Tennis: Glorreicher Tag für Russland

publiziert: Samstag, 5. Jun 2004 / 17:31 Uhr

Die 22-jährige Moskauerin Anastasia Myskina hat in Paris ihren ersten Grand-Slam-Titel gewonnen. Sie besiegte Klubkollegin Jelena Dementjewa (22) in bloss 59 Minuten 6:1, 6:2.

Der erste Major-Final zweier Russinnen wird bloss in Russland in guter Erinnerung bleiben. Die 15 000 Zuschauer wurden von der Sonne erwärmt, nicht aber vom gebotenen Sport. Lieber hätte das Publikum eine Französin angefeuert oder Serena Williams ausgepfiffen.

Dass die Fans nicht auf die Rechnung kamen, lag zweifellos nicht an Anastasia Myskina. Die neue Nummer 3 der Welt zeigte die erwartet starke Leistung und agierte für Jelena Dementjewa mindestens eine Klasse zu gut.

"Für mich ging ein Traum in Erfüllung", so Myskina, "schon während des gesamten Turniers gelang mir nahezu alles. Auch im Final gelang mir eine sehr konzentrierte, gute Leistung."

Jelena Dementjewa vermochte Myskinas Tempo von Anfang an nicht mitzuhalten und produzierte viel zu viele Fehler (33 vermeidbare). Insbesondere der Aufschlag war für Dementjewa mehr Handicap als Hilfe; nur zum 1:2 und 2:3 im zweiten Satz brachte sie Servicegames durch.

Insgesamt unterliefen Dementjewa in sieben Aufschlagspielen zehn Doppelfehler: zwei zum 0:1 im ersten Satz und sogar drei zum mehr als vorentscheidenden 2:5 im zweiten Durchgang. Dementjewa: "Es bleibt der Traum meines Lebens, mal Roland-Garros zu gewinnen. Es ist natürlich enttäuschend, im Final versagt zu haben."

Anastasia Myskinas Major-Premiere erfolgte nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Sie hat vor Roland-Garros sieben Turniere gewonnen, davon sechs in den vergangenen anderthalb Jahren.

In der Profiära, die 1968 begann, ist Myskina erst die dritte Spielerin, die nach einem abgewehrten Matchball ein Grand-Slam-Turnier gewann. Myskina hatte im Achtelfinal beim 1:6, 6:4, 8:6 gegen Swetlana Kusnezowa einen Matchball (bei 5:6 im dritten Satz) abwehren müssen.

Trotz des enttäuschenden Finals -- das French Open 2004 könnte eine neue Ära einläuten. Die hohen Preisgelder verfehlen im Osten ihre Wirkung nicht; junge Russinnen und Osteuropäerinnen drängen resolut nach vorne. Bei den Juniorinnen erreichten zwei Russinnen die Viertelfinals; den Final bestritten eine Bulgarin gegen eine Ukrainerin.

Dabei ist Tennis in Russland noch längst kein Breitensport. Die Industrie produziert keine Ausrüstung; es existieren bloss 81 Klubs in 44 Städten. Die russische Tennisfamilie ist klein, aber fein.

So ist es nicht erstaunlich, dass Myskina und Dementjewa als Kinder beim TC Spartak gegeneinander um Pizzas gespielt haben. Die erste Trainerin der beiden war Rauza Safina, die Mutter von Marat Safin und Dinara Safina.

Paris. French Open. Grand-Slam-Turnier (13,263 Mio. Euro/Sand). Männer-Einzel, Final (Sonntag/15.00 Uhr): Gaudio - Coria (3). Frauen-Einzel, Final: Anastasia Myskina (Russ/6) s. Jelena Dementjewa (Russ/9) 6:1, 6:2.

Mixed, Final: Tatiana Golovine/Richard Gasquet (Fr) s. Cara Black/Wayne Black (Sim/4) 6:3, 6:4.

Juniorenturniere. Juniorinnen-Einzel, Final: Sesil Karatancheva (Bul/1) - Madalina Gojnea (Rum) am Sonntag. -- Junioren-Einzel, Final: Gael Monfils (Fr/1) - Alex Kuznetsov (USA/14) am Sonntag.

Jungsenioren-Doppel, Final: Anders Järryd/Mikael Pernfors (Sd) s. Arnaud Boetsch/Cédric Pionline (Fr) 6:4, 6:0.

(von Rolf Bichsel/Si)

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