Ski alpin: Rahlves siegt im Super-G

publiziert: Freitag, 23. Jan 2004 / 12:57 Uhr / aktualisiert: Freitag, 23. Jan 2004 / 16:09 Uhr

Kitzbühel - Der US-Amerikaner Daron Rahlves hat seinen gestrigen dritten Platz in der Abfahrt am Freitag mit dem Sieg im Super-G bestätigt. Bester Schweizer war erneut Ambrosi Hoffmann auf dem siebten Rang.

Daron Rahlves siegte nur drei Hundertstel vor Hermann Maier.
Daron Rahlves siegte nur drei Hundertstel vor Hermann Maier.
Mit drei Fahrern unter den ersten 10 erzielten die Schweizer im Super-G von Kitzbühel die beste Bilanz dieses Winters. Paul Accola (37) fuhr als erster Ski-Methusalem in die Top-Ten.

Zwar wartet das Team von Karl Frehsner weiterhin auf den ersten Podestplatz des Winters, doch dieser rückt immer näher: Ambrosi Hoffmann (7.) verfehlte ihn um drei Zehntel, Didier Cuche (8.) um 36 Hundertstel, und selbst der unverwüstliche Paul Accola, der in einem knappem Monat (20. Februar) seinen 37. Geburtstag feiern wird, war nur 64/100 langsamer als der drittplatzierte Michael Walchhofer.

Das Ski-Wunder Accola und sein Geheimnis

Paul Accola war schon 2001, als er in St. Anton in der Kombination Dritter wurde, der älteste WM-Medaillengewinner aller Zeiten. Jetzt setzt er auch im Weltcup neue Bestmarken: Mit seinem 10. Platz in Kitzbühel ist er der älteste Skirennfahrer, dem ein solches Spitzenresultat glückt.

Letztmals fuhr der Davoser vor vier Jahren (9. in St. Anton) in einem Super-G in die Top-Ten, letztmals überhaupt in der Abfahrt von Beaver Creek 2001 (9.).

Und doch war Accola nicht ganz zufrieden, weder statistisch noch sportlich: "Ich bin höchstens Sieger in der Seniorenklasse II, aber bei den richtigen Senioren musste ich ja Hannes Trinkl den Vortritt lassen." Der Abfahrtsweltmeister von St. Anton hat nur ein Jahr weniger auf dem Buckel als Accola und verblüffte mit einem 6. Platz. "Es wäre noch locker mehr drin gelegen", meinte Accola.

"Aber es ist immer das gleiche nach einem Rennen: Einer freut sich, zwei weitere sind noch einigermassen zufrieden und den Rest gurkt es an."

Wie schafft ein 37-Jähriger einen solchen Exploit? Da heisst es doch, dass einer, je älter er wird, umso mehr trainieren müsse -- und Accola steht nach langer Verletzungspause am 1. September 2003 erstmals auf Ski? "Wer sagt, dass man so viel trainieren muss", ereifert sich Accola. "Das steht wohl in irgendwelchen Trainingsplänen.

Ob man 748 Tore oder 257 Tore trainiert, ist doch egal: Spass und Freude muss man am Skifahren haben. Das ist wichtig. 90 Prozent des Skifahrens spielt sich ohnehin im Kopf ab." Und wenn noch die ganze Familie, Gattin Valerie und Tochter Carina, ebenfalls in Kitzbühel ist, stimmt es bei Pauli Accola erst recht.

Hoffmann immer konstanter

Auch bei Ambrosi Hoffmann, dem zweiten Davoser im Team, kommt mittlerweile das Seelenleben wieder ins Lot. Dem 6. Rang in der Abfahrt liess er einen 7. im Super-G folgen. Erst einmal war er in dieser Disziplin besser, als Fünfter vor einem Jahr in Beaver Creek.

"Mit dem Rang bin ich zufrieden", sagt Hoffmann, "mit der Leistung nicht ganz: Ich beging zwei Fehler, die eigentlich nicht passieren sollten. Wenigstens bin ich wieder jene Linie gefahren, die ich fahren wollte." Jetzt hat "Amba" für Samstag nur einen Wunsch: "Dass es weiter kalt bleibt." Dann fühlt er sich auch in der Abfahrt konkurrenzfähig.

Für dieses Rennen hat sich auch Didier Cuche (8.) einiges vorgenommen: "Wenn ich den oberen Teil der Abfahrt vom Donnerstag und den unteren Teil des Super-G ´zusammenbauen´ kann, sollte einiges drin liegen." Über den leidlich geglückten Super-G meinte der Neuenburger, er sei sicher nicht hier "um nur einen 8. Rang zu erreichen".

Die Schweizer, bei denen auch Tobias Grünenfelder (13.) für einen Lichtblick sorgte, orientieren sich wieder nach vorne -- gegenüber Dezember ist das beinahe ein Quantensprung.

Rahlves - und Österreicher warten weiter

Schnappte in der Abfahrt Lasse Kjus (0,01 vor Eberharter) den Österreichern den Sieg weg, so schlug ihnen im Super-G Daron Rahlves ein Schnippchen.

Der Amerikaner errang am Hahnenkamm nach 2001 (3.), 2003 (1.) und am Donnerstag (3.) bereits seinen vierten Podestplatz, zum ersten Mal im Super-G. "Dieser Berg liegt mir einfach", meinte der Super-G-Weltmeister von 2001, der seinen sechsten Weltcupsieg feierte.

Die Österreicher, die schon im Vorjahr in der Abfahrt alle drei Podestplätze den Ausländern überlassen mussten, warten dagegen weiter auf einen Erfolg. "Ich habe den Sieg im Mittelteil vergeben", meinte der Zwischenzeit-Leader und dreifache Hahnenkamm-Super-G-Sieger Hermann Maier.

"Ich war zu ungeduldig und fuhr zu eng." Am Donnerstag ein Rang neben dem Podest, am Freitag um 3/100 den Sieg verpasst -- so etwas bringt den "Herminator" für die Abfahrt vom Samstag in die richtige Kampfstimmung.

Kitzbühel (Ö). Weltcup-Super-G der Männer:
1. Daron Rahlves (USA) 1:23,08. 2. Hermann Maier (Ö) 0,03 zurück. 3. Michael Walchhofer (Ö) 0,39. 4. Andreas Schifferer (Ö) 0,44. 5. Lasse Kjus (No) 0,53. 6. Hannes Trinkl (Ö) 0,64. 7. Ambrosi Hoffmann (Sz) 0,69. 8. Didier Cuche (Sz) 0,75. 9. Stephan Eberharter (Ö) 1,01. 10. Paul Accola (Sz) 1,03.

11. Patrik Järbyn (Sd) 1,17. 12. Stephan Görgl (Ö) 1,20. 13. Tobias Grünenfelder (Sz) 1,21. 14. Marco Büchel (Lie) 1,22. 15. Hans Knauss (Ö) 1,24. 16. Arnold Rieder (It) und Michael Gufler (It) 1,33. 18. Bjarne Solbakken (No) 1,36. 19. Aksel Lund Svindal (No) 1,37. 20. Peter Fill (It) 1,38.

21. Fritz Strobl (Ö) 1,41. 22. Benjamin Raich (Ö) 1,45. 23. Didier Défago (Sz) 1,48. 24. Pierre-Emmanuel Dalcin (Fr) 1,49. 25. Christoph Gruber (Ö) 1,52. 26. Bruno Kernen (Sz) 1,69. 27. Johann Grugger (Ö) 1,70. 28. Bode Miller (USA) 1,78. 29. Vincent Lavoie (Ka) 1,86. 30. Alessandro Fattori (It) 1,89.

Ferner: 33. Jakub Fiala (USA) 2,04. 37. Konrad Hari (Sz) 2,35. 38. Stefan Stankalla (De) 2,45. 39. Gregor Sparovec (Sln) 2,47. 44. Rolf von Weissenfluh (Sz) 2,95. -- 54 Fahrer gestartet, 51 klassiert. -- Ausgeschieden u.a.: Claude Crétier (Fr).

Technische Daten: Piste Streifalm, 2280 m Länge, 583 m HD, 42 Tore, Kurssetzer Marius Arnesen (No).

Die Weltcup-Stände

Männer. Gesamtwertung (nach 21 von 40 Prüfungen): 1. Lasse Kjus (No) 740. 2. Benjamin Raich (Ö) 698. 3. Hermann Maier (Ö) 685. 4. Stephan Eberharter (Ö) 567. 5. Michael Walchhofer (Ö) 543. 6. Bode Miller (USA) 536. 7. Hans Knauss (Ö) 515. 8. Andreas Schifferer (Ö) 481. 9. Daron Rahlves (USA) 476. 10. Kalle Palander (Fi) 464. 11. Bjarne Solbakken (No) 396. 12. Giorgio Rocca (It) 300. 13. Rainer Schönfelder (Ö) 299. 14. Aksel Lund Svindal (No) 282. 15. Didier Cuche (Sz) 274. 16. Christoph Gruber (Ö) und Ivica Kostelic (Kro) 245. 18. Manfred Pranger (Ö) 240. 19. Heinz Schilchegger (Ö) 239. 20. Ambrosi Hoffmann (Sz) 225.

Ferner: 31. Bruno Kernen 158. 33. Silvan Zurbriggen 146. 44. Tobias Grünenfelder 92. 46. Didier Défago 87. 50. Franco Cavegn 74. 58. Paul Accola 64. 82. Rolf von Weissenfluh 29. 89. Marco Casanova 21. 98. Urs Imboden 16. 120. Konrad Hari 6.

Super-G (nach 4 von 7 Rennen): 1. Hermann Maier (Ö) 320. 2. Lasse Kjus (No) 230. 3. Daron Rahlves (USA) 198. 4. Stephan Eberharter (Ö) 181. 5. Bjarne Solbakken (No) 171. 6. Michael Walchhofer (Ö) 166. 7. Hans Knauss (Ö) 133. 8. Benjamin Raich (Ö) 115. 9. Didier Cuche (Sz) 113. 10. Patrik Järbyn (Sd) und Andreas Schifferer (Ö) 106. 12. Peter Fill (It) 91. 13. Aksel Lund Svindal (No) 89. 14. Marco Büchel (Lie) 80. 15. Ambrosi Hoffmann (Sz) 79. Ferner: 17. Paul Accola 55. 19. Bruno Kernen 48. 20. Tobias Grünenfelder 46. 26. Didier Défago 26. 40. Konrad Hari 6.

Nationen (nach 41 von 75 Wertungen): 1. Österreich 9745 (Männer 5818+Frauen 3927). 2. Italien 2752 (1684+1068). 3. USA 2705 (1270+1435). 4. Frankreich 2554 (1048+1506). 5. Schweiz 2532 (1192+1340). 6. Deutschland 2343 (135+2208). 7. Norwegen 1909 (1600+309). 8. Schweden 1639 (548+1091). 9. Kanada 911 (391+520). 10. Finnland 840 (519+321).

(Richard Hegglin/Si)

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