E-Klinik hilft schlechten Homepages auf die Beine

Epple leitet beim Hamburger Beratungshaus Mediatransfer die so genannte E-Klinik. Hier können Unternehmen ihr Webangebot von Konsumenten testen lassen und werden auf Schwächen und Fehler in der Alltagstauglichkeit der Seiten aufmerksam gemacht.
«Zu uns kommen Firmen mit der Frage: Warum besuchen 100.000 Leute unsere Homepage aber nur 100 kaufen dort?», erklärt Psychologe Epple. «Darauf versuchen wir eine Antwort zu geben.» Der Weg zu dieser Antwort führt in das oberste Geschoss einer Gründerzeitvilla in Hamburg: Hier ist die E-Klinik eingerichtet. In einem großen Zimmer stehen sieben Personalcomputer, an denen ganz normale Verbraucher sitzen. Ihr Auftrag: Sie sollen sich die Shop-Seiten der jeweiligen Firma ansehen und dort zum Beispiel etwas bestellen oder sich informieren. Dabei werden sie von einer kleinen Kamera beobachtet. Im Nebenzimmer sitzt Psychologe Epple mit dem Kunden vor einem weiteren Computer und beobachtet den Test-Käufer auf einem Bildschirm. Sie können sehen, wo der Cursor gerade blinkt und was der Tester an seinem Computer treibt. «Hier fällt sofort auf, wo der Kunde hängenbleibt», erklärt Epple.
Einige Fehler sind den Analytikern der E-Klinik immer wieder aufgefallen: - Fehlende klare Suchfunktion: «Wenn ich die Suchfunktion erst suchen muß, bin ich schnell wieder weg», beschreibt Epple das Verhalten vieler Benutzer. - Einfacher Ablauf: «Viele Seiten sind grafisch überladen. Es nützt aber nichts, wenn Seiten grafisch schön sind, der Benutzer aber die Abläufe nicht findet.» Außerdem führen die Grafiken oder Applikationen zu längeren Ladezeiten. - Überflüssige Pop-up-Fenster: «Die nerven nur», sagt Epple.

(klei/AP)