IKRK-Präsident Kellenberger will von USA Auskunft

Kellenberger habe bei seinem Besuch Ende Woche in Washington zudem Zugang zu den festgenommenen Personen in den USA gefordert, sagte die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Antonella Notari.

Auf die Forderungen, Informationen und Zugang zu den betroffenen Personen zu erhalten, habe das IKRK bisher aber keine Antwort erhalten. Deshalb habe sich das IKRK nun erstmals an die Öffentlichkeit gewandt, sagte Notari weiter.

Rechtmässiges Verfahren gefordert

Jakob Kellenberger forderte die USA auch dazu auf, den Gefangenen auf Guantánamo ein rechtmässiges Verfahren zu garantieren. Er verlangte zudem wesentliche Änderungen im Lager.

Der Grossteil der 660 gefangenen mutmasslichen Taliban- und El-Kaida-Kämpfer ist seit zwei Jahren ohne Anklageerhebung und ohne Zugang zu einem Anwalt inhaftiert. Die USA verweigern ihnen den Status und damit auch die Rechte von Kriegsgefangenen, sie halten sie für illegale Kämpfer.

Das IKRK besucht das Lager in regelmässigen Abständen. Der nächste Besuch ist noch in diesem Monat vorgesehen.

Kellenberger hatte sich mit US-Aussenminister Colin Powell, Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice sowie Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz unterhalten. Letztmals wurden im Mai 2003 in Washington Gespräche zwischen den USA und dem IKRK zu diesem Thema geführt.

(rp/sda)