Williams - und Spaniertag am French Open

publiziert: Donnerstag, 6. Jun 2002 / 22:11 Uhr

Paris - Die beiden Williams-Schwestern treffen im Final des French Open aufeinander. Bei den Männern ist Andre Agassi gegen Carlos Ferrero ausgeschieden. Vier Spanier stehen in den Halbfinals. Einzig der Russe Marat Safin hält dagegen.

Andre Agassi ist ausgeschieden.
Andre Agassi ist ausgeschieden.
Bei den Frauen steht fest, dass Venus Williams und Serena Williams am Montag in der Weltrangliste erstmals die Ränge 1 und 2 belegen werden -- wie es Vater Richard Williams vor über vier Jahren in Key Biscayne prophezeit hatte. Damals wurden Vater und Töchter für die Aussage belächelt und verspottet -- auch von Martina Hingis. Serena Williams drängte Jennifer Capriati mit dem 3:6, 7:6 (7:2), 6:2 im Halbfinal auf Platz 3 zurück.

Dass die Geschwister Williams neu an der Spitze des Rankings stehen, entspricht nur der Logik. Schon vor neun Monaten beim US Open bestritten Williams und Williams den Final -- mit dem besseren Ende für Venus. Seither standen sich Venus und Serena noch in Key Biscayne gegenüber, wobei dort Serena 6:2, 6:2 gewann. Venus erreichte diese Saison an sechs ihrer neun Turniere den Final, gewann vier Titel (Brisbane, Paris, Antwerpen, Amelia Island) und 14 ihrer letzten 15 Einzel. Serena schaffte in fünf von sieben Turnieren die Finalqualifikation und sammelte die Titel von Scottsdale, Key Biscayne und Rom. Seit März setzte sich Serena in 26 von 28 Einzeln durch -- nicht ins Bild passt die Niederlage gegen Patty Schnyder in Charleston.

Paris-Titelhalterin Jennifer Capriati verabschiedete sich nicht kampflos. Die enttrohnte Weltranglisten-Erste Capriati befand sich gegen Serena lange im Vorteil, verfügte aber ab der Schlussphase des zweiten Satzes über geringere Reserven als Serena Williams. Anschliessend teilte Venus Williams im zweiten Halbfinal Clarisa Fernandez (Arg) mit 6:1, 6:4 ein.

Kein Vatertag

Bei den Männern wurde aus dem French Open eine spanische Meisterschaft mit russischer Beteiligung -- wobei selbst Marat Safin als halber Spanier gilt, seit er vor zehn Jahren mit 12 Russland Richtung Valencia verlassen hatte. Schon vor vier Jahren standen in Roland-Garros drei Spanier unter den letzten vier: neben dem späteren Champion Carlos Moya noch Alex Corretja und Felix Mantilla.

Es spricht für Spaniens schwere Sandplatz-Armada, dass vom damaligen Trio diesmal nur Alex Corretja wieder dabei ist. Der zweimalige Gstaad-Sieger eröffnete den Tag mit drei gewonnenen Games gegen Andrei Pavel, was 40 Stunden nach dem ersten Punkt zur Vervollständigung des 7:6, 7:5, 7:5 ausreichte. Agassi unterlag Ferrero

Der Donnerstag war nicht der Tag der jungen Väter. Erst scheiterte Pavel wenige Stunden nach der Geburt von Sohn Marius und einer verrückten Autofahrt durch die Nacht. Pavel hatte im Auto übernachtet, war frühmorgens um 5 Uhr wieder zurück in Paris und stellte sich "nach drei Stunden Schlaf und einem Milchkaffee" wenig vorbereitet Corretja. Nach Andrei Pavel wurde auch Andre Agassi wieder frei für Sohn Jaden Gil (7 Monate) und Ehefrau Steffi Graf. Agassi unterlag Juan Carlos Ferrero 3:6, 7:5, 5:7, 3:6, weil der zehn Jahre jüngere Spanier nicht wie Agassi mit dem Niveau runter kam. "Ich hätte mein bestes Tennis spielen müssen, habe aber zu viele Fehler gemacht", so Agassi, der Turniersieger von 1999. Die Entscheidung fiel im dritten Satz, in dem Agassi nach abgewehrtem Satzball einen 2:5-Rückstand aufholte, dann selbst beim Stand von 5:5 Breakmöglichkeiten besass, den Satz aber mit 5:7 verlor.

Juan Carlos Ferrero steht damit wie schon bei seinen ersten beiden French-Open-Teilnahmen im Halbfinal. Dort verlor er in den letzten beiden Jahren jeweils gegen den späteren Turniersieger Gustavo Kuerten. Ferrero ist diesmal aber nach dem Erfolg über Agassi der heisseste Turnierfavorit. Ferrero hat in diesem Jahr auf Sand bereits das Masters-Series-Turnier von Monte Carlo gewonnen; letztes Jahr triumphierte er in Rom.

Im Halbfinal trifft Ferrero auf Marat Safin. "Wenn Marat gut spielt, dann ist er vergleichbar mit einem Lastwagen in voller Fahrt", so Ferrero. Im Viertelfinal wurde Safin wenig gefordert, weil sich der letzte im Turnier verbliebene Franzose Sébastien Grosjean während des ersten Satzes eine Oberschenkel-Zerrung zuzog und in der Folge bis zum 3:6, 2:6, 2:6 kaum mehr Widerstand leistete. Safin stand an den letzten vier Grand-Slam-Turnieren stets mindestens in den Viertelfinals, tat sich in den vergangenen zwei Jahren auf Sand aber schwer. Sein letzter Sieg auf der "terre battue" am Turnier von Barcelona ist mehr als zwei Jahre her.

Patty Schnyder out

Unterschiedlich schlugen sich die letzten Schweizerinnen in Paris: Während Patty Schnyder mit Rita Grande den Viertelfinal im Doppel gegen Nicole Arendt/Liezel Huber 4:6, 6:7 verlor, erreichte Myriam Casanova bei den Juniorinnen in Einzel und Doppel die Viertelfinals. Die 17-jährige Ostschweizerin eliminierte die zwei Jahre jüngere und 21 Kilo leichtere Bollettieri-Hoffnung Maria Scharapowa (Russ) nach einem Traumstart (6:1, 3:0) und kurzem Nachlassen mit 6:1, 7:5.

(sda)

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