Tennis: Roger Federer ausgeruht in die Halbfinals

publiziert: Freitag, 11. Jul 2003 / 22:37 Uhr

Roger Federer hat ohne einen Ball zu schlagen die Halbfinals beim Allianz Suisse Open erreicht. Federers Gegner David Sanchez konnte wegen einer Knieverletzung nicht zum Viertelfinal antreten.

Stefan Koubek ausgeschieden.
Stefan Koubek ausgeschieden.
Der Baselbieter steht damit sechs Tage nach seinem Triumph in Wimbledon zum ersten Mal im Halbfinal des zweitgrössten Schweizer Turniers. Heute Samstag ist dabei sein Gegner der Argentinier Gaston Gaudio (ATP 27), der den Österreicher Stefan Koubek (ATP 71) 6:3, 6:1 abfertigte. Im zweiten, rein tschechischen, Halbfinal stehen sich die Freunde Jiri Novak (ATP 10) und Radek Stepanek (ATP 39) gegenüber.

Federers "Tiebreak-Schlappe"

Trotz des erzwungenen Forfaits von Sanchez hatte Federer am Freitagnachmittag einen kurzen Auftritt in der Roy-Emerson-Arena. Damit die vielen eigens wegen ihm angereisten Zuschauer "ihren" Star doch erlebten, bestritt er ein Show-Tiebreak gegen seinen Kumpel Michael Lammer. Mit mässigem Erfolg: Lammer schaffte, was in Wimbledon zuletzt Grössen wie Andy Roddick oder Mark Philippoussis vergeblich versucht hatten: Er setzte sich in der freundschaftlichen Kurzentscheidung durch und zwar gleich mit 7:1.

"Keine Ahnung, wann ich zuletzt ein Tiebreak so klar verloren habe", so Federer nach dem Kürzest-Training vor 6000 Zuschauern lachend. Über das Weiterkommen konnte er sich natürlich nur bedingt freuen: "Ich bin zwar froh, dass ich ohne Aufwand die Halbfinals erreicht habe. Aber für David tut es mir natürlich leid, Verletzungen sind das Schlimmste."

Jetzt wieder ernsthaft

Heute gilt es für den sechsten Schweizer Gstaad-Halbfinalisten der Neuzeit nach Heinz Günthardt (1980/81), Roland Satdler (86), Claudio Mezzadri (87), Jakob Hlasek (88/95) und Marc Rosset (90/95) aber wieder ernst. Im ersten Duell mit Gaudio trifft Federer erstmals auf einen grossen Brocken: Der feingliedrige Mann aus Buenos Aires ist heuer mit 31 Siegen der erfolgreichste Spieler auf Sand, wartet aber noch auf die erste Endspiel-Qualifikation.

Für den Vorjahres-Finalisten (gegen Alex Corretja) war in diesem Jahr stets in der Vorschlussrunde Endstation (Vina del Mar, Buenos Aires, Hamburg). Federer weiss, dass es nicht einfach wird: "Wenn Gaston einen guten Tag hat, kann er unglaubliches Tennis zeigen." Gaudio ist allerdings auch unter Druck; er muss in den nächsten Wochen viele Punkte verteidigen (auch die Halbfinals von Amsterdam und Kitzbühel) und weiss um diese Bürde: "Es wäre schon gut, wenn ich bald ein Turnier gewinnen könnte."

Schweizer Triumph?

Die Hoffnungen steigen nun aber auch, dass 23 Jahre nach Heinz Günthardt wieder ein Schweizer in Gstaad triumphiert. Federer ist sich allerdings noch nicht ganz sicher, ob er in die Fussstapfen des einstigen Steffi-Graf-Coachs treten kann: "Mit den Bedingungen in der Höhe ist es immer noch nicht mein bevorzugter Ort. Aber ich spiele heuer anders als in anderen Jahren. Es wird aber sicher schwierig."

"Czech Open" mit internationaler Beteiligung

Sieht man einmal von den beiden Halbfinalisten der oberen Tableauhälfte ab, ist das Allianz Suisse Open heuer ein "Czech Open" mit marginaler internationaler Beteiligung. Im Einzel stellt das Eishockey-Land zwei Halbfinalisten, in der Doppel-Konkurrenz stammen sogar sieben der acht Halbfinalisten aus Tschechien, der einzige "Exot" ist der Inder Leander Paes, der am Sonntag zusammen mit der unverwüstlichen Martina Navratilova das Mixed von Wimbledon für sich entschieden hatte.

Jiri Novak gefällt es speziell im Saanenland. Der 28-Jährige, der sich seit rund einem Jahr hartnäckig in den Top Ten hält, hat nach dem ersten Sieg im dritten Duell mit Chela nunmehr die letzten acht Spiele in Gstaad gewonnen. 2001 gewann er den Titel, im Vorjahr fehlte er wegen Verletzung.

Sein Freund, Doppelpartner und Halbfinalgegner Stepanek steht wie im Vorjahr im Gstaad-Halbfinal. Nachdem er 2002 als Qualifier Roger Federer eliminiert hatte, bezwang er nun mit Schüttler einen weiteren Top-Ten-Crack.

Gegen den deutschen Australian-Open-Finalisten führt Stepanek nun im Head-to-Head 3:1. Der 24-Jährige befindet sich in ungebremstem Höhenflug. Ende 2001 war er noch die Nummer 547, nun notiert er bereits auf Platz 39. In Wimbledon forderte der Stilist zuletzt den späteren Finalisten Mark Philippoussis arg.

von Marco Keller, Gstaad

Resultate

Einzel. Viertelfinals: Roger Federer (Sz/1) s. David Sanchez (Sp) w.o. (Knieverletzung). Jiri Novak (Tsch/3) s. Juan Ignacio Chela (Arg/5) 6:3, 6:3. Gaston Gaudio (Arg/4) s. Stefan Koubek (Ö) 6:3, 6:1. Radek Stepanek (Tsch/8) s. Rainer Schüttler (De/2) 6:4, 6:2.

Halbfinal-Tableau: Federer (1) - Gaudio (4), Novak (3) - Stepanek (8).

Doppel. Letzte Viertelfinals: Frantisek Cermak/Leos Friedl (Tsch) s. Michael Lammer/Stanislas Wawrinka (Sz) 6:2, 6:4. Jiri Novak/Radek Stepanek (Tsch) s. Michel Kratochvil/Rainer Schüttler (Sz/De) 7:5, 7:6 (7:4).

Erster Halbfinal: Leander Paes/David Rikl (Ind/Tsch/1) s. Petr Pala/Pavel Vizner (Tsch) 6:2, 6:1. -- Final: Paes/Rikl - Novak/Stepanek oder Cermak/Friedl.

Programm vom Samstag

Centre Court. 11.30 Uhr: Jiri Novak (Tsch/3) - Radek Stepanek (Tsch/8). Nicht vor 14.00 Uhr: Roger Federer (Sz/1) - Gaston Gaudio (Arg/4). --

Platz 1. Nicht vor 13.30 Uhr (nach genügender Pause) Novak/Stepanek - Frantisek Cermak/Leos Friedl (Tsch).

(bert/Si)

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