Ipswich-Morde: Polizei sucht fünf Verdächtige

Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen eines der Mordopfer bei einer Zugfahrt eine Woche vor dem Fund ihrer Leiche. Es gehe darum, die Stunden vor dem Mord der schwangeren 24-Jährigen zu rekonstruieren, sagte Hauptkommissar Stewart Gull.

Laut Presseberichten sucht die Polizei bei ihren Ermittlungen nach fünf Verdächtigen. Die Fahnder seien zuversichtlich, dass sich das Netz um den Mörder enger schliesse, berichtete die «Times».

Verhöre

Die Polizei wollte unter anderem einen Taxifahrer, einen Geschäftsmann und einen Mann mit einer Vorliebe für Sex im Freien verhören, berichtete das Boulevardblatt «Sun». Alle drei seien Kunden einer der in der Kleinstadt Ipswich ermordeten Prostituierten gewesen.

«Wir haben eine kleine Anzahl von Individuen im Blick und befinden uns in einem Schlüsselstadium der Ermittlungen», zitierte die «Times» eine nicht benannte ranghohe Polizeiquelle. Demnach steht ein Mann im Mittelpunkt der Fahndung, der als «sehr interessant» bezeichnet wurde.

Keine sexuelle Misshandlung

Die Polizei halte es für «sehr bedeutend», dass keines der Opfer Spuren eines Kampfes aufweise; auch sei keine der Frauen vor ihrer Ermordung sexuell misshandelt worden.

Bislang wurden fünf ermordete Prostituierte geborgen - alle waren nackt und lagen in der freien Natur. Am Freitag hatte die Polizei erklärt, dass alle fünf Opfer desselben Serientäters geworden seien. Die Frauen hätten sich untereinander gekannt. Alle seien drogenabhängig gewesen.

Die Serienmorde haben das sonst eher beschauliche Ipswich mit seinen 140 000 Einwohnern in Aufregung versetzt. Britische Medien verglichen den Mörder mit «Jack the Ripper», der 1888 in London fünf Prostiuerte tötete, oder mit dem «Yorkshire Ripper», der zwischen 1975 und 1980 ebenfalls Prostituierten nachstellte und insgesamt 13 Frauen umbrachte.

(fest/sda)