Si. Die übrigen Viertelfinals am Zürcher Millionenturnier werden heute (Freitag) gespielt. Die als Nummer 4 gesetzte Anna Kurnikowa (WTA 12) trifft dabei auf Jennifer Capriati (WTA 14). In der unteren Hälfte der Draw befinden sich noch Lindsay Davenport (USA/2), Nathalie Tauziat (Fr/3), Chanda Rubin (USA/7) und Barbara Schett (Ö) im Turnier.
Martina Hingis bestätigte im Viertelfinal ihre Hochform. Wie letzte Woche in Filderstadt oder am Dienstag gegen Jelena Dokic blieb sie auch gegen Qualifikantin Anastasia Myschkina absolut ungefährdet. Der erste Satz dauerte bloss 17 Minuten; der zweite, in dem die Russin 4:3 führte, immerhin eine halbe Stunde. Auf dem Weg in den Halbfinal hat Hingis in Kloten neun Games abgegeben. Letzte Woche in Filderstadt waren es bis zum Turniersieg lediglich zehn gewesen.
"Schade, dass Venus nicht hier ist"
Das ist allerdings noch kein Indiz dafür, dass das Hingis-Hoch demnächst vorbei sein könnte. Vielmehr liess bei der Nummer 1 der Welt im zweiten Satz die Konzentration nach, es schlichen sich Flüchtigkeitsfehler ein. Sie habe vor der Partie den Aussagen der Gegnerin entnommen, dass diese grossen Respekt habe, so Hingis. "Ich hatte jederzeit die Kontrolle über das Spiel. Im zweiten Satz fand ich sogar Zeit, um auf den Rängen meine Freunde und Bekannten zu suchen..."
Was ihre Glanzform wert ist, erfährt Hingis frühestens am Sonntag. In Filderstadt befand sich neben ihr keine aus den Top 6 der Weltrangliste am Start. Und von den Gegnerinnen in Zürich eignet sich vor allem Lindsay Davenport (WTA 2) für einen aussagekräftigen Leistungstest.
Hingis: "Es ist schade, dass jetzt, wo ich so gut spiele, Venus Williams nicht hier ist. So fehlt der Vergleich, ob ich seit dem US Open wirklich Fortschritte gemacht habe." Triumphiert Hingis auch in Zürich, wäre sie erst die zweite Spielerin nach Iva Majoli vor fünf Jahren, der das Double Filderstadt/Zürich gelingen würde. Allerdings wurde bis vor kurzem in der Agglomeration Stuttgarts auf einem viel langsameren Belag als in Zürich gespielt. Mittlerweile sind die beiden Unterlagen identisch.
Schett schlug Coetzer
Als zweite Gesetzte nach der Olympia-Zweiten Jelena Dementjewa (Russ/8) scheiterte im Achtelfinal Amanda Coetzer (SA/5). Die 28-Jährige scheiterte an der Innsbruckerin Barbara Schett. Die 24-jährige Schett war vor einem Jahr noch die Nummer 7 der Welt, ist nach problembeladenen Monaten (Verletzungen, Schlägerwechsel) aber auf Position 22 abgerutscht.
1999 hatte Babsi Schett an der Swisscom Challenge im Achtelfinal überraschend ein Marathonspiel gegen Corina Morariu verloren. Diesmal gewann sie ebenso überraschend ein mehr als zwei Stunden dauerndes Match gegen die konditionsstarke Coetzer. Schett siegte 7:6 (8:6), 3:6, 6:4, wobei sie im ersten Satz mit einem Break 4:5 und im dritten Satz 0:2 zurücklag.
(klei/sda)