Weltweiter Protest: Freilassung Suu Kyis verweigert

Die Schutzhaft Suu Kyis und die Schliessung aller Büros ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) sei nur vorübergehend, sagte ein Regierungssprecher. Der genaue Aufenthaltsort der Politikerin die zusammen mit 19 hochrangigen Parteimitgliedern festgehalten wird, ist unbekannt.

US-Präsident George W. Bush forderte die birmanische Regierung zur sofortigen Freilassung der Oppositionsführerin auf. Er sei tief besorgt über die Festnahme, erklärte Bush in einer vom Weissen Haus in Washington veröffentlichten Erklärung.

Auch UNO-Generalsekretär Kofi Annan forderte die sofortige Freilassung der Friedensnobelpreisträgerin, die er als nationale Persönlichkeit würdigte.

Das UNO-Menschenrechtskommissariat forderte ebenfalls die sofortige und bedingungslose Freilassung von Aung San Suu Kyi. Die Regierung in Rangun wurde ausserdem aufgefordert, alle Einschränkungen bei der Ausübung grundlegender politischer Rechte und Freiheiten aufzuheben.

Die Politikerin war am Samstag festgenommen worden. Zuvor war es zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Mitgliedern der NLD und Anhängern einer regierungstreuen Gruppierung gekommen.

Dabei seien mindestens 4 Menschen getötet und 50 verletzt worden. Die Opposition hingegen sprach von deutlich mehr Toten. Die Junta liess nach den Festnahmen offenbar aus Angst vor Protesten zuerst alle Universitäten und dann fast alle Schulen des Landes schliessen. Die NLD hatte 1990 die Parlamentswahl mit grosser Mehrheit gewonnen, was die herrschenden Militärs aber nie anerkannten.

(bert/sda)