Seit mehr als 40 Jahren schon lässt der im französischen Fismes geborene Sohn eines Geigenbauers seine beiden eigenwilligen Gallier gegen die römischen Legionäre kämpfen - mit heldenhaftem Erfolg. Denn die Schmunzelabenteuer der Sippe um Asterix haben Uderzo zum Millionär gemacht.
Weit mehr als 250 Millionen Exemplare sind bis heute verkauft worden. Der gallische Witz ist in 57 Sprachen und Dialekte übersetzt worden, sogar ins Lateinische und Bretonische. Zu den Verfilmungen stiess als bislang letzte der Kassenhit "Asterix und Obelix - Mission Kleopatra" von Alain Chabat.
Mit Autor René Goscinny
Als sich Uderzo und der Autor René Goscinny am 29. Oktober 1959 die drolligen Geschichten des tapferen, trink- und reisefreudigen Gallier-Duos ausdachten, hatten sie sicherlich nicht diesen Welterfolg vor Augen - vor allem nicht Uderzo.
Denn seine bis zu diesem Zeitpunkt von amerikanischen Helden-Mythen beeinflussten Zeichnungen brachten keinen Erfolg. Erst durch die Bekanntschaft mit dem Grafiker und Texter Goscinny entstand das geniale Konzept für eine Comic-Serie, in der die Erlebnisse der gallischen Vorfahren der Franzosen bald ganz Frankreich amüsierten.
Bei ihrem ersten Treffen stritten sich die beiden Urheber noch, ob der Held ein grosser und starker oder eher ein unscheinbarer, aber unschlagbarer Gallier sein sollte, dem der Dorf-Magier Miraculix mit dem Zaubertrank gewaltige Kräfte verleihen sollte.
Goscinnys gnomenhafter Wicht setzte sich durch. Er hiess Asterix. Aus dem von Uderzo favorisierten Helden entstand die Figur des Wildschwein verschlingenden und Hinkelsteine tragenden Obelix.
Nach Indien und Amerika
Zu den von Goscinny auf seiner alten Schreibmaschine im Zwei-Finger-Suchsystem getippten Sprachwitz und herzhaften Sprüchen wie "Die spinnen, die Römer" zeichnete Uderzo liebevoll das idyllische Gallier-Dorf Kleinbonum, den Hund Idefix und Häuptling Majestix.
Als Goscinny dann 1977 starb, fürchtete Uderzo um das Ende seiner von Majestix geführten gallischen Rebellen. Angesichts des Welterfolgs entschloss er sich jedoch, alleine weiterzumachen.
Er schrieb nun auch die Texte und liess Asterix in altbekannter Weise weiterleben: So hat er den Flügelhelm tragenden Wicht wieder auf die Reise geschickt - diesmal jedoch nach Indien und Amerika.
(Sabine Glaubitz, dpa /sda)