Erste Leichtathletik-Medaille für Griechenland

publiziert: Samstag, 21. Aug 2004 / 22:50 Uhr

75 000 Zuschauer feierten am zweiten Leichtathletik-Abend im Olympiastadion von Athen drei Weltmeisterinnen - aber noch mehr ihre Silbermedaillen-Gewinnerin Anastasia Kelesidou (Diskus). Im 100-m-Final der Frauen gabs erstmals seit 24 Jahren kein Gold für die USA.

Die extrovertierte Carolina Klüft in schwedischer Fahne eingehüllt.
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Die 25 Jahre alte Weissrussin Julia Nesterenko durchbrach mit ihrem Sprinterfolg die seit Moskau 1980 (US-Boykott) andauernde US-Goldserie über 100 m der Frauen. Sie steigerte ihre Bestzeit um 9/100 und siegte in 10,93 vor Lauryn Williams (USA, 10,96) und Veronica Campbell (Jam, 10,97).

Bei den Hallen-WM 2004 hatte die Weissrussin (Mädchenname Bortsewitsch) Bronze geholt, und auch in Lausanne belegte sie Anfang Juli noch Rang 3. Williams sorgte immerhin dafür, dass die Amerikanerinnen in jener Frauen-Disziplin, in der sie seit Beginn (1928) insgesamt am meisten olympische Medaillen holten (jetzt 17), nicht leer ausgingen.

Dopingsperren und ein Dopingschatten (im Fall von Marion Jones) hatten die 100 m der Frauen stark beeinträchtigt: In Abwesenheit der Weltmeisterin Kelli White (USA), der nachgerückten Torri Edwards (USA) sowie dem Spitzenduo von Olympia 2000 in Sydney (Marion Jones/USA und Ekaterini Thanou/Grie) präsentierte sich ein wenig prominentes Finalfeld.

Am frühen Abend waren vier Trägerinnen prominenter Namen auf der Strecke geblieben. Europameisterin Christine Arron (Fr, 11,21), Hürdenspezialistin Gail Devers (USA, 11,22), die bereits zweimal 100-m-Flach-Gold gewonnen hatte, sowie die älteste Leichtathletik-Teilnehmerin, die 44-jährige Merlene Ottey (Sln, 11,21), und Ex-Weltmeisterin Schanna Block (Ukr, 11,23) schafften den Einzug in den Final nicht. Arron knickte am Start beim zweiten Schritt ein und kam lange nicht mehr hoch.

Klüft mit Rekordvorsprung

Der Liebling der Schweden enttäuschte seine Anhänger nicht. Die erst 21-jährige Carolina Klüft bleibt im Siebenkampf das Mass aller Dinge. Ihren ersten Olympiasieg errang sie mit einem Total von 6952 Punkten und dem Rekordvorsprung von nicht weniger als 517 Zählern! Silber ging an die Litauerin Austra Skujyte (6435), Bronze an Kelly Sotherton (Gb, 6424).

Gegenüber ihrem persönlichen Bestresultat von 7001 Punkten 2003 in Paris verlor Klüft 49 Zähler. Bessere Leistungen als letztes Jahr erbrachte sie "nur" im Kugelstossen (14,77) und im Weitsprung (6,78).

Die zweifache Junioren-Weltmeisterin, Europameisterin und Weltmeisterin fand diesmal weit weniger Konkurrenz vor als bei ihrem WM-Titelgewinn 2003 in Paris, wo sie sich vor allem der Französin Eunice Barber zu erwehren hatte. Barber verzichtete in Athen aus gesundheitlichen Gründen; die Weitsprung-Weltmeisterin konzentriert sich auf "ihre" Disziplin. Dazu stieg in Athen die Olympiasiegerin 2000, Denise Lewis (Gb), nach der 5. Disziplin aus.

Silber für griechische Diskuswerferin

Die erste griechische Leichtathletik-Medaille holte zur Begeisterung des Publikums die Diskuswerferin Anastasia Kelesidou (32). Sie gewann mit 66,68 Silber hinter der russischen Jahres-Weltbesten und Favoritin Natalja Sadowa (67,02), der Weltmeisterin von 2001. Als Kelesidou mit dem dritten Versuch die Führung an sich riss, schien das Stadion zu explodieren. Sadova schaffte ihre Siegesweite im 5. Versuch. Für Kelesidou ist Silber nichts Neues: Das hatte sie schon an 2 WM und bei Olympia 2000 gewonnen.

Fünf Sprinter unter 10 Sekunden

In den Zwischenläufen der Männer über die prestigöse 100-m-Distanz, die am späten Sonntagabend mit dem Final entschieden wird, verblüffte ein ganzes Quintett mit Zeiten unter 10 Sekunden. Shawn Crawford (USA) näherte sich seiner Jahresbestzeit von 9,88 bis auf ein Hundertstel. Francis Obikwelu (Por, wenig forcierte 9,93), Maurice Greene (USA, unausgelaufen 9,93), Justin Gatlin (USA, 9,96) und Asafa Powell (Jam, 9,99 mit Reserven) standen ihm nur wenig nach. Weltmeister Kim Collins (St. Kitt & Nevis, 10,05) scheint diesmal chancenlos zu sein.

Im Stabsprung blieb neben der Schweizerin Nadine Rohr auch die Olympiasiegerin 2000 und Ex-Weltmeisterin Stacy Dragila (33, USA) auf der Strecke. Sie scheiterte an 4,40 m.

(Peter A. Frei, Athen/Si)

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