Martin Grab siegt beim Expo-Schwinget

Im Anschwingen am Sonntagmorgen hatte Forrer das Spitzenduell gegen Grab noch für sich entschieden, aber im Schlussgang lag Forrer nach knapp zehn Minuten nach einem Gammen seines Widersachers auf dem Rücken.

Wer ein Fest mit eidgenössischem Charakter gewinnen will, muss den allerersten Gang offenbar verlieren. Diese neue Gesetzmässigkeit hielt auch in der schmucken Arena im SBB- Ausbildungszentrum Löwenberg in Muntelier Bestand -- bereits zum vierten Mal in Folge. 1998 hatte der nachmalige Schwingerkönig Jörg Abderhalden am eidgenössischen Fest in Bern den ersten Gang gegen Heinz Suter verloren. Im Jahr darauf verlor erneut Jörg Abderhalden zum Auftakt des Unspunnenfests (gegen Silvio Rüfenacht), bevor er zuletzt den Sieg «erbte». Und am letztjährigen eidgenössischen Fest in Nyon unterlag Arnold Forrer zum Auftakt dem Basler Rolf Klarer, ehe er sich am Schluss auf den Schultern tragen liess.

Lange Zeit vermochte auch der zweite starke Schwyzer Heinz Suter mit Forrer und Grab mitzuhalten. Aber in den letzten drei Gängen stellte er noch zweimal (gegen Kuno Sutter und Christian Oesch) und wurde dreiviertel Punkte hinter Forrer Dritter. Letztlich aber waren Grab und Forrer die klar besten Schwinger des stimmungsvollen Fests. Beide verloren nur je einmal gegeneinander, errangen daneben aber insgesamt zehn überzeugende Siege, die meist schon bei einem der ersten Zusammengreifen zustande kamen.

Für viel Aufregung sorgte die 4. Minute im Schlussgang. Zunächst schien Grab seinen Gegner auf dem Rücken zu haben. Dann reagierte Forrer blitzschnell, drehte den perplexen Grab auf den Rücken und jubelte seinerseits, zumal der Kampfrichter auf Sieg erkannte. Nach einer Intervention der beiden Kampfrichter am Tisch wurde das Duell jedoch fortgesetzt; Forrer hatte für einen Augenblick keinen Griff gefasst.

Für Arnold Forrer hätte ein Remis im Schlussgang zum Sieg gereicht, während Grab mit einem halben Punkt Rückstand unbedingt gewinnen musste. Der Schwyzer war im spektakulären Schlussgang denn auch der Aktivere der beiden und verdiente sich den Sieg vollauf.

Zu den Verlierern zählten die Routiniers. Im Duell der «Oldies verlor zunächst Silvio Rüfenacht, der Schwingerkönig von 1992, gegen den wiederum äusserst spektakulär schwingenden Solothurner Matthäus Huber. Rüfenacht musste gleich danach den Wettkampf wegen einer schmerzhaften Rippenverletzung aufgeben. Matthäus Huber seinerseits verlor hierauf überraschend gegen Stefan Zbinden und kam gegen Stefan Bissig nur zu einem Remis, wodurch er früh aus der Entscheidung fiel.

(kil/sda)