Am Spengler Cup gesonnt

Der Spengler Cup war wieder einmal wie die Sonne. An seiner Ausstrahlung wärmten sich viele: Solche die es verdient haben und auch jene, die eigentlich nicht dazu gehören. Wie sagte doch ein Kollege zum Vergleich: Sonnenstrahlen können Hautkrebs verursachen! Was er genau gemeint hat, weiss ich nicht. Aktennotiz: Bitte nächstes Jahr nachholen.

Ach ja, Sport wurde auch betrieben und das nicht zu knapp. Trotzdem wurde man teilweise das Gefühl nicht los, dass Eishockey jedes Jahr mehr in den Hintergrund rückt! Während das Turnier sportlich nicht mehr den Wert vom Vorjahr erfüllen konnte, hat der Rummel zugenommen. Eine gefährliche Entwicklung. Beides braucht einander, aber der Pilz alleine ist nicht überlebensfähig!

Die sportliche Bilanz entspricht den Erwartungen. Teilweise sahen die Fans wieder attraktives Eishockey, doch die grossen Stars fehlten. Was für einen Glanz bescherten die Vertreter der NHL dem Spengler Cup letztes Jahr! Aber das wird wohl ein einmaliges Jahrhundertereignis bleiben. Vielleicht könnte man in der Liga wieder ein wenig Unruhe schüren? Angeblich soll es sich nicht um eine Liebesheirat gehandelt haben. Davos wäre für den Ausnahmefall bereit.

Trotzdem blieben die meisten Spiele ausverkauft und es waren sportliche Höhepunkte dabei. Auch die Fans trugen ihren Teil bei, die Stimmung in der Halle war wieder einmal Top und wenn auf dem Eis nichts los war, feierten sie eben den Holzmichel, der in Davos nicht mehr wegzudenken ist und längst in den ersten Block des HCD gehört. «Lebt denn der alte Holzmichel noch? Ja er lebt noch!» Wann sagt das Arno Del Curto endlich jemand? Bei soviel Freunden spielt er bestimmt für wenig Geld.

Der Spengler Cup bietet Raum für viele Traditionen. Eine davon ist die vorbildliche und friedliche Stimmung unter den Fans. «Tricots aller Clubs vereinigt euch» ist man versucht zu sagen. Doch soweit geht die Freundschaft eben doch nicht. In Kürze beginnt wieder der Meisterschaftsbetrieb. Die Bilder werden sich dann nur noch teilweise gleichen. Schade. Es könnte immer so sein.

Doch genug der Sentimentalitäten! Es war wieder einmal ein Erlebnis und wenn es sich ergibt, werden nächstes Jahr wieder alle nach Davos pilgern. Entweder um sich spannendes Eishockey anzusehen, eine Party zu feiern oder sich im Glanz der Veranstaltung zu sonnen. Déjà-vu.

(von Thomas Riesen/news.ch)