9,737 - Rang 8 für Andy Schweizer

publiziert: Sonntag, 22. Aug 2004 / 22:19 Uhr

Athen - Andy Schweizer hat im olympischen Ring-Final seine Chance genutzt und mit einer starken Leistung den Kampfrichtern die hohe Note von 9,737 entlockt.

Andreas Schweizer.
Andreas Schweizer.
Das reichte im hochkarätigen Feld gleichwohl nur für den 8. Platz. Gold ging an den griechischen Favoriten Dimosthenis Tampakos.

Andy Schweizer musste als Dritter unmittelbar nach Tampakos und dem Bulgaren Jordan Jovtschev - den beiden weltbesten Ringturnern - ans Gerät, was für einmal eher ein Nachteil als ein Vorteil war.

Nachdem die beiden, die in den letzten drei Jahren sämtliche EM- und WM-Titel gewannen, 9,862 und 9,85 vorgelegt hatten, erhielt Schweizer wie in der Qualifikation 9,737. Damit hat er im wichtigsten Wettkampf seiner Karriere seine persönliche Bestleistung egalisiert - eine grossartige Leistung.

Hohes Niveau

"Das Niveau war enorm hoch", sagte Schweizer. Dass diese Leistung wie in der Qualifikation "nur" für einen 8. Platz ausreichte, ist der Beweis dafür. Zumindest moralisch hat Schweizer ebenfalls eine Medaille verdient. Noch nie in den letzten 50 Jahren turnte ein gebürtiger Schweizer an Olympischen Spielen besser. In der erstmals ausverkauften Indoor-Halle, wo 15´000 den Lokalmatador Tampakos frenetisch feierten, hat der 25-jährige Wetzikoner beste Wertung für den Schweizer Turnsport gemacht.

Eine weitere schwere Enttäuschung erlebte dagegen die Russin Swetlana Chorkina. Als zweite Turnerin nach der legendären Larissa Latynina (3 x Gold am Boden von 1956 bis 1964) hätte sie am Stufenbarren den olympischen "Hattrick" mit drei aufeinanderfolgenden Siegen feiern könnte.

Der 25-Turn-Diva aus Moskau blieb das Pech an Olympischen Spielen treu: An ihrem Lieblinsgerät, in dem sie sechs Jahre lang ungeschlagen gewesen war, stürzte sie ab - fast ein symbolischer Abschied. Insgesamt hatte sie 24 Siege an grossen Anlässen errungen, 13 an Europameisterschaften, 9 an Weltmeisterschaften und 2 an Olympischen Spielen - der 25. Triumph war ihr nicht gegönnt.

US-Stars mit schwerem Stand

Schwer taten sich die Turner und Turnerinnen aus den USA, die - nach den Diskussionen im und nach den Mehrkämpfen - von den Kampfrichter wesentlich härter angefasst wurden. Und im Gegensatz zum Mehrkampf durften Kampfrichter aus den Ländern, aus denen die Finalisten stammten, nicht mehr taxieren. So gab es "neue" Olympiasieger wie der Kanadier Kyle Shewfelt (Boden), die Rumänin Monica Rosu (Sprung) oder den chinesische Weltmeister Teng Haibin, der den Pauschenpferd-König Marius Urzica entthronte. Der einzige, der den Rumänen an Olympischen Spielen bisher zu bezwingen vermochte, war 1996 Donghua Li.

Der Kanadier Shewfelt liess am Boden die mehrfachen Weltmeister Marian Dragulescu (Bul) und Jordan Jovtschev (Bul) hinter sich. Über die Goldmedaille zwischen den punktgleichen Shewfelt und Dragulescu entschied erstmals die neue Tie-Break-Computer-Regel, die ein menschliches Hirn kaum mehr verstehen kann.

Die einzige Medaillen für die USA holten dank des Ausfalls von Chorkina die unscheinbaren Terin Humphrey (Silber) und Courtney Kupets (Bronze) am Stufenbarren ausgerechnet sowie dunkelhäutige Annia Hatch im Sprung. Hutch stammt aus Kuba ist erst seit 2001 US-Bürgerin. Für ihr ehemaliges Land hatte sie schon 1996 eine WM-Medaille (Bronze) geholt.

Männer. Boden: 1. Kyle Shewfelt (Ka) 9,787 (Gold durch Tie-Break-Regel). 2. Marian Dragulescu (Rum) 9,787. 3. Jordan Jovtschev (Bul) 9,775. 4. Gervasio Deferr (Sp) 9,712. 5. Paul Hamm (USA) 9,712. 6. Daisuke Nakano (Jap) 9,712. 7. Isao Yoneda (Jap) 9,662. 8. Morgan Hamm (USA) 9,65.

Pauschenpferd: 1. Teng Haibin (China) 9,837. 2. Marius Urzica (Rum) 9,825. 3. Takehiro Kashima (Jap) 9,787. 4. Huang Xu (China) 9,775. 5. Victor Cano (Sp) 9,762. 6. Paul Hamm (USA) 9,737. 7. Runar Alexandersson (Isl) 9,725. 8. Hiroyuki Tomita (Jap) 9,062.

Ringe: 1. Dimosthenis Tampakos (Grie) 9,862. 2. Jordan Jovtschev (Bul) 9,85. 3. Yuri Chechi (It) 9,812. 4. Hiroyuki Tomita (Jap) 9,80. 5. Matteo Morandi (It) 9,80. 6. Pierre Yves Beney (Fr) 9,80. 7. Alexander Safoschkin (Russ) 9,75. 8. Andreas Schweizer (Sz) 9,737.

Frauen. Sprung: 1. Monica Rosu (Rum) 9,656. 2. Annia Hutch (USA) 9,481. 3. Anna Pawlowa (Russ) 9,475. 4. Elena Zamolodschikwa (Russ) 9,412. 5. Kang Yun Mi (Nkor) 9,381. 6. Alona Kwascha (Ukr) 9,343. 7. Wang Tiantian (China) 9,081. 8. Coralie Chacon (Fr) 4,457 (verletzt).

Stufenbarren: 1. Emilie Lepennec (Fr) 9,687. 2. Terin Humphrey (USA) 9,662. 3. Courtney Kupets (USA) 9,637. 4. Pyon Kwan Sun (Nkor) 9,60. 5. Li Ya (China) 9,562. 6. Daniela Sofronie (Rum) 9,462. 7. Lin Li (China) 9,20. 8. Swetlana Chorkina (Russ) 8,925 (gestürzt).

(rp/Si)

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