Jetzt ist Martina Hingis in Paris plötzlich die Favoritin

Entgegen dem üblichen Verlauf, wonach sich an Grand-Slam-Turnieren im Frauentableau in den ersten Runden keine Überraschungen erreignen, hat das French Open in Paris mit einem doppelten Knalleffekt begonnen.

In der 1. Runde sind mit der Nummer 2 Venus Williams und der Nummer 5 Amélie Mauresmo zwei der grossen Favoritinnen gescheitert. Die Aufgabe für Martina Hingis auf dem Weg zu ihrem ersten Roland-Garros-Triumph ist damit wesentlich einfacher geworden, auch wenn sowohl Venus Williams wie auch Mauresmo nicht in der gleichen Tableauhälfte wie Hingis figurierten.

Das Spiel der Barbara Schett

Venus Williams scheiterte mit 4:6 und 4:6 an der Österreicherin Barbara Schett, gegen die sie zuvor in vier Duellen noch keinen einzigen Satz abgegeben hatte. Schett verwertete ihren vierten Matchball. Williams, die letztmals in Hamburg gewonnen hatte, konnte während der ganzen Partie nicht verbergen, dass ihr die Matchpraxis fehlt.

Amélie Mauresmos Nerven

Die vierfache Saisonsiegerin und Mitfavoritin Amélie Mauresmo aus Frankreich verlor gegen die Deutsche Jana Kandarr, die Nummer 56 der Weltrangliste, mit 5:7 und 5:7. Mauresmo wies vor dem Turnier mit 31:3 Siegen in diesem Jahr die beste Bilanz aller Spielerinnen auf und fügte beispielsweise Martina Hingis zwei Niederlagen bei.
In der französischen Presse, so etwa in der Equipe, wurde Mauresmo zur grossen French-Open-Favoritin hochstilisiert, was der Spielerin offenbar einen zu grossen nervlichen Druck auferlegte.
Den zweiten Satz verlor Mauresmo nach einer 4:0-Führung. Kandarr, die für einmal nicht mit ihrer Modelfigur, sondern auch mit ihrem Tennis für Aufsehen sorgte, hatte vor drei Jahren in Rom auch schon das erste Duell gegen Mauresmo gewonnen, und zwar ebenfalls auf Sand.

Foto: Venus Williams verlässt mit hängenden Schultern den Platz - geschlagen von Barabra Schett (kleines Bild).

(ba/sda)