Die stürmische Stimmung des Publikums bekam beim Eindunkeln Unterstützung von oben: Der heftige Gewittersturm sparte den Regen zwar bis eine halbe Stunde vor Konzertende auf, trotzdem erwog man wegen den starken Windböen aus sicherheitsgründen zeitweise den Abbruch. Doch die Bühne hielt, der Wind ebbte ab und die 30 000 konnten weiter schwelgen.
Nicht allen bekam der harte Rock bei anfangs schwülem Sommerwetter gleich gut. Nach Polizeiangaben mussten sich rund 60 Überhitzte von der Sanität behandeln lassen. Das neue Fussball-Oval bot - je nach Platz - eine sehr gute Akustik und die Stimmung war fast besser als zuvor in Zürich, wie ein Fan aus der Romandie festhielt.
Nachbarschaft leiser beschallt
Nach heftigen Klagen über Lärmbelästigungen durch Grossanlässe im alten, offenen "Joggeli" war man gespannt gewesen auf das erste Openair im neuen, geschlossenen Stadion. Die Nachbarschaft kam besser weg als früher, wie der Basler Lärmschutzbeauftragte Hanspeter Rudin am Samstag auf Anfrage sagte.
In einer nahen Quartierstrasse in Muttenz BL knatterte nicht Hardrock, sondern ein Motorrad mit 70 Dezibel (dB) am lautesten; das Konzert brachte es auf 57 bis 60 dB. Für Rudin ist die Openair-Premiere aussen "sehr befriedigend" ausgefallen. Die behördlichen Lärmmodell-Prognosen vor dem Bauentscheid seien bestätigt worden.
Im Stadion allerdings wurde der erlaubte Stundenmittelwert (die lauteste Stunde im Durchschnitt) von 100 dB überschritten: Wegen den erreichten 101,5 dB geht eine Verwarnung an den Veranstalter Good News.
Sturm legte Trämli lahm
Gar nicht mehr fahren konnte dafür die Tramilinie 14 vom "Joggeli" in Richtung Stadt: Der Sturm hatte einen Baum umgelegt, der die Fahrleitung herunter holte. So standen bei Konzertende Umwege mit Bussen oder ein Fussmarsch an.
Zufrieden war man auch bei der Basel United Stadion-Management AG: Die neue, Druck verteilende Rasenabdeckung habe bestens gehalten, sagte ein Sprecher.
Auch ein Good News-Sprecher äusserte sich positiv, insbesondere weil das neue Stadion ja immer noch eine halbe Baustelle sei. Sehr aufwändig sei indes der Sicherheitsdienst gewesen, weil kein Zaun mehr Steh- von teureren Sitzplätzen trennt.
(ba/sda)