Golf: Julien Clément vor seiner zweiten Saison auf der Europa-Tour

"Ich kann kaum warten, bis es wieder anfängt. Die Turnier-Atmosphäre hat mir je länger, je mehr gefehlt", sagt Julien Clément vor seiner zweiten Saison als Vollmitglied der europäischen Golftour. In erster Linie will er die Tourkarte für 2005 bestätigen. Nach seiner überaus erfreulichen "Rookie-Saison" 2003 legt er die Latte sogar noch höher: "Ich möchte regelmässiger um Top-Ten-Platzierungen kämpfen und will mich auch an den Top Five orientieren."

Letztes Jahr bestritt Clément 23 Turniere. Dabei schaffte er 13 Cuts, ein Top-Ten-Ergebnis (Platz 9 am Madeira Open) und mit dem 19. Rang an der mit 4,3 Millionen Euro dotierten Dunhill Links Championship in Schottland sein sportlich wertvollstes Resultat. 192 535 Euro Preisgeld brachten ihn auf den 106. Schlussrang -­ eine Klassierung, die ihm nur wenige zugetraut hatten. Nie zuvor hatte sich ein Schweizer in seinem ersten Jahr als Profi auf höchster europäischer Ebene bestätigt.

Die neue Einstufung in der Tour-Kategorie 7 erlaubt Clément eine weit einfachere Turnierplanung als noch im "Stand-by-Jahr" 2003. Als Absolvent des Tour-Qualifikationsturniers 2002 wusste er oft bis zum letzten Moment nicht, ob er im jeweiligen Teilnehmerfeld einen Platz finden würde. Diese Ungewissheit ist nun vorbei. Mit Ausnahme der Johnnie Walker Classic Ende Januar in Thailand und des British Open im Juli ist er für alle Turniere qualifiziert ­- mit grosser Wahrscheinlichkeit auch für die prestigereiche Europa-PGA-Championship Ende Mai in Wentworth.

Die vielen positiven Erfahrungen der Saison 2003 und die Tatsache, dass er jetzt die meisten Plätze kennt, stimmen Julien Clément zuversichtlich. "Ich habe in den vergangenen Wochen gut und zielgerichtet gearbeitet. Ich bin bereit." Mit Caddie Pedro Ramseyer, der schon die Taschen von Paolo Quirici und Severiano Ballesteros trug, weiss er einen routinierten Mann an seiner Seite. Der Argentinier mit Schweizer Wurzeln verfügt über viel taktisches Fingerspitzengefühl. Er weiss, wann und wie er einen Spieler auf der Runde motivieren muss.

Trotz des rasanten Aufstiegs vom Junioren- und Amateur-Internationalen zum Schweizer Aushängeschild einer ganzen Sportart bleibt bei Clément viel Raum für Verbesserungen. Die Präzision bei den Abschlägen liess letzte Saison zu wünschen übrig (58 Prozent Trefferquote der Fairways, total Platz 135); bei den Putts (30 pro Runde, Platz 109) harzte es ebenfalls, und die Annäherungen aus den Green-Sandbunkern endeten zu oft zu weit von der Fahne weg, als dass der anschliessende Putt regelmässig gefallen wäre (39-mal bei 89 Versuchen, Platz 162).

In den letzten Wochen nahm Clément dennoch keine grundlegenden Umstellungen vor. Vielmehr versuchte er mit seinem Trainer Loïc Landois, die Feineinstellungen zu verbessern und die Balance zwischen Technik, Taktik und mentalem Stehvermögen zu finden. "Mir fehlte im letzten Jahr in vielen entscheidenden Phasen der Turniere die Ausgeglichenheit."

Cléments nächste Stationen sind Johannesburg (22. - 25. Januar), Melbourne (5. - 8. Februar), Sydney (12. - 15. Februar), Dubai (4. - 7. März) und Doha (11. - 14. März).

PGA European Tour 2004
Das Programm (die Daten geben jeweils den letzten Turniertag an). 7. Dezember 2003 (bereits gespielt): Hongkong Open (Sieger Padraig Harrington/Irl). -- 18. Januar 2004: Kapstadt. -- 25. Januar: Johannesburg. -- 1. Februar: Bangkok. -- 8. Februar: Melbourne. -- 15. Februar: Port Stevens/Sydney. -- 22. Februar: Kuala Lumpur (Malaysia). -- 7. März: Dubai (VAE). -- 14. März: Doha (Katar). -- 21. März: Singapur. -- 28. März: Madeira (Por).

4. April: Penina (Por). -- 18. April: offen. -- 25. April: Open de Espana (Ort noch offen). -- 2. Mai: Italian Open in Mailand. -- 9. Mai: British Masters in Forest-of-Arden (Eng). -- 16. Mai: Shanghai (China). -- 23. Mai: St. Leon-Rot (De). -- 30. Mai: Europa-PGA-Championship in Wentworth (Eng).

6. Juni: Wales Open in Newport. -- 13. Juni: Gleneagles (Scho). -- 20. Juni: St-Omer (Fr). -- 27. Juni: Open de France in Paris. -- 4. Juli: European Open in Dublin. -- 11. Juli: Scottish Open in Loch Lomond/Glasgow. -- 18. Juli: 133. British Open in Royal Troon/Ayrshire (Scho). -- 25. Juli: Irish Open in Baltray/Drogheda. -- 1. August: Scandianvian Masters in Barsebäck (Sd). -- 8. August: Turnier in Holland (Ort noch offen). -- 15. August: Russian Open in Moskau. -- 29. August: München-Eichenried.

5. September: European Masters in Crans-Montana. -- 12. September: German Masters in Köln. -- 26. September: offen. -- 10. Oktober: St. Andrews/Carnoustie/Kingsbarns (Scho). -- 17. Oktober: Matchplay-WM in Wentworth (Eng); Pula/Mallorca. -- 24. Oktober: offen. -- 31. Oktober: Saisonschluss-Masters in Valderrama (Sp).

Major-Turniere. 11. April: US Masters in Augusta. -- 20. Juni: US Open in Southampton/New York. -- 18. Juli: British Open in Royal Troon/Ayrshire (Scho). -- 15. August: US PGA Championship in Kohler/Wisconsin. -- Alle Major-Turniere werden auch in der Europa-PGA-Tour gewertet.

Turniere der World-Golf-Championship-Serie (WGC). 29. Februar: Matchplay-Turnier in Carlsbad/Kalifornien. -- 22. August: Akron/Ohio (USA). -- 3. Oktober: Kilkenny (Irl). -- 21. November: World Cup für Zweierteams in Sevilla (Sp). -- Die Einzelturniere der WGC-Serie werden ebenfalls in die europäische Turnierwertung aufgenommen.

Ryder Cup (USA gegen Europa): 19. September in Bloomfield Hills/Michigan (USA).

(fest/sda)