Bush rügt Rumsfeld im Skandal um Misshandlungen

Bush habe Rumsfeld bei einem Treffen am Mittwoch seine Unzufriedenheit darüber zum Ausdruck gebracht, dass dieser ihn nicht über die schockierenden Fotos von den Misshandlungen informiert habe, schrieben die Zeitungen unter Berufung auf Mitarbeiter des Weissen Hauses.

Der Präsident sei besonders verärgert darüber gewesen, dass er über das Ausmass der Folterungen aus den Medien erfahren habe. Er sei nicht zufrieden über die Art und Weise gewesen, wie er über die Fotos informiert worden sei, wurde ein Regierungsmitarbeiter zitiert.

Bush billigt Veröffentlichung

Die New York Times hatte nach eigenen Angaben für ihre Enthüllung der Massregelung Rumsfelds die Billigung Bushs. Es sei das erste Mal, dass der Präsident es zulasse, dass seine Unzufriedenheit mit einem ranghohen Kabinettsmitglied öffentlich gemacht werde.

Bush erwäge aber nicht, seinen Verteidigungsminister zum Rücktritt aufzufordern. Rumsfeld war im Zuge der Gefangenen-Affäre ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, weil er erst sehr spät reagierte. Nach den ersten Berichten im Januar waren Ermittlungen begonnen worden.

Weitere Bilder veröfentlicht

Die Washington Post veröffentlichte derweil auch eine weitere Serie von Bildern, die nach Angaben der Zeitung vermutlich im Bagdader Gefängnis Abu Ghoreib aufgenommen wurden. Auf einem der Bilder ist eine amerikanische Soldatin zu sehen, die einen nackten, auf dem Boden liegenden Mann an einer Art Hundeleine hält.

Andere Fotos zeigen nackte Gefangenen, die mit Handschellen an Gitter oder Betten gefesselt sind.

Zuvor hatte Bush in Washington in einer schriftlichen Erklärung mitgeteilt, dass er beim Kongress zusätzliche 25 Milliarden Dollar für die Militäreinsätze in Irak und Afghanistan beantragen will. Die Gelder sollten für das im Oktober beginnende Budgetjahr 2005 angefordert werden.

(fest/sda)