Deutschland bekommt eigenen Schwulensender

publiziert: Donnerstag, 14. Jun 2007 / 16:40 Uhr / aktualisiert: Freitag, 15. Jun 2007 / 08:21 Uhr

Berlin - Die Deutsche Fernsehwerke GmbH (DFW) startet im Herbst dieses Jahres den ersten deutschsprachigen Schwulen-TV-Sender. Dieser soll den Namen «Timm» tragen und den rund vier Mio. homosexuellen Männern in Deutschland ein besonderes und abwechslungsreiches Vollprogramm bieten.

Das Sendegebiet soll auch in die Schweiz erweitert werden (Bild: Christopher Street Day 2007).
Das Sendegebiet soll auch in die Schweiz erweitert werden (Bild: Christopher Street Day 2007).
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Neben Spielfilmen und Serien wird es vor allem eine Vielzahl an Dokumentationen, Magazinen, News und Talkformaten für diese Zielgruppe geben. «Wir wollen eine Alternative zu den bestehenden Programmen sein und speziell im Non-Fiction-Bereich einiges zeigen, das so noch nicht im deutschen Fernsehen zu sehen war», erklärt Ingo Schmökel, Pressesprecher der DFW, im Gespräch mit pressetext.

Die Idee zu dem Spartensender sei auf mehrere Beweggründe zurückzuführen. «Die Digitalisierung des Fernsehens ermöglicht die Einführung solcher Sender überhaupt erst. Zudem bringt unser Geschäftsführer Frank Lukas, der seit Jahren das Magazin andersTrend auf RTL moderiert, sehr viel Erfahrung mit», so Schmökel weiter. Im Ausland gibt es bereits verschiedene Beispiele für erfolgreiche Schwulensender. In den USA hat beispielsweise der Medienkonzern Viacom den TV-Kanal «Logo» ins Leben gerufen, der sich speziell an Homosexuelle richtet und guten Anklang findet.

Keine Ghettoisierung

Mit Timm will die DFW keinesfalls Klischees bedienen oder zur Gettoisierung Schwuler beitragen. Das Programm soll sehr authentisch und zeitgemäss gestaltet werden. «Wir wollen den Fokus verändern. Niemandem wird gesagt werden, was richtig oder falsch ist. Man könnte sagen, wir wollen gerade das Unaufgeregte zeigen», sagt Schmökel gegenüber pressetext. Der Schwulensender wird frei empfangbar sein. Die digitale Distribution soll über Satellit, Kabel und Internet laufen. Zudem sei die Verbreitung über Fenster im analogen Kabelnetz geplant.

Vorerst konzentriert sich die DFW tatsächlich nur auf homosexuelle Männer. «Ein Programm für Lesben anzubieten, wäre derzeit einfach nicht authentisch, da uns in diesem Bereich noch die nötige Erfahrung fehlt», so Schmökels Erklärung. Für die Zukunft sei aber durchaus auch etwas für homosexuelle Frauen geplant. Wie genau das Angebot aussehen wird, werde noch überlegt. Man wolle auf jeden Fall die Normalität der Menschen wiedergeben und setze keinesfalls auf Abgrenzung.

Expansion in die Schweiz

Finanziert wird die Deutsche Fernsehwerke GmbH von einem Investorenkonsortium, das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht öffentlich genannt werden möchte. Das soll sich laut Schmökel in der Zukunft aber ändern. Auch eine Erweiterung des Sendegebiets von Timm in Richtung Österreich und Schweiz wird für etwa Mitte des nächsten Jahres angestrebt.

(ht/pte)

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