Handball, WM: Schweden gleichwohl vor heikler Aufgabe

publiziert: Montag, 27. Jan 2003 / 20:22 Uhr

(Si) An der Vorrunde der Handball-WM in Portugal prägte von wenigen Ausnahmen abgesehen der courant normal das Geschehen. Keiner der Aussenseiter war in der Lage, die internationale "Ballsport-Karte" umzuschreiben.

Die Handball-WM ohne Schweizer Beleiligung nach dem Aus gegen Polen im letzten Jahr.
Die Handball-WM ohne Schweizer Beleiligung nach dem Aus gegen Polen im letzten Jahr.
Im Handball im Zusammenhang mit einer Weltmeisterschaft von einem Etikettenschwindel zu sprechen, ist gewiss nicht grundsätzlich falsch. Alle 13 Teilnehmer Europas haben sich für die Runde der besten 16 qualifiziert -- in der Regel ohne Schwierigkeiten notabene. Sie akzentuierten die Einschätzung abermals, die WM sei in erster Linie eine europäische Angelegenheit mit Statisten aus den restlichen Kontinental-Verbänden.

Nur Gauchos als Farbtupfer

Argentinien, das vor sechs Jahren in Kumamoto (Jap) erstmals auf einer WM-Bühne aufgetreten war und kaum mehr als einen jämmerlichen Eindruck hinterlassen hatte, sorgte als einziger krasser Aussenseiter für sportlich relevante Schlagzeilen. "Los Tigres" wiesen beim Auftakt erst den nachmaligen Gruppenersten Kroatien (30:29) in die Schranken, ehe der von Mauricio Torres gecoachte Gewinner der Panamerika-Ausscheidung Olympiasieger Russland an den Rand einer Blamage (26:26) drängte.

Mehr als Respekt und eine kaum für möglich gehaltene Werbung in südamerikanischer Sache haben die Punktgewinne den Gauchos hingegen nicht eingebracht. Mit einer vermeidbaren 30:31-Niederlage gegen den Tabellenletzten Saudi-Arabien hatten sich die Argentinier gleich selber um den verdienten Lohn ihrer (Vorrunden-)Anstrengungen geprellt.

Schweden als Modusopfer?

Von der Prominenz offenbarten einzig Olympiasieger Russland und Schweden temporäre Schwächen. Im Falle der im Wortsinn alten Schweden könnte sich der vor allem grippebedingte Fehltritt gegen die Slowenen fatal auswirken. Der Finalist der WM 2001 hat sich zwar problemlos für das 16er-Feld der Zwischenrunde (mit vier Gruppen à vier Teams) qualifiziert, startet im direkten Vergleich mit Titelhalter Frankreich, Slowenien und Ungarn allerdings ohne Punkt.

Sollte Slowenien im Duell mit Ungarn oder Frankreich einmal gewinnen, wäre das frühzeitige Out für die schwedischen Altmeister um die mittlerweile 39-jährigen Koryphäen Magnus Wisland und Staffan Olsson nicht mehr abzuwenden. Bei ungünstigem Verlauf der Dinge droht der dreifache Europameister mit sechs Siegen in sieben Partien auszuscheiden, womit der unsägliche Modus dieser Titelkämpfe endgültig ad absurdum geführt würde.

Zum wesentlichen Faktor für den weiteren Verlauf der WM avanciert aus schwedischer Sicht der Gipfel mit Frankreich. Die erfahrene Equipe von Coach Claude Onesta und ihrem Star-Captain Jackson Richardson wird alles daran setzen, zum dritten Mal innerhalb von acht Jahren auf Halbfinalkurs einzuschwenken.

Am einfachsten präsentiert sich die Lage für die Deutschen. Die zu grossen Teilen aus dem Kader des Bundesliga-Leaders TBV Lemgo rekrutierte Auswahl hielt sich zusammen mit Spanien, dem verlustpunktlosen Sieger der Gruppe A, während der Vorrunde als einzige Equipe schadlos. Wider Erwarten war das DHB-Team nicht ausschliesslich von der Torquote der Rückraumachse angewiesen. Der Weg zum Erfolg führte über die Flügel. 68 Treffer zeugen von der kaum zu überbietenden Produktivität der Flügelzange Flo Kehrmann und Stefan Kretzschmar.

"Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen, und wir haben gezeigt, dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen", erklärte Kehrmann vor dem Start der Zwischenrunde gegen das weitaus tiefer eingeschätzte Tunesien mit stolzgeschwellter Brust. Nur Jugoslawien besitzt die Klasse, die Deutschen am Gruppensieg und der Qualifikation für den Halbfinal noch zu hindern.

Polen überstand den Cut ebenso

Im letzten Juni hatten sich die Polen im WM-Playoff für die Schweizer Handballer als zu hohe Hürde erwiesen. Acht Monate später erlitt der EM-Vorletzte gegen Spanien und Jugoslawien zwar die erwarteten Rückschläge, überstand den Cut dank Kantersiegen gegen den Afrikameister Tunesien, Kuwait und Marokko aber ebenso problemlos wie Portugal. Der Gastgeber profitierte indes von der unsäglich schwachen Besetzung der zweiten Gruppenhälfte (Grönland, Katar, Australien).

(fest/sda)

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