco Casagrande lancierte auf grosse Distanz den Schlussspurt um den Etappensieg. Er, der vor zwei Jahren bei Oscar Camenzinds Triumph in Lüttich der stärkste Fahrer gewesen war und trotzdem nicht einmal auf das Podest kam, musste sich relativ leicht überspurten lassen. Neben der doppelten Freude über den Etappensieg und die Übernahme des Leadertrikots tankte Garzelli auch noch Moral. Seine direkten Gegner in der Auseinandersetzung um den Gesamtsieg liegen nach drei eher bedeutungslosen Tagen zwischen 31 (Casagrande), 41 (Dario Frigo) und gar schon 52 Sekunden (Gilberto Simoni) zurück. Garzellis Stern begann vor vier Jahren zu leuchten, als er die Tour de Suisse für sich entschied. Nicht nur wegen jenes Gesamtsieges kann der von der Statur her Marco Pantani gleichende Radprofi als halber Schweizer bezeichnet werden. In Varese geboren, war Garzelli bis vor zwei Jahren knapp jenseits der helvetischen Grenze wohnhaft. Nach der Heirat zog er in den Kanton Tessin.
Garzelli erzielte in Ans seinen 14 Profi-Erfolg, und er wurde erst zum dritten Mal ins Leadertrikot eingekleidet. Als er vor zwei Jahren die Italien-Rundfahrt für sich entschied, entthronte er Francesco Casagrande erst am zweitletzten Tag. Der letztjährige Giro-Gewinner Gilberto Simoni offenbarte in den beiden Steigungen hinauf in den Vorort Lüttichs erstaunliche Schwächen. Der Trentiner vermochte zwar sein zeitliches Defizit auf 25 Sekunden zu beschränken. Er ermangelte in dieser delikaten Situation aber auch der Helfer aus der eigenen Mannschaft, der ihm zur Seite gestanden wäre.
Die Aspirationen der Schweizer Sportgruppe Phonak, einen ihrer Fahrer an die Spitze des Gesamtklassementes zu bringen, erfüllten sich nicht ganz. Der Prolog-Sieger Juan Carlos Dominguez traf mit den ersten Verfolgern und drei Sekunden Rückstand im Ziel ein, was den Spanier auf den 4. Platz der Gesamtwertung vorrücken liess. Matthias Buxhofer (Ö), beim Start in Köln noch Gesamtzweiter, handelte sich auf den letzten Kilometern einen Rückstand von 33 Sekunden ein und ist nun in der Gesamtwertung auf Position 8 zu finden.
Das bescheidene Aufgebot der Schweizer Berufsfahrer im Giro ist am Montag um eine Einheit reduziert worden. Cédric Fragnière stieg nach 73 km wegen Knieschmerzen in den Mannschaftswagen und trat am Abend die Heimreise an.
Bei diesem Euro-Giro befand sich das Ziel an der genau gleichen Stelle, und auf den letzten 8 km wurden die identischen Rampen befahren. Diesmal hatte sich Garzelli mit anderen Gegnern auseinanderzusetzen, denn Bettini beklagte ausgerechnet dann einen Reifendefekt, als das Rennen nach einer Aufwärmphase von annähernd 200 km endlich etwas Farbe bekam.
Francesco Casagrande lancierte auf grosse Distanz den Schlussspurt um den Etappensieg. Er, der vor zwei Jahren bei Oscar Camenzinds Triumph in Lüttich der stärkste Fahrer gewesen war und trotzdem nicht einmal auf das Podest kam, musste sich relativ leicht überspurten lassen. Neben der doppelten Freude über den Etappensieg und die Übernahme des Leadertrikots tankte Garzelli auch noch Moral. Seine direkten Gegner in der Auseinandersetzung um den Gesamtsieg liegen nach drei eher bedeutungslosen Tagen zwischen 31 (Casagrande), 41 (Dario Frigo) und gar schon 52 Sekunden (Gilberto Simoni) zurück. Garzellis Stern begann vor vier Jahren zu leuchten, als er die Tour de Suisse für sich entschied. Nicht nur wegen jenes Gesamtsieges kann der von der Statur her Marco Pantani gleichende Radprofi als halber Schweizer bezeichnet werden. In Varese geboren, war Garzelli bis vor zwei Jahren knapp jenseits der helvetischen Grenze wohnhaft. Nach der Heirat zog er in den Kanton Tessin.
Garzelli erzielte in Ans seinen 14 Profi-Erfolg, und er wurde erst zum dritten Mal ins Leadertrikot eingekleidet. Als er vor zwei Jahren die Italien-Rundfahrt für sich entschied, entthronte er Francesco Casagrande erst am zweitletzten Tag. Der letztjährige Giro-Gewinner Gilberto Simoni offenbarte in den beiden Steigungen hinauf in den Vorort Lüttichs erstaunliche Schwächen. Der Trentiner vermochte zwar sein zeitliches Defizit auf 25 Sekunden zu beschränken. Er ermangelte in dieser delikaten Situation aber auch der Helfer aus der eigenen Mannschaft, der ihm zur Seite gestanden wäre.
Die Aspirationen der Schweizer Sportgruppe Phonak, einen ihrer Fahrer an die Spitze des Gesamtklassementes zu bringen, erfüllten sich nicht ganz. Der Prolog-Sieger Juan Carlos Dominguez traf mit den ersten Verfolgern und drei Sekunden Rückstand im Ziel ein, was den Spanier auf den 4. Platz der Gesamtwertung vorrücken liess. Matthias Buxhofer (Ö), beim Start in Köln noch Gesamtzweiter, handelte sich auf den letzten Kilometern einen Rückstand von 33 Sekunden ein und ist nun in der Gesamtwertung auf Position 8 zu finden.
Das bescheidene Aufgebot der Schweizer Berufsfahrer im Giro ist am Montag um eine Einheit reduziert worden. Cédric Fragnière stieg nach 73 km wegen Knieschmerzen in den Mannschaftswagen und trat am Abend die Heimreise an.
(Toni Nötzli, Lüttich /sda)
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