Blamable Vorstellung von Carolina Lüthi

publiziert: Dienstag, 17. Aug 2004 / 18:04 Uhr

André Vonarburg und der Doppelvierer rehabilitierten sich gestern für die verpatzten Vorläufe und qualifizierten sich für die Halbfinals. Für Carolina Lüthi wird Olympia wohl mit der Strafaufgabe C-Final zu Ende gehen.

Carolina Lüthi kann sich ihre enttäuschende Leistung nicht erklären.
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Skiffier Vonarburg brachte die "Ehrenrunde" Hoffnungslauf souverän hinter sich. Der starke Auftritt kam aber drei Tage zu spät. Wenn er den Vorlauf gewonnen hätte, wäre der Sempacher im heutigen Halbfinal auf einen anderen Vorlaufsieger getroffen. Jetzt sind es gleich zwei. Und was für welche!

Weltmeister Olaf Tufte (No) oder der WM-Zweite Marcel Hacker (De) müssten einen rabenschwarzen Tag erwischen, damit Vonarburg eine Chance auf den A-Final hat. Das sich ihm ausgerechnet die beiden aussichtsreichsten Anwärter auf Olympiagold in den Weg stellen, ist Pech. In der ersten oder dritten Serie wären Vonarburgs Aussichten intakt gewesen. Aber wer (im Vorlauf) zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Als Vonarburg noch nichts von der Einteilung wusste, hatte er sich uneingeschränkt über eine frappante Leistungssteigerung gefreut. "Ich habe mir heute bewiesen, dass der Formstand tatsächlich so gut ist, wie ich nach der Vorbereitung glaubte."

Der für einmal moderate Meltemia-Wind schob den 26-Jährigen zu einer persönlichen Bestzeit. Vonarburg absolvierte die 2000 m fünf Sekunden schneller als je zuvor. Das hat im Rudern zwar wenig zu bedeuten, ist aber auf jeden Fall gut für das Selbstvertrauen. Ob es reicht, um Tufte und Hacker das Leben schwer zu machen?

Doppelvierer hielt sich schadlos

Auch der Doppelvierer hat seinen Auftrag gestern erfüllt. Florian Stofer, Olivier Gremaud, Christian Stofer und Simon Stürm gaben das Ruder im Gegensatz zum Vorlauf nie aus der Hand. Das Quartett liess nur den Amerikanern den Vortritt und gab den Briten und Franzosen einmal mehr das Nachsehen. "Es lief noch nicht über die ganze Distanz wunschgemäss. Aber wir hatten sehr gute Phasen", sagte Bugmann Stürm.

Wenn er die Chance auf ein Olympia-Resultat wie zuletzt in Atlanta und Sydney (5. Platz) zumindest theoretisch wahren will, muss der Doppelvierer am Donnerstag über sich hinauswachsen. "Wir werden etwas probieren, was wir noch nie probiert haben", blickt Olivier Gremaud voraus. Der Plan sieht volles Risiko vor.

Gremaud: "Vielleicht können wir den einen oder anderen Gegner schocken, wenn wir früh aufs Tempo drücken." Falls neben Kopf und Taktik auch noch die Technik optimal funktioniert, könnte das Vabanque-Spiel aufgehen. Bei allem Optimismus ist aber ein Platz im B-Final um die Ränge 7 bis 12 realistischer.

Lüthis bitterste Stunde

Frank Rogall ist die Nüchternheit in Person. Der deutsche Trainer von Carolina Lüthi hatte im Vorfeld der Olympia-Regatta alles unternommen, um die Erwartungen auf Sparflamme zu halten. Im besten Fall traute er seiner Athletin ein Diplom zu; nach dem ansprechenden Vorlauf schien diese Zielsetzung durchaus in Reichweite.

Aber Lüthi vermochte gestern selbst bescheidensten Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Im Hoffnungslauf liess die 32-jährige Luzernerin zwei Gegnerinnen passieren, die sie hätte im Griff haben müssen.

Weder Lüthi noch Rogall konnten sich den "jour sans" erklären. Die Athletin wirkte geschockt, hatte für ihre Leistung nur ein Kopfschütteln übrig und rang nach Worten. "Ich sitze hier wohl im falschen Film. So etwas habe ich bisher höchstens einmal erlebt, als es um nichts ging."

Dass Lüthi ihr (beschränktes) Potenzial im entscheidenden Moment nicht hat abrufen können, lässt nur auf eine mentale Blockade schliessen. So wurde der Hoffnungslauf vom vermeintlichen Selbstläufer zur "mission impossible". Jetzt geht es für Lüthi darum, wenigstens den C-Final zu gewinnen und 13. zu werden. Die letzten zwei Rennen werden zur lästigen Pflichtübung.

(Philipp Bärtsch, Athen/Si)

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