Grosse Dominanz der Kanadierinnen

Vor dem Schlussdrittel stellte sich beim Stande von 4:0 nur noch eine Frage: Würde Kanada im fünften Spiel das Torkonto auf 50 schrauben? Die Antwort lautete «Nein», den Schwedinnen gelang sogar noch der Ehrentreffer. Die Vormachtstellung war aber dennoch beeindruckend, Kanada erspielte sich im Turnier ein Torverhältnis von 46:2, auch das Schussverhältnis von 221:55 spricht gleich mehrere Bände.

Wickenheiser einmal mehr top< Im Final gegen die erstmals in einem grossen Endspiel vertretenen Schwedinnen, die in der Vorrunde mit 1:8 verloren hatten, reichten den Kanadierinnen Tore in regelmässigen Abständen bis zur 31. Spielminute zum ungefährdeten Sieg. Zu den Treffern Nummer 1 und 3 gab Hayley Wickenheiser die Assists. Die Centerin der ersten Linie äufnete damit ihr persönliches Konto auf 17 Punkte (5 Tore/12 Assists), womit sie Topskorerin ist.

Die 27-Jährige ist der Superstar im Frauen-Eishockey und gilt als weibliches Pendant zu Wayne Gretzky. Sie hatte 2003 Schlagzeilen gemacht, als sie als erste Frau überhaupt in einer Profiliga der Männer Skorerpunkte sammelte. Wickenheiser, die an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney für ihr Land im Softball angetreten war, bestritt damals mehr als 40 Partien in der 2. und 3. Division Finnlands.

Vier Ligen in einem Turnier< Die Leistungsfähigkeit innerhalb des Achterfeldes ging kaum vorstellbar weit auseinander, es wurde in etwa vier verschiedenen Ligen gespielt. Über allen thronte Kanada, danach folgte ein Trio mit Schweden, den USA und Finnland, dahinter ein zweites mit Deutschland, Russland und der Schweiz und zuletzt das hoffnungslos überforderte Gastgeberteam.

(Marco Keller/Si)