Schumacher gewinnt GP von China

publiziert: Sonntag, 1. Okt 2006 / 10:44 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 1. Okt 2006 / 16:31 Uhr

Die Formel 1 verspricht für die abschliessenden zwei Rennen Hochspannung. Michael Schumacher gewann den Grand Prix von China und übernahm damit die Führung im WM-Zwischenklassement.

Michael Schumacher kam in Schanghai zu seinem siebenten Saisonsieg.
Michael Schumacher kam in Schanghai zu seinem siebenten Saisonsieg.
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Schumacher kam in Schanghai, wo er in den voran gegangenen zwei Grands Prix glücklos geblieben war, zu seinem siebenten Saisonsieg. Er hat damit in diesem Jahr einmal mehr gewonnen als Alonso und wird deshalb vor den letzten zwei Grands Prix in Japan und in Brasilien in der Gesamtwertung gemäss Reglement auf Platz eins geführt.

Letztmals hatte der Deutsche die Führung am Ende der Saison 2004 inne gehabt, in der er sich seinen siebenten WM-Titel geholt hatte.

Nach dem im Regen gefahrenen Qualifying hatten Alonso und alle anderen Fahrer in den Autos mit Michelin-Reifen deutliche Vorteile gegenüber den von Michael Schumacher und Ferrari angeführten Bridgestone-Kunden besessen. Und auch in der ersten Rennhälfte, die auf nasser Piste zu absolvieren war, hatte alles auf einen Sieg des Titelhalters hingedeutet.

Alonso musste Führung abgeben

Dann aber änderte die Szenerie schlagartig. Alonso, der zwischenzeitlich mit über 20 Sekunden geführt hatte, wurde wegen Reifenproblemen in dramatischer Weise langsamer und musste schliesslich seinen Teamkollegen Giancarlo Fisichella und Michael Schumacher passieren lassen.

Dazu gesellte sich ein missglückter zweiter Boxenhalt. Die Crew bekundete Mühe bei der Montage des rechten Hinterrades, sodass der Spanier rund 20 Sekunden und damit doppelt so lange wie geplant innehalten musste.

Fisichella legte seinen zweiten Zwischenstopp als Leader ein, wurde dann aber von Michael Schumacher bei Wiederaufnahme des Rennens überholt. Am Auto mit dem früheren Sauber-Fahrer hatten die Reifen noch nicht die optimale Betriebstemperatur erreicht. Weil kurz vor Schluss noch einmal der Regen einsetzte, wurde die letzten zwei Runden noch einmal zur Zitterpartie, zumal alle Fahrer mittlerweile auf Trockenreifen unterwegs waren.

Schumacher nutzte seine Chance

Die ihm gebotene Chance liess sich Schumacher aber nicht mehr entgehen. Er wurde derart als Sieger in einem Rennen abgewinkt, in dem erwartet worden war, dass es für ihn mit Blick auf die WM-Wertung einzig um Schadensbegrenzung gehe. Dass er nun als neuer WM-Leader nach Suzuka reist, wo am kommenden Sonntag der Grand Prix von Japan stattfindet, hätte er wohl selber nicht gedacht.

Der neben Alonso wohl grösste Pechvogel war Nick Heidfeld im BMW- Sauber. Der in Stäfa wohnende Mönchengladbacher lag bis wenige hundert Meter vor dem Ziel auf Platz vier, wurde dann aber von Rubens Barrichello im Honda von hinten gerammt und erreichte das Ziel als Siebenter. Obwohl sich Heidfeld statt fünf Punkten nur zwei gutschreiben lassen konnte, hat BMW-Sauber in der Teamwertung im Kampf um Platz fünf mit Toyota den Vorsprung auf fünf Zähler ausgebaut. Ralf Schumacher und Jarno Trulli, die Fahrer des von Köln aus operierenden japanischen Teams, schieden aus.

Auch für Robert Kubica wäre nach dem dritten Platz vor drei Wochen in Monza erneut eine Platzierung in den Punkten dringelegen. Der aus Position 9 losgefahrene Pole war beim Start zwar von der Strecke abgekommen und entsprechend weit zurückgefallen, kämpfte sich bis zu seinem ersten Zwischenhalt aber bis an die fünfte Stelle vor.

Dann aber folgte der unverständliche Entscheid, Trockenpneus aufzuziehen. Die Strecke war zu jenem Zeitpunkt zwar schon teilweise abgetrocknet. Dass es für den Wechsel von Intermediate-Reifen auf «Slicks» aber noch zu früh war, musste Kubica sehr schnell zur Kenntnis nehmen. Er rutschte hilfslos umher, zweimal ins Abseits und kehrte nach nur einer Runde wieder an die Boxen zurück, um wieder Regenpneus auszufassen, fiel dadurch aber hoffnungslos ins Hintertreffen.

Albers und Sato bestraft

Die Stewards haben für den Zusammenstoss zwischen Heidfeld und Barrichello in der letzten Runde Christijan Albers und Takuma Sato als Schuldige ausgemacht und nachträglich bestraft.

Albers und Sato wurden wegen Nichtbeachtung der blauen Flaggen, mit denen überrundete Fahrer aufgefordert werden, fürs Überholen Platz zu machen, sanktioniert. Dem Holländer wurden zu seiner Fahrzeit 25 Sekunden dazugerechnet, der Japaner wurde als Wiederholungstäter disqualifiziert.

Auf Heidfelds Klassierung hat der Entscheid der Rennkommissäre keinen Einfluss; Albers und Sato waren in der ursprünglichen Rangliste auf den Plätzen 14 und 16 geführt worden. Groteskerweise war Albers der Profiteur; durch den Ausschluss Satos machte er einen Platz gut und nimmt im offiziellen Klassement nun Rang 15 ein.

Schlussklassement:
1. Michael Schumacher (De), Ferrari. 2. Fernando Alonso (Sp), Renault, 3,1 Sekunden zurück. 3. Giancarlo Fisichella (It), Renault, 44,1. 4. Jenson Button (Gb), Honda, 72,0. 5. Pedro de la Rosa (Sp), McLaren- Mercedes, 77,1. 6. Rubens Barrichello (Br), Honda, 79,1. 7. Nick Heidfeld (De), BMW-Sauber, 91,9. 8. eine Runde zurück: Mark Webber (Au), Williams-Cosworth. 9. David Coulthard (Gb), Red Bull-Ferrari. 10. Vitantonio Liuzzi (It), Toro Rosso-Cosworth V10.

11. Nico Rosberg (Fi/De), Williams-Cosworth. 12. Robert Doornbos (Ho), Red Bull-Ferrari. 13. Robert Kubica (Pol), BMW-Sauber. 14. Takuma Sato (Jap), Super Aguri-Honda. 15. Scott Speed (USA), Toro Rosso-Cosworth V10. 16. drei Runden zurück: Christijan Albers (Ho), Spyker-Toyota. 17. vier Runden zurück: Sakon Yamamoto (Jap), Super Aguri-Honda.

WM-Stand: (nach 16 von 18 Rennen)
Fahrer: 1. Michael Schumacher 116. 2. Alonso 116. 3. Fisichella 63. 4. Massa 62. 5. Räikkönen 57. 6. Button 45. 7. Barrichello 28. 8. Montoya 26. 9. Heidfeld 22. 10. De la Rosa 18. 11. Ralf Schumacher 18. 12. Coulthard 14. 13. Trulli 12. 14. Webber 7. 15. Villeneuve 7. 16. Kubica 6. 17. Rosberg 4. 18. Klien 2. 19. Liuzzi 1.

Teams: 1. Renault 179. 2. Ferrari 178. 3. McLaren-Mercedes 101. 4. Honda 73. 5. BMW-Sauber 35. 6. Toyota 30. 7. Red Bull-Ferrari 16. 8. Williams-Cosworth 11. 9. Toro Rosso- Cosworth 1.

(bert/Si)

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