Dick Marty warnt vor Parteinahme gegen Serbien

publiziert: Donnerstag, 21. Feb 2008 / 15:30 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 21. Feb 2008 / 20:17 Uhr

Bern - Serbien droht Staaten, welche die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen, mit einer Reduktion der Zusammenarbeit. In Bern sorgt man sich vor allem über einen allfälligen Rückzug Belgrads aus der Schweizer Stimmrechtsgruppe beim IWF und der Weltbank.

Laut Dick Marty ist das Kosovo noch nicht bereit für eine Unabhängigkeit.
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Der Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Ständesrats Dick Marty (FDP/TI) hält es für möglich, dass Serbien aus Verärgerung über eine Schweizer Anerkennung des Kosovo einen solchen Schritt unternimmt.

Wenn Serbien dabei weitere Länder mit sich zöge, würde die Lage zweifellos sehr schwierig, sagte Marty in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». «Es wäre angesichts der Bedeutung unseres Finanzplatzes schlimm, wenn die Schweiz ihren Sitz verlöre.»

Massnahmen noch geheim

Der serbische Botschafter in der Schweiz, Dragan Marsicanin, hält sich in der Frage nach einem allfälligen Rückzug aus der Schweizer Stimmrechtsgruppe bedeckt: «Es wird darüber sehr oft in der Schweiz diskutiert», teilte der Botschafter auf Anfrage mit.

Bis jetzt habe Serbien keinen solchen Schritt unternommen. Im Falle eine Anerkennung des Kosovo werde Serbien «genau angemessene und konkrete Massnahmen» unternehmen. «Ihr Inhalt wird zur Zeit geheim gehalten», erklärte Marsicanin.

Gute Zusammenarbeit

Das Eidg. Finanzdepartement (EFD) sieht derzeit keinen Anlass zur Sorge. Die Zusammenarbeit mit Serbien beim IWF und der Weltbank funktioniere für beide Seiten gut. «Wir und auch Serbien wollen, dass das so bleibt», sagte Paul Inderbinen, Sektionschef IWF und internationale Währungsfragen beim EFD.

Auch ohne einen Rücktritt Serbiens ist der Schweizer Sitz im Exekutivkomitee des Internationalen Währungsfonds IWF instabil. Die über 60 Jahre alte Finanzinstitution soll reformiert werden.

(bert/sda)

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