Gemüseproduzenten gegen WTO

Die WTO-Verhandlungen und die sich daraus abzeichnenden Konsequenzen bedrohten die Schweizer Gemüseproduktion unmittelbar, teilte der Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) mit.

Für die Gemüsebranche sei eine Konkurrenz aus total anderen Produktionsbedingungen tödlich, betonten Gemüseproduzenten vor den Medien. Dies zeichne sich mit der Aufhebung des Zollsystems ab. Laut VSGP-Präsident Melchior Ehrler würde dann Gemüse von Ländern importiert, wo sich am effizientesten produziert lässt.

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Mit einer Resolutionsübergabe an den Bundesrat wollen die Gemüseanbauer auf die Tatsache hinweisen, dass sie sich nicht für andere Branchen opfern wollen. Für Industrie und Dienstleistung bedeute das Abkommen der Welthandelsorganisation WTO viel.

Einfuhrbeschränkungen gefordert

Es sei nämlich nicht möglich, gleichzeitig die strengen schweizerischen Anforderungen zu erfüllen und international voll wettbewerbsfähig zu sein, sagte Ehrler. Zentral sei deshalb, dass der Staat die Einfuhr beschränke, wenn inländisches Gemüse auf dem Markt sei.

"Es geht aber nicht nur um die wirtschaftliche Zukunft der Produzenten, sondern letzlich um die Frage, welche Lebensmittel die Gesellschaft will", sagte er weiter. "Die Schweizer Gemüseanbauer setzen auf Qualität, Nähe und Vertrauen von Konsumentinnen und Konsumenten." Dies funktioniere nur mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Einfallsreich: "Gemüsefriedhof"

Die Gemüseproduzenten wollen nicht passiv hinnehmen, was am Ende als Resultat herauskomme, begründete Ehrler die Aktion. Sie versuchen vielmehr den Verhandlungsprozess mitzugestalten. Mit einem Gemüsefriedhof vor dem Bundeshaus wollen die laut VSGP rund 400 demonstrierenden Produzenten die Regierung auf ihre Verantwortung hinweisen.

Auch der Schweizerische Bauernverband (SBV) und Bio Suisse unterstützen die Forderungen der Gemüseanbauer. Es sei gut nachvollziehbar, dass die Gemüseproduzenten als Vertreter einer besonders exponierten Branche ihre Existenzängste öffentlich kundtun, schreibt der SBV in einer Mitteilung.

(bsk/sda)