Ski nordisch: Ein schwarzer Abend für Reto Burgermeister

publiziert: Samstag, 20. Dez 2003 / 21:11 Uhr

Beim Langlauf-Weltcup in der Ramsau (Ö) hat Reto Burgermeister einen schwarzen Abend erlebt. Mit einem in den Abfahrten schlecht gleitenden Klassisch-Ski verbrauchte der Zürcher Oberländer zu viel Kraft und belegte nur den 44. Platz.

Reto Burgermeister belegte den 44. Rang.
Reto Burgermeister belegte den 44. Rang.
Eine Woche nach seinem grossartigen 10. Platz von Davos schien Burgermeister auf dem besten Weg, ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen. Nach 7,5 km führte er das grosse Feld an. Dies war in der Steigung. Anderthalb Kilometer später war "Burgi" weit im Hintertreffen zu finden. Das Unheil nahm seinen Lauf. Der Zürcher Oberländer fiel immer weiter zurück, dachte aber zu keinem Zeitpunkt daran, den Wettkampf im Hinblick auf das Rennen vom Sonntag aufzugeben.

"Ich fühlte mich ausgezeichnet. Bergauf ging ich souverän. Aber auf die Dauer konnte ich die Löcher nicht mehr zufahren", erklärte Burgermeister völlig enttäuscht, denn für diesen Wettkampf hatte er sich enorm viel vorgenommen. Auch die anderen Schweizer vermochten die Bilanz nicht aufzupolieren.

Er sei zufrieden, merkte immerhin Beat Koch an, der als 20. zum Skiwechsel gekommen war und der als 33. nur knapp ausserhalb der Weltcup-Punkte blieb. Christian Stebler (35.) hatte nach einem Zusammenprall mit einem Gegner einen Ski verloren, kam sonst aber gut im Feld mit.

Södergren ohne Ski

Auch die Besten waren nicht ohne Zwischenfälle durch den überaus spektakulären Wettkampf gekommen. Bei seinem siebenten Weltcup-Erfolg, mit dem er sich die Weltcup-Führung zurückeroberte, kam Mathias Fredriksson in der steilsten Rampe zu Fall. Der Schwede verlor jedoch wenig Zeit und konnte sich schnell wieder in der Spitze einreihen. Den Spurt um den Seig entschied Fredriksson gegen René Sommerfeldt (De) klar für sich.

In der Wechselzone tat Anders Södergren seine Verwirrung mit einer klaren Geste kund. Er suchte verzweifelt seinen zweiten Skatingski, der sich selbständig gemacht hatte und weggeglitten war. Ein Kameramann hatte den Ski danach zur Seite gelegt, der Technische Delegierte Hans Enqvist realisierte das Missgeschick und reichte Södergren den Ski nach. "Im ersten Moment traute ich meinen Augen nicht. Der Stress war gross, aber die paar Sekunden Zeitverlust holte ich schnell wieder auf", meinte Södergren, der zum vierten Mal in dieser Saison aufs Podest kam, jedoch noch nie einen Weltcupsieg erzielte.

Glücklich und frei im Kopf

Nach einer Pause von eineinviertel Jahren ist Katerina Neumannova mit einem Paukenschlag in den Weltcup zurückgekehrt. Die 30-jährige Tschechin siegte überlegen über 10 km Skating, nachdem sie am 2. Juli ihrer Tochter Luzia das Leben geschenkt hatte. "Das Beispiel von Julia Tschepalowa hat mich in meiner Ansicht bestärkt, dass ich wieder Rennen bestreiten könne", erklärte Neumannova nach dem achten Weltcup-Erfolg ihrer Laufbahn.

Tschepalowa war im Januar Mutter geworden, versucht aber seither vergeblich, den Anschluss an die Weltspitze zu finden. Mit ihrem 21. Rang erzielte die Russin in Ramsau in ihrem fünften Rennen dieses Winters ihr bestes Ergebnis. Neumannova, die drei Monate nach der Geburt das Training wieder aufgenommen hatte, nahm die Vorbereitungen auf Schnee erst Anfang Dezember in Angriff. "Ich bin glücklich und ich denke, dass ich im Kopf freier bin", versuchte die Tschechin ihre Überlegenheit zu begründen. Die 25,4 Sekunden Reserve auf Kristina Smigun sind enorm. Der Estin blieb der Trost, dass sie die Weltcup-Führung zurückeroberte.

"Es kommt immer besser", stellte Laurence Rochat nach ihrem 36. Platz dar, ihrem zweitbesten Weltcup-Ergebnis in der freien Technik. Die Westschweizerin war bewusst verhalten gestartet und vermochte sich gegen Ende der Distanz zu steigern. Allerdings erfüllte sich Rochats Hoffnung nicht, in die Weltcup-Punkteränge zu laufen. Bescheidene 6,5 Sekunden trennten sie vom 30. Platz.

Ramsau (Ö). Langlauf-Weltcup. Männer. Verfolgungsstart (15 km klassische und 15 km freie Technik):

1. (Position beim Skiwechsel: 6.) Mathias Fredrisskon (Sd) 1:21:52,4. 2. (4.) René Sommerfeldt (De) 0,6. 3. (11.) Anders Södergren (Sd) 1,0. 4. (10.) Lukas Bauer (Tsch) 1,3. 5. (15.) Tobias Angerer (De) 2,2. 6. (8.) Pietro Piller Cottrer (It) 2,5. 7. (14.) Jens Filbrich (De) 3,3. 8. (13.) Michail Botwinow (Ö) 3,8. 9. (1.) Frode Estil (No) 4,2. 10. (9.) Kristen Skjeldal (No) 4,6. -- Ferner die Schweizer: 33. (20.) Beat Koch 3:04,9. 35. (40.) Christian Stebler 3:1,2. 44. (33.) Reto Burgermeister 4:37,2. 53. (50.) Wilhelm Aschwanden 6:16,8. -- 53 klassiert. Aufgegeben u.a. Markus Hasler (Lie).

Weltcup (8/25): 1. Fredriksson 345. 2. Sommerfeldt 343. 3. Södergren 289. 4. Axel Teichmann (De) 269. 5. Jens Arne Svartedal (No) 251. 6. Andrus Veerpalu (Est) 246. -- Ferner die Schweizer: 49. Burgermeister 28. 51. Markus Hasler (Lie) 28. 64. Peter von Allmen 18. 73. Aschwanden 13. 87. Stebler 6. -- 94 klassiert.

Frauen. 10 km (klassische Technik): 1. Katerina Neumannova (Tsch) 27:07,9. 2. Kristina Smigun (Est) 25,4. 3. Walentina Schewschenko (Ukr) und Gabriella Paruzzi (It), je 32,5. 5. Claudia Künzel (De) 40,1. 6. Hilde Pedersen (No) 1:01,9. 7. Vibeke Skofterud (No) 1:03,7. 8. Olga Sawialowa (Russ) 1:04,2. 9. Evi Sachenbacher (De) 1:11,4. 10. Marit Björgen (No) 1:13,4. -- Ferner: 15. Beckie Scott (Ka) 1:24,9. 21. Julia Tschepalowa (Russ) 1:56,1. 36. Laurence Rochat (Sz) 2:20,0. -- 59 klassiert.

Weltcup (8/25): 1. Smigun 476. 2. Schewschenko 460. 3. Paruzzi 431. 4. Björgen 325. 5. Künzel 291. 6. Pedersen 282. -- Ferner: 65. Andrea Huber (Sz) 4. -- 71 klassiert.

(tr/Si)

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