Gewinner der Spanien-Rundfahrt

Fabio Aru krönt sich zum Vuelta-Sieger

publiziert: Sonntag, 13. Sep 2015 / 21:40 Uhr
Fabio Aru durfte sich in Madrid als Gewinner der Spanien-Rundfahrt feiern lassen.
Fabio Aru durfte sich in Madrid als Gewinner der Spanien-Rundfahrt feiern lassen.

Fabio Aru durfte sich in Madrid als Gewinner der Spanien-Rundfahrt feiern lassen. Für den 25-jährigen Italiener ist es der erste Gesamtsieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt. Den Tagessieg in der Schlussetappe sicherte sich der deutsche Sprintspezialist John Degenkolb.

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Der Sieg bei der 70. Austragung der Vuelta a España war für Aru jedoch ein hartes Stück Arbeit. Dementsprechend glücklich und erleichtert zeigte sich der Italiener nach den knapp 3360 zurückgelegten Kilometern: «Ich bin sehr stolz, das sind grosse Emotionen», gab Aru zu und vergass im Moment seines bisher grössten Triumphs auch nicht, sich bei seinen Teamkollegen zu bedanken. «Alle haben an mich geglaubt und haben mich dabei unterstützt, so dass ich ihnen jetzt diesen Sieg schenken kann.»

Den Grundstein zum Erfolg hatte der Captain des kasachischen Teams Astana in der Königsetappe in Andorra gelegt, als er die Mitfavoriten vorentscheidend distanzierte und erstmals das Rote Trikot übernahm. Von diesen Mitfavoriten konnte weder Chris Froome - der Brite musste die Vuelta nach elf Etappen mit grossem Zeitrückstand und einem gebrochenen Fuss aufgeben - noch der Tour-de-France-Zweite Nairo Quintana (wurde von einer Virus-Erkrankung zurückgebunden) in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen. Zum grossen und überraschenden Widersacher von Aru avancierte der Holländer Tom Dumoulin.

Gesamtführung bis zur zweitletzten Etappe

Dem 24-jährigen Zeitfahr-Spezialisten (WM-Dritter 2014) war es nach dem Einzelzeitfahren am Mittwoch gelungen, bereits zum dritten Mal in dieser Vuelta die Gesamtführung zu übernehmen. Der grossgewachsene Profi vom deutschen Team Giant-Alpecin erwies sich auch in den Bergen unter all den Kletterern als hartnäckiger Gegner und konnte seine Gesamtführung bis zur zweitletzten Etappe souverän verteidigen.

Erst als Aru am Samstag in der letzten Bergetappe zum Grossangriff blies, musste Dumoulin kapitulieren. Mit einer entscheidenden Attacke im zweitletzten Anstieg hatte der Italiener seine letzte Chance gepackt und Dumoulin das Leadertrikot entrissen. Davon profitieren konnten auch der Spanier Joaqium Rodriguez (2.) und der Pole Rafal Majka (3.), welche die Rundfahrt ebenfalls auf dem Podest beendeten. Dumoulin fiel noch hinter die beiden Kolumbianer Quintana und Esteban Chaves auf Rang 6 zurück.

Trotz Rückschlag Ziel nicht aus den Augen verloren

Arus Gesamtsieg war ein Produkt einer perfekten Teamleistung. Dabei hatte das umstrittene Astana-Team, das die World-Tour-Lizenz wegen diversen Dopingverstössen im Vorjahr erst im zweiten Anlauf erhalten hatte, bei der Vuelta einen veritablen Fehlstart hingelegt. Mitfavorit Vincenzo Nibali, wurde nach der 2. Etappe von der Rennleitung disqualifiziert. Der Italiener hatte sich 200 m von einem Astana-Begleitauto mitziehen lassen. Trotz diesem Rückschlag verloren Aru und seine Teamkollegen das grosse Ziel nicht aus den Augen. Spätestens in der entscheidenden Etappe vom Samstag konnte der kasachische Rennstall seine Überlegenheit eindrücklich demonstrieren, als Aru im Gegensatz zu Dumoulin und den anderen Gesamtklassements-Fahrern stets auf die Mithilfe seiner Teamkollegen zählen konnte.

Die Bilanz des 25-Jährigen bei grossen Landesrundfahrten lässt sich sehen. Seit 2012 steht Aru bei Astana unter Vertrag und nahm dabei dreimal am Giro d'Italia und zweimal an der Spanien-Rundfahrt teil, mit dem Resultat von drei Podestplätzen. Zuletzt hatte er den Sieg beim Giro nur knapp verpasst, als ihm im Mai einzig der Spanier Alberto Contador vor der Sonne stand.

In Madrid ist es dem Sarden nun erstmals gelungen, sich in die Siegerliste einer dreiwöchigen Rundfahrt einzutragen. Bei der Vuelta haben dies vor ihm erst fünf Italiener geschafft. Der letzte italienische Gesamtsieger war 2010 Vincenzo Nibali. Arus Teamkollege gewann später auch die Tour de France, ein Ziel, mit dem sich Aru in naher Zukunft wohl auseinandersetzten wird. Bisher hatte Aru noch nie an der prestigeträchtigsten Rundfahrt teilgenommen.

Degenkolbs Jubiläumssieg in der Schlussetappe

Während Aru auf seiner Triumphfahrt nach Madrid - wie üblich auf dem letzten Teilstück einer dreiwöchigen Rundfahrt - nicht mehr angegriffen wurde, genossen die Sprinter nochmals Auslauf. Nach knapp 98 km von Alcala de Henares nach Madrid setzte sich der Deutsche John Degenkolb vor Danny van Poppel (Ho) und Jean-Pierre Drucker (Lux) durch. Für Degenkolb war es bereits der zehnte Etappenerfolg bei einer Spanien-Rundfahrt.

Aus Schweizer Sicht verlief die Vuelta enttäuschend. Fabian Cancellara musste die Rundfahrt bereits in der 3. Etappe entkräftet aufgeben. Eigentlich wollte sich der Berner nach seinem schweren Sturz bei der Tour de France wieder für die in zwei Wochen stattfindende WM in Richmond, Virginia (USA) in Form bringen, doch eine Magen-Darm-Infektion stoppte ihn abrupt.

Auch das Westschweizer Team IAM Cycling musste bereits früh einen herben Dämpfer hinnehmen, als mit dem italienischen Sprinter Matteo Pelucchi der grösste Hoffnungsträger auf einen Etappenerfolg nach einem Sturz in der 2. Etappe aufgeben musste. Mehr als ein vierter Rang von Sylvain Chavanel bei der 13. Etappe schaute für IAM nicht hinaus. Damit wartet der Rennstall weiter auf seinen ersten Sieg bei einer grossen Rundfahrt.

(cam/sda)

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