Tour de Suisse: Solosieg von Sergej Jakovlew

publiziert: Montag, 23. Jun 2003 / 20:35 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 8. Jun 2005 / 18:20 Uhr

Sergej Jakovlew entschied die 7. Etappe der Tour de Suisse in Oberstaufen (De) als Solosieger für sich. Weit mehr als vom Kasachen wurde aber vom heutigen Zeitfahren in Gossau ZH gesprochen, bei dem der Entscheid um den Gesamtsieg fällt.

Die Spitzengruppe mit Martin Dergnac (SLO), Daniel Schnider (SUI) Sergei Yakovlev (KAZ), Eric Leblacher (FRA) und Markus Zberg (SUI).
Die Spitzengruppe mit Martin Dergnac (SLO), Daniel Schnider (SUI) Sergei Yakovlev (KAZ), Eric Leblacher (FRA) und Markus Zberg (SUI).
Auf den letzten Kilometern des gestrigen Teilstückes soll der Gesamterste Francesco Casagrande vom Zweiten Alexander Winokurow sowie von dessen Teamkollegen Giuseppe Guerini -- der Italiener fährt noch um die Tour-Selektion -- angegriffen worden sein. Im Ziel trafen die Stärksten aber alle miteinander ein. So bestehen vor der Prüfung gegen die Uhr zwischen Casagrande und Winokurow jene 37 Sekunden Differenz, die nach der Samstag-Etappe in La Punt registriert wurden.

Grösserer Vorsprung wäre besser

"Eine Minute Reserve wäre für mich besser", erklärte Casagrande, der zudem darauf verweist, auf dem Papier sei Winokurow stärker. Der Leader erinnert aber auch daran, dass er vor zwei Wochen im Zeitfahren der Rundfahrt Bicicleta Vasca über eine allerdings kürzere Distanz den 5. Platz erreichte. Die gleiche Klassierung hatte Casagrande letztes Jahr im Schlusszeitfahren der Tour de Suisse erreicht. Auf den 34,5 km zwischen Lyss und Biel hatte der Italiener damals 48 Sekunden auf den Sieger Tobias Steinhauser (De) eingebüsst.

"Wichtiger als alle Theorien sind in erster Linie gute Beine", stellte Casagrande trotzig fest. Eine seiner schlimmsten Niederlagen hatte der Radprofi aus Florenz vor drei Jahren erlebt, als er am zweitletzten Tag zwischen Briançon und Sestriere den Giro an Stefano Garzelli verlor.

Schwierig, aber nicht unlösbar

"Meine Aufgabe ist schwierig, aber nicht unlösbar." So die Auskunft von Alexander Winokurow, der in der Prüfung gegen die Uhr der Deutschland-Rundfahrt den 3. Platz erreicht hatte, obwohl er kurz vor dem Ziel fehlgeleitet worden war. Auch bei seinem Gesamtsieg in Paris - Nizza hatte der Kasache im Zeitfahren bestehen müssen.

Das Duell um den Gesamtsieg ist der eine Aspekt des Zeitfahrens, das über 32 km auf einer welligen, nicht zu unterschätzenden Strecke im Zürcher Oberland mit Start und Ziel in Gossau ZH ausgetragen wird. Dann wird auch mit Interesse zu verfolgen sein, wie sich die Spezialisten nach den Anstrengungen von nunmehr sieben Tagen aus der Affäre ziehen. Um den Tagessieg zu favorisieren sind Tobias Steinhauser, Uwe Peschel, Jan Ullrich (alle De), Kim Kirchen (Lux), Oscar Pereiro (Sp) und Fabian Cancellara (Sz).

Alexandre Moos wird mit dem Mute der Verzweiflung, aber voraussichtlich vergebens versuchen, seinen Platz auf dem Podium (3.) zu retten.

Schnider/Zberg chancenlos

Gestern Montag stand die Fahrt von Savognin nach Oberstaufen im Zeichen der Helfer und der Aussenseiter. Auf dem mit 231 km längsten Teilstück der Rundfahrt kam es nach 71 km im Aufstieg zur Luzisteig zur vorentscheidenden Aktion, indem sich auf Initiative von Markus Zberg und Eric Leblacher (Fr) ein Sextett bildete. Daniel Schnider, Martin Derganc (Sln), Sergej Jakowlew (Kas) und Wladimir Belli (It) komplettierten die Ausreisser, deren Vorsprung sich stets im Bereich von fünf Minuten hielt.

In der letzten harten Steigung 14 km vor dem Ziel attackierte Sergej Jakowlew. Der Helfer des Gesamtzweiten war die Flucht als Aufpasser mitgegangen und verfügte so noch über die Frische und die Kraft, der Verfolgung durch das Schweizer Duo Schnider und Zberg zu widerstehen. Jakowlew erreichte das Ziel mit etwas mehr als einer Minute Vorsprung als Solosieger.

Der 27 Jahre alte Kasache aus Almaty hatte sein Profi-Abenteuer vor vier Jahren begonnen und erzielte in den Farben einer bescheidenen französischen Sportgruppe sechs Siege, darunter im Jahr 2000 die nationale Strassenmeisterschaft. Nach einer Saison in italienischen Diensten wurde Jakowlew letztes Jahr vom Team Deutsche Telekom verpflichtet, dem er vor Zehntausenden von Zuschauern in Oberstaufen den 18. Saisonerfolg bescherte.

So rollt die Tour am Dienstag:
8. Etappe, Einzelzeitfahren in Gossau ZH (32,5 km, 14.14 - 17.15 Uhr): Gossau - Grüt - Oetwil am See - Stäfa - Esslingen - Gossau

67. Tour de Suisse. 7. Etappe, Savognin - Oberstaufen/De (231,3 km):
1. Sergej Jakowlew (Kas) 5:53:38 (39,244 km/h), 10 Sekunden Bonifikation. 2. Markus Zberg (Sz) 1:02 zurück, 6 Sek. Bon. 3. Martin Derganc (Sln), 4 Sek. Bon. 4. Daniel Schnider (Sz), alle gleiche Zeit. 5. Eric Leblacher (Fr) 1:23. 6. Bobby Julich (USA) 2:16. 7. Stuart O´Grady (Au). 8. Oscar Camenzind (Sz). 9. Massimo Giunti (It). 10. Bekim Christensen (Dä), alle gleiche Zeit.
11. Peter Wuyts (Be) 2:33. 12. Malte Urban (De) 2:43. 13. Maruo Facci (It) 2:54. 14. Alexandre Moos (Sz) 3:32. 15. Alexander Winokurow (Kas). 16. Kim Kirchen (Lux). 17. Salvatore Commesso (It). 18. Francesco Casagrande (It). 19. Giuseppe Guerini (It). 20. Serge Baguet (Be).
21. Jan Ullrich (De). 22. Alexander Kolobnew (Russ). 23. Nicolas Fritsch (Fr), alle gleiche Zeit. 24. Franck Schleck (Lux) 3:36. 25. Oscar Pereiro (Sp). 26. Bradley McGee (Au). 27. Tadej Valjavec (Sln). 28. Sven Montgomery (Sz). 29. Patrik Sinkewitz (De). 30. Tomasz Brozyna (Pol), alle gleiche Zeit.
Ferner die weiteren Schweizer: 32. Niki Aebersold 3:38. 63. Patrick Calcagni 4:39. 64. Pietro Zucconi 4:44. 66. Marcel Strauss 4:57. 71. Alex Zülle 5:33. 87. Fabian Cancellara 12:51. 91. Rubens Bertogliati, gleiche Zeit. -- 98 gestartet, 96 klassiert. Aufgegeben: Aitor Garmendia (Sp), Sergio Barbero (It).
Gesamtklassement: 1. Casagrande 32:29:07. 2. Winokurow 0:37. 3. Moos 1:25. 4. Guerini 1:27. 5. Kirchen 1:30. 6. Valjavec 1:31. 7. Montgomery 1:56. 8. Pewreiro 2:09. 9. Ullrch 3:24. 10. Ondrej Sosenka (Tsch) 3:58.
11. Brozyna 5:08. 12. Fritsch 5:36. 13. Sinkewitz 5:40. 14. Seweryn Kohut (Pol) 6:10. 15. Schnider 6:41. 16. Camenzind 7:58. 17. Aebersold 9:06. 18. Christensen 9:49. 19. Gustav Larsson (Sd) 10:10. 20. Przyzdal, gleiche Zeit.
21. Commesso 10:21. 22. Zülle 10:48. 23. Julich 11:24. 24. McGee 13:26. 25. Steinhauser 13:39. 26. Giunti 14:06. 27. Thierry Loder (Fr) 14:16. 28. Zberg 14:17. 29. Jörg Ludewig (De) 14:27. 30. Wladimir Belli (It) 18:06.
Ferner: 63. Zucconi 55:20. 67. Cancellara 57:35. 71. Strauss 1:00:09. 85. Bertogliati 1:14:28. 93. Calcagni 1:30:01.

Nebenklassemente. Bergpreis. Dreiländerblick (3. Kat.): 1. Derganc 6. 2. Schnider 4. 3. Zberg 3. 4. Belli 2. 5. Jakowlew 1. -- Simmerberg (3. Kat.): 1. Jakowlew 6. 2. Schnider 4. 3. Zberg 3. 4. Derganc 2. 5. Leblacher 1. -- Paradis (4. Kat.): 1. Jakowlew 3. 2. Zberg 2. 3. Derganc 1. -- Gesamt: 1. Casagrande 52. 2. Simeoni 38. 3. Kohut 36. 4. Winokujrow 32. 5. Schnider 24. 6. Giunti 23. Punkte: 1. Winokurow 55. 2. Kirchen 47. 3. Casagrande 42. 4. O´Grady 42. 5. Moos 36. 6. Dean 31.
Mannschaften: 1. Fassa Bortolo (Montgomery, Valjavec, Kirchen) 97:30:46. 2. Phonak (Moos) 1:11. 3. Team Telekom (Winokurow) 6:50. 4. CCC-Polsat (Sosenka, Kohut) 11:21. 5. Fdjeux.com (Fritsch) 26:26. 6. Domina Vacanze (Giunti) 35:13.

(Toni Nötzli/Si)

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