DTM: Marcel Fässler um eine Sekunde geschlagen von Alain Menu

Das Ergebnis des Qualifyings darf freilich nicht als getreues Abbild der wahren Kräfteverhältnisse betrachtet werden. Allzu unterschiedlich waren die Bedingungen während der 45 Minuten, in denen jedem Fahrer zwölf Runden zustanden: Wolkenverhangener Himmel zu Beginn, dann bald Nieselregen und gegen Schluss langsam wieder abtrocknende Piste.

Wer sich ganz zuletzt nicht mehr auf der Strecke befand, wurde gnadenlos nach hinten durchgereicht. So erging es beispielsweise Fässler, der zehn Minuten vor Schluss Vierter gewesen war. Der Innerschweizer hatte sein Rundenkontingent zu Beginn des Trainings zu stark beansprucht und stand tatenlos da, als die Bedingungen besser wurden. Menu hatte zwar spät begonnen, war eine Zeitlang Zweiter, konnte aber am Ende ebenfalls nicht mehr reagieren. Unter dem Strich war Menu um nahezu eine Sekunde schneller als Fässler.

Die Bestzeit gelang Titelverteidiger Bernd Schneider trotz eines üblen Missgeschicks. Der Deutsche fuhr in der ersten Runde dem Engländer Darren Turner ins Heck, als dieser auf der Geraden unvermutet auf die Bremse trat. «Ich habe da einen Moment gepennt», gestand Schneider. «Dass Darren an jener Stelle seine Bremsscheiben aufheizen wollte, hatte ich nicht erwartet.» Schneider hatte mehrfaches Glück: Der AMG-Mercedes war nach 40 Minuten repariert, der Regen hatte inzwischen aufgehört, und es standen noch elf Runden zur Verfügung.

Hinter Schneider und dessen Teamkollege Peter Dumbreck reihten sich mit Thomas Jäger, Pedro Lamy und Turner drei weitere Mercedes- Fahrer ein, sie alle mit letztjährigen Modellen. Schnellster Opel- Fahrer war Manuel Reuter (6.) vor Laurent Aiello, dem bestklassierten Audi-Piloten. «Nach unsern Problemen mit den Reifen in den freien Trainings am Freitag und am Samstagmorgen müssen wir zufrieden sein», erklärte Opel-Motorsportchef Volker Strycek. Am Freitag befanden sich sämtliche Mercedes auf den ersten zehn Plätzen. Am Samstagvormittag, als Schneider, Dumbreck und Uwe Alzen Pause machten, war Fässler ganz vorne gewesen.

Hockenheim (De). DTM. Kleiner Kurs (2,638 km). Qualifying (entspricht der Startaufstellung für den 35-km-Sprint am Sonntag): 1. Bernd Schneider (De), AMG-Mercedes CLK (Team D2), 1:00,828 (156,125 km/h). 2. Peter Dumbreck (Gb), AMG-Mercedes (D2), 0,163 Sekunden zurück. 3. Thomas Jäger (De), Mercedes (Persson), 0,627. 4. Pedro Lamy (Por), Mercedes (Rosberg), 0,959. 5. Darren Turner (Gb), Mercedes (Rosberg), 1,416. 6. Manuel Reuter (De), Opel Astra V8 Coupé (Phoenix), 1,722. 7. Laurent Aiello (Fr), Abt-Audi TT-R (Abt), 1,887. 8. Uwe Alzen (De), AMG-Mercedes (Warsteiner), 2,317. 9. Alain Menu (Sz), Opel (Euroteam), 2, 473. 10. Patrik Huisman (Ho), Mercedes (Eschmann-Manthey), 2,984. -- Ferner: 13. Marcel Fässler (Sz), AMG-Mercedes (Warsteiner), 3,468. -- 22 Teilnehmer.-- Programm am Sonntag. 15.15: Sprint (35 km). 15.55: Hauptrennen (100 km).

(kil/sda)