Tour de France: Erster Etappensieg für Frankreich

publiziert: Mittwoch, 17. Jul 2002 / 20:07 Uhr

Pau - Endlich, werden sich die Franzosen gesagt haben. In der 10. Etappe der Tour de France verbuchte Patrice Halgand in Pau den ersten Tagessieg für die Gastgeber. Im Gesamtklassement gab es vor der ersten Bergetappe keine Änderungen.

Patrice Halgand brach den Bann für die Franzosen.
Patrice Halgand brach den Bann für die Franzosen.
Esten, Schweizer und Kolumbier standen bei Halbzeit schon auf der Siegerliste, die Franzosen streckten sich bis zum Ruhetag aber vergeblich nach einen Erfolgserlebnis. Vielmehr produzierte ihr Favorit Christophe Moreau Stürze in Serie, triumphierten die Holländer am «Quatorze Juillet» und landete der beste Franzose Anthony Morin im Zeitfahren bloss auf Platz 30.

In der drittkürzesten Etappe über 147 km nahm die Negativserie der Franzosen aber ein Ende. Halgand (28), ein Puncher mit bescheidenem Palmares, sprengte 8 km vor dem Ziel eine vierköpfige Vorhut mit den höher eingeschätzten Stuart O'Grady (Au) und Ludo Dierckxsens (Be) und errang den weitaus wichtigsten Sieg seiner Karriere solo mit knapp einer halben Minute Vorsprung. «Ich musste etwas versuchen», sagte Halgand, «denn gegen die endschnellen Fluchtgefährten wäre ich im Sprint wohl chancenlos geblieben.» Jérôme Pineau, mit 22 Jahren der jüngste Teilnehmer, sorgte schliesslich sogar für einen Doppelerfolg der Franzosen.

Leader fehlt

«Uns fehlt ein Leader», sagte Halgand zur Krise im französischen Radsport, «aber wir haben viele gute junge Leute, die für die Zukunft einiges versprechen.» Im Spurt des Feldes, das knapp vier Minuten nach Halgand im Ziel eintraf, liess Robbie McEwen (Au) als 13. Erik Zabel um einen Platz hinter sich und entthronte den Deutschen als Leader in der Punktewertung. Im Gesamtklassement führt Igor Gonzalez Galdeano (Sp), dessen Bruder Alvaro aufgeben musste, unverändert 26 Sekunden vor Lance Armstrong (USA).

Am Ruhetag hatten sich die Fahrer offensichtlich gut erholt. Sie steuerten zu Beginn einem Rekordstundenmittel zu. In der ersten Stunde durchmass das Feld mehr als 54 km, in der zweiten immer noch 52 km. Schliesslich resultierte ein Schnitt von 48,932 km/h und die insgesamt drittschnellste Etappe aller Zeiten. Der Rekord von 50,355 km/h datiert aus dem Jahr 1999 (Sieger Mario Cipollini/It). Trotz des hohen Tempos folgte von Beginn weg eine Attacke der anderen. Nach halber Distanz fanden sich dann jen elf Fahrer, aus denen der Sieger hervor ging.

Wieder ein Täuschnungsmanöver?

Heute (Donnerstag) müssen sich die Anwärter auf die Spitzenplätze im Gesamtklassement erstmals in den Bergen bewähren. In der 11. Etappe ist der 13 km lange Schlussanstieg nach La Mongie in den Pyrenäen zu bewältigen. Entgegen ersten Ankündigungen will sich Armstrong zunächst zurückhalten und sich erst ein Bild verschaffen, wer ihm in den Steigungen gefährlich werden könnte.

Freilich könnte es sich dabei erneut um einen Bluff handeln, denn schon vor einem Jahr täuschte der Amerikaner im Verlauf der ersten Bergetappe Schwächen vor, um hernach auf dem Weg zur Alpe d'Huez die Konkurrenz zu deklassieren. «Die Spitze ist im Vergleich zu den Vorjahren enger zusammen gerückt. Deshalb darf ich nichts übereilen», sagte Armstrong.

10. Etappe, Bazas - Pau (147 km):

1. Patrice Halgand (Fr) 3:00:15 (48,932 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Jérôme Pineau (Fr) 0:27 zurück, 12 Sek. Bon. 3. Stuart O'Grady (Au) 0:33, 8 Sek. Bon. 4. Ludo Dierckxsens (Be), gleiche Zeit. 5. Pedro Horillo (Sp) 1:00. 6. Andy Flickinger (Fr). 7. Nicolas Vogondy (Fr). 8. Nico Mattan (Be). 9. Constantino Zaballa (Sp), alle gleiche Zeit. 10. Enrico Cassani (It) 1:02.

11. Unai Etxebarria (Ven) 3:29. 12. Baden Cooke (Au) 3:57. 13. Robbie McEwen (Au). 14. Erik Zabel (De). 15. Jan Svorada (Tsch). 16. Robert Hunter (SA). 17. Fred Rodriguez (USA). 18. Sébastien Hinault (Fr). 19. Franck Rénier (Fr). 20. Jimmy Caspar (Fr).

21. Thor Hushovd (No). 22. Luciano Pagliarini (Br). 23. Paolo Bossoni (It). 24. Andrea Tafi (It). 25. Richard Virenque (Fr). 26. Christophe Edaleine (Fr). 27. Emmanuel Magnien (Fr). 28. Andrej Hauptmann (Sln). 29. Laurent Brochard (Fr). 30. Hans De Clercq (Be).

Ferner: 40. Lance Armstrong (USA). 42. Igor Gonzalez Galdeano (Sp). 93. Beat Zberg (Sz). 96. Laurent Dufaux (Sz) 122. Rubens Bertogliati (Sz), alle gleiche Zeit. -- 182 Fahrer gestartet, 181 klassiert. -- Aufgegeben: Alvaro Gonzalez Galdeano (Sp), Bruder des Leaders.

Gesamtklassement:

1. Gonzalez Galdeano 36:25:35. 2. Armstrong 0:26. 3. Joseba Beloki (Sp) 1:23. 4. Sergej Gontschar (Ukr) 1:35. 5. Santiago Botero (Kol) 1:55. 6. Andrea Peron (It) 2:08. 7. David Millar (Gb) 2:11. 8. O'Grady 2:15. 9. Raimondas Rumsas (Lit) 2:22. 10. Tyler Hamilton (USA) 2:30. 11. José Azevedo (Por) 2:45. 12. Wjatscheslaw Jekimow (Russ) 2:48. 13. Jörg Jaksche (De) 2:49. 14. Marcos Serrano (Sp) 2:59. 15. Abraham Olano (Sp) 3:07. 16. Floyd Landis (USA) 3:15. 17. Horillo 3:18. 18. Isidro Nozal (Sp) 3:37. 19. Ivan Basso (It) 4:05. 20. Laurent Jalabert (Fr) 4:18.

21. Nicki Sörensen (Dä) 4:23. 22. Francisco Mancebo (Sp), gleiche Zeit. 23. Zberg 4:32. 24. Levi Leipheimer (USA) 4:39. 25. Pavel Padrnos (Tsch) 4:41. 26. Marc Wauters (Be) 4:47. 27. Mattan 4:51. 28. Dariusz Baranowski (Pol) 4:59. 29. Vogondy 5:07. 30. Dario Frigo (It) 5:19. -- Ferner: 59. Dufaux 7:36. 111. Bertogliati 12:57.

(sda)

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