Funkstille im Prozess gegen St. Galler Lehrermörder Gecaj

publiziert: Donnerstag, 16. Mai 2002 / 10:18 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 16. Mai 2002 / 11:11 Uhr

St. Gallen - Die St. Galler Staatsanwaltschaft wartet seit einem halben Jahr vergeblich auf offizielle Auskünfte über den Stand des Prozesses gegen Lehrermörder Ded Gecaj in Jugoslawien. Nun wurde das entsprechende Rechsthilfegesuch erneuert.

Das Vorgehen der jugoslawischen Behörden bei der Beurteilung dieses schrecklichen Gewaltverbrechens sei unverständlich, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die St. Galler Justiz fühlt sich "enttäuscht in ihrem Vertrauen auf ein rechtsstaatlich korrektes Gerichtsverfahren gegen Gecaj".

Der Berufungsprozess gegen den Lehrermörder ist seit einem halben Jahr vor dem obersten Gericht Serbiens hängig. In St. Gallen wartet man seither auf die Bekanntgabe eines Prozesstermins. Die jugoslawische Justiz hat das St. Galler Rechtshilfegesuch bisher nicht beantwortet.

Deiss soll intervenieren

Gleichzeitig mit der Erneuerung des Gesuchs ist die St. Galler Staatsanwaltschaft mit einem Brief an Bundesrat Joseph Deiss gelangt. Deiss solle von Jugoslawien "in aller Deutlichkeit verlangen", dass im Berufungsprozess ein korrektes Verfahren garantiert und durchgeführt werde, heisst es.

Ein Gericht in Leskovac (Serbien) verurteilte Gecaj am 7. Dezember 2000 wegen des Tötungsdelikts am St. Galler Reallehrer Paul Spirig zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren. Die Anklage und der Verteidiger fochten das Urteil an. Ende 2001 erfuhren die St. Galler Behörden, dass Gecaj bereits frei gelassen worden war.

Erstaunlich mildes Urteil

Dem Lehrermörder wurden mildernde Umstände zugesprochen. Er sei vom Lehrer seiner Tochter provoziert worden und habe sexuelle Übergriffe gegen das Mädchen vermutet. In St. Gallen zeigte man sich "sehr erstaunt" über die Würdigung des Sachverhalts und das milde Urteil gegen Gecaj.

Die St. Galler Justiz wirft Ded Gecaj vor, seine Tochter misshandelt und sexuell missbraucht sowie am 11. Januar 1999 in St. Gallen den Lehrer Paul Spirig getötet zu haben. Zudem soll Gecaj seine Tochter unter schweren Drohungen gezwungen haben, Spirig falsch anzuschuldigen.

Gecaj war nach der Tat geflüchtet. Ende Februar 1999 wurde er in seiner Heimat Kosovo verhaftet. Weil er als jugoslawischer Staatsangehöriger nicht an die Schweiz ausgeliefert werden konnte, musste er sich in Serbien vor Gericht verantworten.

(bb/sda)

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