Die Folgen des Brandes sollen ablesbar sein. Vier verkohlte
Bildtafeln markieren die Grenzen des Brandes, und ein Teil der
Brückengiebel bleibt leer. Auf Fotokopien und Rekonstruktionen wird
verzichtet. Dafür wird der Mauritius-Zyklus, der bei der Verkürzung
der Brücke vor 170 Jahren entfernt wurde, wieder aufgehängt.
Die Hängeordnung 2002 basiere auf den drei Grundsätzen: Bekenntnis
zum Brand, Bekenntnis zum Original, Bekenntnis zur Geschichte.
Während der Fasnacht allerdings werden die Originale künftig
abgedeckt. In diesem und im letzten Jahr waren die Bilder mit so
genannten «silly silks» versprayt worden und mussten anschliessend
gereinigt und konserviert werden. Die Abdecktafeln können von den
Fasnachtsgesellschaften und Guggenmusigen künstlerisch gestaltet
werden.
Stimmt das Stadtparlament der neuen Hängeordnung zu, kann sie bis
im November 2002 realisiert werden. Sie kostet 217'000 Franken.
Die Kapellbrücke über der Reuss wurde im 14. Jahrhundert als
Wehrgang errichtet. Im 17. Jahrhundert erhielt sie die Bilder. Sie
erzählen die Geschichte der Stadt und Republik Luzern sowie der
alten Eidgenossenschaft. Der Zyklus ist das Werk des 1557 in Zürich
geborenen und 1582 auf Grund der Reformation nach Luzern
ausgewanderten Heinrich Wägmann.
(kil/sda)