Ebadi, Coetzee und 9 Wissenschafter nahmen Nobelpreise in Empfang

Wenige Stunden später überreichte Schwedens König Carl XVI. Gustaf in Stockholm den Nobelpreis für Literatur an den Südafrikaner J.M Coetzee. Die wissenschaftlichen Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Ökonomie wurden an neun überwiegend US-amerikanische und durchweg männliche Preisträger verliehen.

Die Stockholmer Verleihung der wissenschaftlichen Preise wurde in diesem Jahr von ungewöhnlich heftigen Protesten nicht berücksichtigter Wissenschafter gegen die Entscheidungen der zuständigen Fachkomitees für Medizin und Chemie begleitet.

Den Medizinpreis nahmen im Stockholmer Konzerthaus der US-Amerikaner Paul C. Lauterbur und der Brite Sir Peter Mansfield für die Entwicklung einer revolutionären Bildtechnik aus dem Inneren des Körpers, der Kernspintomographie, in Empfang.

Für bahnbrechende Forschungen über Wasser- und Salzkanäle in Körperzellen erhielten die US-Amerikaner Peter Agre und Roderick MacKinnon den Chemie-Nobelpreis. Sie hatten damit grundlegende Ursachen von Krankheiten des Herzens oder des Nervensystems erkannt.

Gegen die Entscheidung zu ihren Gunsten legte das rumänische Forschungsnetzwerk Ad Astra am Tag vor der Verleihung eine Protestliste mit den Unterschriften von 400 Fachwissenschaftern aus aller Welt vor.

Den Nobelpreis für Physik überreichte der schwedische König an den Russen Vitali Ginsburg, den russisch-amerikanischen Forscher Alexej Abrikosow und den angloamerikanischen Physiker Anthony Leggett. Die drei hatten bahnbrechende Arbeiten zur verlustfreien Leitung von Strom geleistet.

Der Preis für Wirtschaftswissenschaften ging an den US-Forscher Robert F. Engle und den in den Vereinigten Staaten arbeitenden Briten Clive W. J. Granger für die Entwicklung neuer statistischer Methoden.

(tr/sda)